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Für kleine Naturforscher: Insektenhotel, Regenwurmkiste und Nistkasten bauen

Kinder lieben es, die Natur zu entdecken und Tiere zu beobachten. Mit grosser Offenheit begegnen sie allem, was kriecht und fliegt – und wollen es gerne schützen. Toll, wenn sie dabei mit den Eltern bauen und basteln können! Hier finden Sie leichte Bauanleitungen für ein Insektenhotel, einen Nistkasten, Steinhaufen für Amphibien und eine Regenwurm-Kiste.

Kinder lieben es, im Garten Insekten zu beobachten
Schaffen Sie Ihren Kindern Beobachtungsraum und bauen Sie mit ihnen Insektenhäuser! Foto: Jupiterimages, BananaStock, Thinkstock

Naturprojekte für Kinder: Direkt zur Anleitung

Guck mal, ein Regenwurm!» Fasziniert lässt Sven den Wurm durch seine Finger gleiten. Dann wühlt er in der Erde: Sind noch weitere Würmer da? Tatsächlich! Begeistert beginnt der Fünfjährige, ein Haus aus Erde für seine neuen «Freunde» zu bauen.

Kinder sind neugierig – sie wollen die Welt kennenlernen. Offen und spontan reagieren sie auf alles, was sie in der Natur entdecken. Eltern können diese Offenheit für die Natur unterstützen. Balkon und Garten lassen sich leicht zu einem interessanten Beobachtungsfeld der Natur machen. Schon Kinder können helfen, zusammen mit den Eltern Insektenhotels, Nistkästen und Quartiere für Amphibien zu bauen. Das macht nicht nur Spass, sondern auch stolz: Ziehen Vögel, Insekten und Amphibien ein, erfahren Kinder sehr anschaulich: «Auch ich kann etwas für die Tiere tun!»

1 Steinhaufen für Amphibien

Ein Steinhaufen ist ein Paradies für Salamander, Eidechsen, Blindschleichen, Molche und Kröten. Zwischen den Steinen herrscht eine gleichbleibende Temperatur: Tagsüber ist es kühl und schattig, nachts geben die Steine die Hitze des Tages ab und wärmen die wechselwarmen Tiere.

Das wird benötigt: 

  • Steine
  • Spaten

So geht es: Heben Sie in einer ruhigen Ecke im Garten eine Mulde aus, etwa einen Quadratmeter gross. Diese können Sie mit Ihrem Kind mit unterschiedlich grossen Steinen ausfüllen. So entstehen Zwischenräume, in die sich die Amphibien zurückziehen können.

Weitere Informationen zum Amphibien-Garten: Umweltberatung Luzern

Kind mit Insektenhotel
Ein Zuhause für Insekten: Insektenhotels kann man auch selber bauen. Bild: GettyImages Plus, Halfpoint

2 Insektenhotel

Wildbienen, Wespen und Hummeln sind unverzichtbar: Sie fressen nicht nur Schädlinge, sondern bestäuben auch Blumen. Doch wo können sie ihre Eier ablegen? Alte Bäume, in die Käfer Gänge gebohrt haben – ideal für die Eiablage von Bienen - werden immer öfter gefällt. Eine Alternative kann ein Insektenhotel sein, das Kinder leicht aus einer alten Konservendose bauen können.

Das wird benötigt: 

  • Saubere Konservendose
  • Umweltfreundliche Farbe
  • Dicke hohle Strohstängel
  • Gartenschere
  • Handbohrer, ein bissschen Draht

So geht es: Sicher hat Ihr Kind Lust, die Konservendose mit einer umweltfreundlichen Farbe anzumalen. Danach gilt es, die Strohstängel auf die Länge der Dose zu schneiden. Nun können Sie die Stängel in die Dose stecken, und zwar so dicht, dass sie nicht hinausfallen können. Wenn Sie nun in die Dose zwei Löcher bohren, können Sie mit Draht das neue Insektenhotel an einem geschützten Ort aufhängen. Die Öffnung der Dose sollten nach Süden zeigen.

Wer keine Strohstängel kaufen möchte, kann auf den Herbst warten. Dann gibt es Stängel von Holunder, Brombeere, Sommerflieder und Heckenrose ganz umsonst. Blätter und Triebe entfernen und Stängel über den Winter an einem dunklen Ort trocknen lassen. Vor der Verwendung sollten Sie das Mark mit einem Schaschlikspiess oder einer Stricknadel ausdrücken.

Weitere Informationen zu Insektenhotels: www.nabu.de

3 Regenwurm-Kiste

Regenwürmer leisten im Garten echte Schwerstarbeit: Metertief graben sie sich durch den Boden. Das tut dem Boden gut: Er wird nicht nur belüftet, sondern auch mit dem nährstoffreichen Kot der Regenwürmer gedüngt. Darüber hinaus können durch die Gänge, die entstehen, Pflanzen tiefer in den Boden eindringen.

Mit Hilfe einer Regenwurm-Kiste können Kinder Regenwürmer vermehren.

Das wird benötigt:

  • Eine Kiste aus massivem Holz mit Deckel
  • Eine Bohrmaschine
  • Sand
  • Gartenerde
  • Kieselsteine
  • trockenes Laub
  • Küchenabfälle, die weder sauer noch gekocht sind: Kartoffelschalen, Salat, Blattgrün zum Beispiel.
  • Ein paar Regenwürmer

So geht es: Zunächst gilt es, in den Boden der Kiste einige Löcher mit einem Durchmesser von 10 bis 12 Millimeter zu bohren. Diese Löcher sind wichtig, damit der Kasten gut belüftet wird und sich keine Nässe in ihm stauen kann. Anschliessend kann Ihr Kind den Boden des Kastens mit Erde, Sand und Steinen und zum Schluss mit trockenen Blättern belegen. Auf diese Schicht werden nun Küchenabfälle und ein paar Regenwürmer, dann wieder Küchenabfälle und Regenwürmer gehäuft. Der Deckel sollte verschlossen werden, weil Regenwürmer es dunkel mögen. Die Kiste draussen im Schatten aufstellen.

Dieses Video zeigt eine leichte Anleitung: Anleitung anschauen
Weitere Informationen über Regenwürmer: www.regenwurm.ch

Kinderhände mit Regenwürmern
Faszinierend: Kinder können mit dieser selbstgemachten Kiste Regenwürmer beobachten. Bild: GettyImages Plus, emholk

4 Nisthilfe für Mauersegler

Alte Bäume mit Höhlen zum Nisten sind selten geworden. Darunter leiden Mauersegler. Eine Zeitlang behalfen sich die ausgezeichneten Flugjäger durch Hohlräume in Gebäuden: Sie nisteten unter Dachziegeln, in Dachkästen, in Jalousiekästen. Doch auch diese Behelfslösungen sterben durch immer perfektere Bauweisen aus. Wer einen Nistkasten für Mauersegler aufstellt, hilft den Vögeln – und kann sich jahrelang an ihnen erfreuen. Mauersegler kehren Jahr für Jahr zum alten Nistplatz zurück. Eine Nisthilfe für Mauersegler zu bauen, ist leicht, dennoch brauchen auch Grundschüler Hilfe von Erwachsenen.

Eine Bauanleitung finden Sie hier: Zur Anleitung
Weitere Hinweise zur Handhabung von Nisthilfen: www.nabu.de

Ob Nisthilfe oder Insektenhotel: Genutzt werden die Schutzvorrichtungen nur dann, wenn die Umgebung naturnah gestaltet ist, sprich: Vögel und Insekten ausreichend Nahrung finden können. Wichtige Voraussetzung dafür sind viele einheimische Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten. Eine Liste mit Wildpflanzen der Region finden Sie bei der Schweizerischen «Wildpflanzen-Infostelle»: www.wildpflanzen.ch

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