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Mit Kindern in der Sauna schwitzen

In der Sauna sind in der Regel nur Erwachsene zu sehen. Doch auch Kinder vertragen das Saunabaden gut. Wie Erwachsene profitieren sie von den positiven Effekten des Saunabadens: von einem stärkeren Immunsystem und der einsetzenden Entspannung, die sie oft tief und fest schlafen lässt.

Sauna ist auch was für Kinder.
Saunabaden ist nicht nur für Erwachsene geeinget. Bild: iStockphoto, Thinkstock

Winterzeit ist Erkältungszeit – für Familien gilt dieser Satz in besonderem Mass. Kaum hat das eine Kind seine Erkältung überstanden, bricht sie beim Bruder oder bei der Schwester aus. Auch die Eltern bleiben oft nicht von laufender Nase und Husten verschont. So wünschen sich Eltern ein Mittel, das die Familie vor dem einen oder anderen Infekt bewahrt. Als einer der effektiven Wege zu einem starken Immunsystem gilt Saunabaden.

So trainiert die Sauna das Immunsystem

Erst heiss, dann kalt: In der Sauna wird der Körper darauf trainiert, schnell auf Temperaturschwankungen zu reagieren. Ein Mensch, der regelmässig eine Sauna besucht, friert daher weniger, wenn er die warme Stube verlässt und in die Kälte hinausgeht. Wird es kalt, ziehen sich seine Blutgefässe schnell zusammen. Der Körper verliert auf diese Weise weniger Wärme. Weil sich ausserdem in der Sauna die Blutgefässe erweitern, werden die Schleimhäute im Nasen-Rachenraum besser durchblutet und damit im Kampf gegen Viren und Bakterien gestärkt.

Sauna für Kinder
Auch Kinder können die Sauna gut vertragen. Bild: Hemera, Thinkstock

Sauna auch für Kinder geeignet

Auch für Kinder ist Saunabaden geeignet. «Aus medizinisch-wissenschaftlichen Studien ist seit langem bekannt, dass Kinder, die regelmässig Saunabaden, nur die Hälfte an Schulausfalltagen haben wie andere Kinder», sagt Rolf-A. Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes. Sinnvoll ist es aus hygienischen Gründen, nur Kinder mitzunehmen, die bereits sauber sind. Als Ausnahme gilt die Baby-Sauna, die in manchen Bädern für gesunde Säuglinge ab dem vierten Lebensmonat angeboten wird.

Eine Studie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zeigt, dass selbst Babys Saunagänge gut vertragen: «Wir untersuchten, ob Säuglinge ab einem Alter von drei Monaten den kurzzeitigen Saunagang in einer Sauna vom finnischen Typ hinsichtlich ihrer Temperatur- und Kreislaufregulation vertragen. Dieses war der Fall. Den Säuglingen ging es hinterher blendend», so Prof. Dr. med. Gerhard Jorch, Direktor der Magdeburger Universitätskinderklinik. Viele Babys sind nach dem Besuch der Sauna besonders entspannt und schlafen gut.

Der Körper von Kleinkindern besitzt die gleiche Zahl von Schweissdrüsen wie der eines Erwachsenen; sie liegen in der Körperoberfläche entsprechend dichter beieinander. Dennoch sollte der Saunagang sehr vorsichtig angegangen werden. Kinder haben in Relation zur Körpermasse eine grössere Haut-Oberfläche als Erwachsene. So nehmen sie mehr Wärme auf.

Saunabaden mit Babys – so geht es

Sobald ein Baby mindestens vier Monate alt und gesund ist, können Eltern es mit in die Sauna nehmen. Allerdings sollte der Saunagang bei einem Raumklima von ca. 75 °C unter der Decke und einer relativen Luftfeuchte von ca. 15 Prozent bereits nach drei Minuten beendet werden. Ideal ist ein Platz in mittlerer Höhe. «Zwei Saunagänge für Babys sind völlig ausreichend», so der Deutsche Sauna-Bund. Kommt das Kind mit den Temperaturen in der Sauna gut zurecht, kann der Saunagang bei weiteren Besuchen nach und nach auf sechs Minuten ausgedehnt werden. Der Deutsche Sauna-Bund rät Eltern mit Babys von Aufgüssen ab, also dem Aufgiessen von Wasser auf die heissen Ofensteine. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit wird die Wärme im Saunaraum wesentlich stärker als in trockener Luft auf den Körper übertragen.

Nach dem Saunabaden wird der erhitzte Babykörper schonend und sanft gekühlt. Eine Möglichkeit des Abkühlens besteht darin, das Baby nackt mit an die frische Luft zu nehmen. Eltern können ihr Kind auch per Hand mit 24-26°C kühlem Wasser abspritzen. Wollen Kinder nach dem Saunabaden ins Wasser tauchen, sollte das Becken etwa 33°C warm sein.

Saunabaden mit Kindern ab zwei Jahren – so geht es 

Auch ältere Kinder sollten ihre ersten Saunagänge bereits nach drei Minuten beenden. Kommen sie gut mit der Hitze zurecht, können sie nach und nach länger in der Sauna bleiben, wobei zwei Saunagänge pro Bad-Besuch reichen. Abkühlen können sich Kinder an der frischen Luft oder im kühlen Wasser bei 24-26°C.

Klar, dass es Kindern schwer fällt, sich in der Sauna ruhig zu verhalten. Doch die wenigsten Erwachsenen fühlen sich von Kindern, die in der Sauna reden und fragen, gestört. Ruhig sitzen sollten sie aber schon, denn in der Hitze können sie sich leicht überanstrengen. Viele Jungen und Mädchen halten den Saunagang gut still durch, wenn Eltern ihnen leise eine kurze Geschichte erzählen.

  • Ehrgeiz ist in der Sauna völlig falsch. Manche Kinder mögen die heisse Lust in der Sauna nicht. Fühlt sich ein Kind nicht wohl, sollte es sofort die Sauna verlassen dürfen.
  • Ohne Trinken geht es nicht. Beim Schwitzen geht nicht nur Wasser verloren, sondern auch Elektrolyte, also Mineral- und Spurenelemente werden ausgeschieden. Diese müssen nach dem Saunagang ersetzt werden.

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