Kind > Neue Medien

Handys beim Lernen? So setzt Ihr Kind Lern-Apps sinnvoll ein

Smartphone immer aus am Schreibtisch? Das muss nicht sein. Denn viele Apps helfen Kindern und Teenies beim Lernen und bieten die Möglichkeit, sich spielerisch Wissen anzueignen. Wir zeigen die besten Lern-Apps für die Primarschule, Oberstufe und das Studium.

Digitales Lernen leicht gemacht: Wir zeigen Ihnen die besten Lern-Apps. Bild: Imgorthand, Getty Images

Das Wichtigste in Kürze

  • Nutzen Kinder und Jugendliche altersgerechte Lern-Apps, könne sie sich jederzeit und überall neues Wissen aneignen oder bereits Erlerntes vertiefen.
  • Schon Vorschulkinder lernen mit Apps wie «Spiel ABC» oder der «Montessori» App spielerisch Buchstaben und Zahlen kennen.
  • Für Primarschulkinder ist die beliebte «Anton»-App eine gute Wahl, um das in der Schule vermittelte Wissen besser zu verstehen. Mehr Apps für die Primarschule.
  • Besonders beliebt für die Oberstufe ist die kostenlose App «Duolingo», mit der Schüler Sprachen leichter lernen.
  • Auch Studierende habe eine grosse Auswahl an Apps, die das Lernen erleichtern.

Ihr Kind hat Probleme bei den Hausaufgaben? Manche Themen fallen den Kindern einfach schwer. Oft hängt es nicht einmal vom Fach selbst ab, sondern von der falsch gewählten Lernmethode. Grade in der Grundschule ist es schwierig, vom Spielen aufs Lernen umzuschalten und erste Lernerfolge zu erzielen. Lern-Apps können eine Lösung sein.

Das sind die besten Lern-Apps für Kinder

Schon Vorschulkinder können mit den richtigen Lern-Apps Rechnen, Lesen und Schreiben lernen. Doch gerade bei jungen Schülern ist es wichtig, dem Alter entsprechende Apps auszuwählen, die sie nicht überfordern. Dasselbe gilt bei älteren Kindern in der Sekundar- oder Oberstufe, die von den Inhalten der Lern-Apps nicht unterfordert sein sollten.

Übringens: Aus pädagogischer Sicht spricht nichts gegen Lern-Apps, die Kindern dabei helfen, schulische Inhalte besser zu verstehen. Der Einsatz von digitalen Lehrmitteln befürwortet selbst die Interkantonalen Lehrmittelzentrale.

Welche Lern-Apps für Kindergartenkinder und Vorschule?

Mit diesen Lern-Apps können Eltern ihre Kinder spielerisch auf die Schulzeit vorbereiten:

  • Die kostenlose «ABC Spiele»-App ist eine liebevoll gestaltete Lern-App, mit der Kleinkinder ab drei Jahren spielerisch das Alphabet lernen. Die Spiele sind in Rubriken aufgeteilt: «Wir lernen Wörter lesen» oder «Wir lernen Buchstaben schreiben» sind zwei tolle Spiele auf der Spiel ABC-App. Verfügbar ist «ABC Spiele» für Android und iOS.
  • Auch bei der kostenlosen App «Spiel ABC» mit Willi Wiberg geht es darum, das Alphabet spielerisch kennenzulernen. Willi hat dabei seine ganz eigenen Methoden: So verfügt er über einen Buchstabenzeichner oder zeigt den Kids seine Wortmaschine. Die App ist im App Store und bei Google Play erhältlich.
  • Die Montessori App für Kinder ab vier Jahren ist eine kunterbunte, kostenlose Lern-App, welche Kindern den Umgang mit Buchstaben und Zahlen näher bringt. Die App wurde auf der Grundlage von bewährten Lernmethoden entwickelt und ist für Android und iOS erhältlich.

Mit persönlichen Daten richtig umgehen

Werbung oder unangemessene Inhalte sind immer Gefahren bei kostenlosen Apps, denn durch Werbeinhalte werden die Apps mitfinanziert. Auch besteht die Gefahr, dass die Links in den scheinbar kostenfreien Spielen auf weitere – wiederum kostenpflichtige – Spiele führen und Ihr Kind sich unbemerkt zum Kauf einer App verpflichtet. Achten Sie auf einen hohen Datenschutzstandard und eventuelle In-App-Käufe. Setzen Sie sich mit den Apps auseinander. Seien Sie bei der Installation dabei und erklären Sie Ihrem Kind, dass es sich bei Fragen jederzeit an Sie wenden kann.

Lern-Apps für die Primarschule

  • Über 100’000 Aufgaben, 200 Übungsanleitungen und Dutzende Erklär-Videos und Lernspiele gibt’s in der «Anton»-App. Sie ist kostenlos für Android und iOS verfügbar und gehört zu den beliebtesten Lern-Apps für Vorschule, Grundschule und Gymnasium. Ob Deutsch, Mathematik oder Biologie: Mit der Anton-App macht Lernen Spass. Ein wichtiger Pluspunkt: Die App ist werbefrei.
  • Diese Apps haben weniger mit den gewöhnlichen Schulfächern zu tun, steigern jedoch die Kreativität der Primarschulkinder: die Rede ist von den Apps Scratch und ScratchJr. Hiermit lernen Kinder beim Programmieren ihre eigenen interaktiven Geschichten und Spiele neue Fähigkeiten. Sie nutzen dabei Mathematik und Sprache in einem spielerischen Kontext und fördern dadurch die Entwicklung ihrer Rechen- und Lesefähigkeit. Scretch gibt’s kostenlos für iOS und Android Geräte und auch ScratchJr erhalten Sie im App Store und bei Google Play.

Lern-Apps für die Oberstufe 

  • Die kostenlose Duolingo-App für iOS und Android hat schon mehrere Auszeichnungen als beste kostenlose Sprachlern-App erhalten. Mit Duolingo lernen Teenies in der Oberstufe strukturiert und professionell eine neue Sprache oder verbessern ihre Kenntnisse in Englisch, Italienisch, Französisch oder Spanisch.
  • Karteikarten sind ein gutes Tool für effizientes Lernen, gerade wenn es um Fremdsprachen geht. Deshalb dreht sich bei der Quizlet-App (fast) alles um Karteikärtchen. In der App können Kinder bestehende Lernsets zu allen möglichen Themen verwenden oder neue Sets selbst zusammenstellen. So kann sich Ihr Kind zielgerichtet auf die nächste Prüfung vorbereiten. Der Download der App ist kostenlos im App Store oder bei Google Play erhältlich.
  • Fokussiert lernen geht nur, wenn auch Pausen eingelegt werden. Die «Tide» App sorgt dafür, dass Schüler im aufregenden Schulalltag einen Ausgleich finden. Wer nach der sogenannten Pomodoro-Technik lernt (25 Minuten fokussiert arbeiten, 5 Minuten Pause), hat mit der kostenlosen «Tide» App eine grosse Auswahl an beruhigenden Soundeffekten – die übrigens auch für Meditationen oder bei Schlafstörungen geeignet ist. Erhältlich für Android und iOS.

Lern-Apps fürs Studium

  • In der kostenlosen «Massmatics»-App dreht sich alles um Mathematik für Studenten. Egal ob Betriebsökonomie, Maschinenbau oder Psychologie: Mit Massmatics können Studenten fast aller Studiengänge ihre Mathematikkenntnisse verbessern. Die App steht zum Download im App Store und bei Google Play zur Verfügung.
  • Planungssicherheit und ein strukturiertes Denken sind das A und O im Studium. Die App «Mindly» hilft Usern, ihre Gedanken, Notizen und Projekte zu organisieren und eignet sich bestens fürs Brainstorming und das Erstelen von Mind Maps in der Gruppe. Die Gratis-App gibt’s für Android und iOS.
  • Neue Sprachen zu lernen fällt nicht allen leicht. Die «Memrise»-App verschafft Abhilfe. Ob Englisch, Spanisch oder Chinesisch: Die Lektionen werden mit Videos von Muttersprachlern geschmückt, sodass die Benutzer alltägliche Sätze aus erster Hand erlernen! Die App ist kostenlos für Android und iOS erhältlich.

Die besten Lernplattformen

Neben den praktischen Apps gibt es auch verschiedene Lernplattformen im Internet, welche Kinder beim Lernen unterstützen. Mit mehreren Tausend spannenden Erklär-Videos, interaktiven Übungen und Vorlagen für Klassenarbeiten unterstützt die Seite «Learnattack» Schulkinder von der 4. Klasse bis zum Schulabschluss beim erfolgreichen Lernen.
Für Studenten ist die Lernplattform Studysmarter eine gute Wahl. Auf «Studysmarter» können Studenten ihre eigenen Zusammenfassungen erfassen und diese mit der Community teilen.

Wie sinnvoll sind Lern-Apps?

Alle Schulkinder und Studierende lernen auf unterschiedliche Weisen. Wichtig ist, dass Ihr Kind seinen eigenen Lerntyp kennenlernt und die passenden Apps nutzt. Oft ist auch ein Spiel nicht bloss nur ein Spiel – es kann dem Kind das Lernen massiv vereinfachen, ohne die Lerneffekte zu schwächen. Nehmen Sie sich als Eltern Zeit für die Einführung in die neue Lern-App und entdecken Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Vorteile der digitalen Lernwelt.

Nützliche Funktionen, die Eltern kennen sollten

Gerade, wenn Ihr Kind sein erstes Smartphone hat, können technische Hilfsmittel wie Einkaufssperren oder Zeitbeschränkungen für Eltern hilfreich sein. So behalten sie den Medienkonsum des Kindes im Blick und vermeiden, dass das Kind auf unangebrachte Inhalte zugreift.

Bevor Sie jedoch Sperren oder Beschränkungen auf dem Handy Ihrer Kinder einrichten, sollten Sie mit ihnen reden. Erklären Sie ihren Kindern, welche Funktionen Sie kontrollieren und weshalb. Denn Vertrauen gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln für die richtige Mediennutzung.

Bei iOS-Geräten können Sie etwa eine Passwortabfrage für App-Käufe, eine maximale Nutzungsdauer oder eine Altersfreigabe einstellen. Auf der Webseite «Schau hin» wird einfach erklärt, wie Sie diese Einstellungen auf dem Gerät vornehmen.

Auch Android-Geräte verfügen über diese Einstellungsmöglichkeiten. Auf der Website «Schau hin» erfahren Sie, wie Sie Beschränkungen für Einkäufe oder eine Codesperre einrichten. Mit der Android-App «Family-Link» können Sie ausserdem einstellen, dass Inhalte für das Handy Ihres Kindes gesperrt werden, die nicht altersgemäss sind.

Neueste Artikel

Beliebte Artikel