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Sicheres Googlen? So finden Sie eine geeignete Kindersuchmaschine

Wer nicht fragt, wird's nie erfahren. Viel wichtiger als die Fragen sind allerdings die Antworten. Was können Kinder tun, wenn sie schnell und gezielt an eine Information herankommen wollen? Spezielle Kindersuchmaschinen verwenden! Wir zeigen Ihnen, wie diese funktionieren und worauf Sie dabei achten sollen.

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Sicheres Surfen leicht gemacht. Bild: nadia_bormotova, Getty Images

Ob als App auf dem Smartphone und iPad oder klassisch auf dem PC: Spezielle Suchmaschinen funktionieren nach einem Filterprinzip. Statt mit einer gewöhnlichen Blacklist zu arbeiten, die verdächtige Internetseiten sperrt, arbeiten Kindersuchmaschinen mit einer sogenannten Whitelist. Letztere tut das genaue Gegenteil und erfasst alle Seiten, die zugelassen sind. Diese werden dann unter den Ergebnissen angezeigt.

Dabei liegt der Grossteil der Arbeit in den Händen der Redakteure. Sie durchsuchen das World Wide Web noch manuell und bieten dann ein Angebot, das speziell auf das jüngere Publikum zugeschnitten ist. Nebenbei werden gratis Spiele oder Rätsel und Wettbewerbe eingebaut. 

So funktionieren Suchmaschinen für Kinder

Das Design und der Aufbau ähneln einem Webkatalog aus früheren Zeiten. Das Prinzip funktioniert jedoch gleich. Kids geben Suchbegriffe – oder auch ganze Sätze und Fragen – im Internet ein und erhalten daraufhin eine ganze Liste von thematisch relevanten Inhalten.

Der Vorteil ist, dass diese Internetseiten einen hohen Datenschutzstandard aufweisen und familienfreundlich aufbereitet sind. Ihr Kind wird weder dazu aufgefordert, private Daten preiszugeben, noch zum Kauf von irgendwelchen Artikeln verleitet. 

Suchmaschinen müssen ansprechend und übersichtlich gestaltet sein. Werbung hat hier in der Regel nichts verloren, da die kindgerechten Seiten oft von privaten oder gemeinnützigen Verbänden finanziert werden. Sollte Werbung auftauchen, muss diese unbedingt als solche gekennzeichnet werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, benutzen Sie einfach eine andere Suchmaschine. Die gängigsten sind hier fragFINNHelles Köpfchen und natürlich die Blinde Kuh. fragFINN gibt sogar seine Whitelist frei, mit der sie gute Kinderseiten entdecken können.

Worauf Sie achten müssen

Der Zugang sollte frei und ohne Anmeldung oder Registrierung erfolgen. Dies gilt allgemein für einen sicheren Surfraum jeder Art. Alle Seiten, die nach privaten Informationen verlangen oder zum Kauf aufrufen, können Sie gleich wieder schliessen. Passen Sie ebenso bei weiterführenden Links auf! Eine gute Kindersuchmaschine lässt ein Pop-up-Fenster aufkommen, wenn die Seite verlassen wird.

Beliebte Suchmaschinen wie fragFinn verfügen über einen zusätzlichen Nachrichtendienst – meist in Form eines Chat-Fensters –, in dem Ihr Kind Fragen stellen kann. Diese Fragen beantworten die Redakteure in einer kindgerechten Sprache.

Die Gesichter hinter einer solchen Suchmaschine müssen transparent sein. Eltern sollten wissen, wer sich hinter der täglich genutzten Seite verbirgt. Sind Redakteure, Team oder Betreiber aufgelistet, können Sie beruhigt sein. Ausserdem geben solche Seiten immer ihre Quellen preis.

Das Besondere an der Nutzung

Was ist das Besondere an Suchmaschinen? Suchmaschinen können die Recherche für die Schule oder auch sonst den Lernprozess positiv beeinflussen.

Hinter den gängigen Suchmaschinen existiert ein Algorithmus. Hinter den Kindersuchmaschinen existieren reale Redakteure, die bewusst auf einen geschützten Surfraum achten und ungeeignete Inhalte vermeiden. Sie verwalten diverse Online-Magazine und das generelle Online-Kinderangebot, um die ersten Erfahrungen so sicher wie möglich zu gestalten. Für noch mehr Sicherheit im Internet organisiert die EU-Kommission jährlich einen Safer Internet Day, bei dem sich Erwachsene und Lehrpersonen weitere Tipps zur sinnvollen Mediennutzung holen können. 

Höchstes aller Ziele

Das Netz wird so zu einem geschützten Raum, in dem junge Menschen aktuelle Nachrichten sowie neue Medien wie Social Media, Google-Suche, Web-Magazine und andere Webseiten nutzen können.

Eltern müssen sich gezielt Zeit nehmen, um mit ihren Kindern bestimmte Verhaltensweisen oder Grundregeln im Netz aufzubauen. Gerade Suchmaschinen bieten neben der einfachen Suchfunktion Chats, Foren und weitere interaktive Möglichkeiten an. Wir empfehlen: Offene Kommunikation wird Ihr Kind am besten darauf vorbereiten. Sprechen Sie die Gefahren des Internets direkt an und stellen Sie Regeln auf, die für alle Familienmitglieder gelten.

Swissmade: Diese Schweizer Suchmaschine müssen Sie kennen

Die Schweiz stellt selbst die datensichere Suchmaschine swisscows der Firma Hulbee zur Verfügung. Nicht nur kann sie regional nach Ergebnissen suchen, sie zeigt auch keine Werbeanzeigen unter den Suchergebnissen an. So sehen junge Nutzer nur die wirklich relevanten Beiträge.

Das Besondere an dieser kinderfreundlichen Suchmaschine ist, dass sie neben der Suchanfrage noch weitere Bausteine mit thematisch verwandten Schlagbegriffen anzeigt. So kann der Suchende diese Bausteine in seine Recherche integrieren und gezielter an eine Information herankommen. Hulbee ist allerdings nicht für jüngere Kinder geeignet. Dieser Dienst kann eher von Jugendlichen oder allgemein Familien mit einem gemeinsam genutzten Computer verwendet werden, da es weder interaktive Angebote noch Spiele oder anregende Grafiken gibt. Im Groben ist es also das Schweizer Pendant zu Google – nur ohne Werbeanzeigen und Kaufaufrufe.

Die Bekannten: Von Blinde Kuh bis fragFinn

Die Kindersuchmaschine Blinde Kuh gibt es schon seit einigen Jahren im Internet und wird nach wie vor von vielen genutzt. Allerdings trumpft sie nicht mit ihrem Design. Die Seite wirkt durch die vielen Grafiken und Artikel sehr überfüllt und unübersichtlich. Für den Einstieg eignet sich diese Kindersuchmaschine jedoch perfekt. Sie verfügt zusätzlich noch über Online-Spiele und Mitmach-Aktionen.

fragFINN ist wohl die beliebteste Kindersuchmaschine. Sie zeigte jedoch anfangs wenig Ergebnisse wegen ihres kleinen Websiten-Index’ an. Mittlerweile wird die Seite immer mehr ausgebaut, sodass sie zu den normalen Suchmaschinen für Kinder zählt. Die zusätzliche Bildersuche ist ein weiterer Pluspunkt.

Helles Köpfchen verfasst eigene Beiträge und ist mit ihren Inhalten selbst für ältere Kinder geeignet. Die Werbung kann anfangs als irritierend empfunden werden, lässt sich jedoch problemlos abstellen. Doch auch hier tritt das gleiche Problem wie bei der Blinden Kuh auf: Das Design ist unübersichtlich und kann somit für Kinder schwer in der Handhabung sein.

... und die Unbekannten

Wokisu (Wo Kinder suchen) ist eine deutschsprachige Suchmaschine, die von einer vierköpfigen Familie betrieben wird. Die Inhalte werden klassisch redaktionell aufbereitet. Die eigene Homepage kommt komplett werbefrei aus, was für höchste Benutzerfreundlichkeit sorgt. Kinder-Rechte stehen hier an erster Stelle.

Klexikon ist im Prinzip wie Wikipedia. Es ist ein Online-Lexikon, das bequem für bestimmte Themen, meist Schulfächer, genutzt werden kann. Die kindgerechten Inhalte bestehen aus Artikeln und Einträgen, wie Erwachsene sie aus dem Internet kennen – eben werbefrei und in einer angemessenen Sprache. Spiele sind hier übrigens nicht zu finden. 

WasIstWas werden vermutlich einige Erwachsene kennen. Ursprünglich als Jugendbuchreihe veröffentlicht, existiert heute die digitale Version in Form einer Kinderseite. Ob Hörspiel, Video, Text oder Wettbewerbe: Hier ist jedes Medium vertreten.

Kennen Sie bereits seitenstark? Diese Kinder-Suchmaschine in dynamischer und ansprechender Aufmachung klärt zusätzlich über aktuelle Themen auf und eignet sich auch ideal für die Mediennutzung in der Schule, sowie Erwachsene und Lehrpersonen.

Wem die genannten Internetportale nicht genügen, kann auch Klick-Tipps ausprobieren. Die wunderschönen Zeichnungen und Grafiken sprechen besonders die Jüngeren an und bieten zum Thema sicheres Surfen viele eigene Artikel. Diese Webseite wird u.a. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin gefördert.

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