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Zukunftstag: Rollentausch für Mädchen und Jungs

Mädchen stellen zusammen mit einer Technikerin ein spezielles Glas her, das Wärme speichern kann. Jungen lesen in der Kita Geschichten vor. Der Zukunftstag bietet Schülern die Chance, in Berufe hinein zu schnuppern, die geschlechtsuntypisch sind.

Rollentausch am Zukunftstag 2015
„Mädchen-Technik-los!“ am Zukunftstag bei der Maschinenfabrik Rieter / Foto: Zukunftstag Pressebild

Ihre Tochter ist gut in Mathematik, doch auf ihrer Berufswunschliste steht Friseurin? Ihr Sohn hat einen schnellen Draht zu Kindern, doch über einen Beruf als Erzieher hat er bisher noch nie nachgedacht? Wenn Talente verkümmern und Leidenschaften sich erst gar nicht entwickeln können, sind Berufs- und Entwicklungschancen eingeschränkt. Doch Eltern können Türen öffnen. Am Zukunftstag, der einmal im Jahr stattfindet, wechseln Mädchen und Jungs die Seite und lernen so untypische Berufswege und Lebensentwürfe kennen.

Aus «Vater-Tochter-Tag» wurde «Nationaler Zukunftstag»

Was heute wegweisend «Zukunftstag» genannt wird, hat sich aus dem 2001 ins Leben gerufene «Vater-Tochter-Tag» entwickelt. Der Vater-Tochter-Tag verfolgte das Ziel, Mädchen Einblicke in die Berufswelt klassischer Männerberufe zu geben und die Väter für die Bedeutung der Berufswahl ihrer Töchter zu sensibilisieren. Später wurden auch Jungen einbezogen und eingeladen, ihre Mütter zu ihrem Arbeitsplatz zu begleiten. Im Jahr 2010 wurde der Tag umbenannt. Seitdem lädt der «Zukunftstag» Mädchen und Jungen ein, Berufe zu erkunden, die traditionellerweise dem anderen Geschlecht zugeordnet werden. Das Angebot richtet sich an Schüler und Schülerinnen zwischen der fünften und siebten Klasse. Die Gleichstellungsfachstellen und -kommissionen der Kantone, die Stadt Bern und das Fürstentum Liechtenstein organisieren das Projekt, das vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI finanziell unterstützt wird.

Vielfältige Möglichkeiten am Zukunftstag

Kinder, die beim Zukunftstag mitmachen wollen, müssen aber nicht Bekannten oder Verwandten über die Schulter gucken. Sie können auch eines der vielen Spezialprojekte der Betriebe, Organisationen, Fach- und Hochschulen nutzen, die auf ihre Altersgruppe zugeschnitten sind und sich auf den Internetseiten des Nationalen Zukunftstages finden. In den Projekten «Mädchen-Technik-los!», «Mädchen-Informatik-los!», «Mädchen-bauen-los!», «Ein Tag als Schreinerin/Zimmerin», «Ein Tag als Landwirtin» können Mädchen nicht nur zuschauen, sondern direkt die Ärmel hochkrempeln und. Bei Projekten wie «Ein Tag als Profibetreuer», «Ein Tag als Profipfleger», «Abenteuer Schule geben», «Ein Tag als Sozialpädagoge/Sozialarbeiter» und «Ein Tag als Tierarzt» sammeln derweil die Jungen wertvolle Erfahrungen in typischen Frauenberufen.

Nationaler Zukunftstag macht neugierig

Kinder, die sich nicht von stereotypen Rollenvorstellungen leiten lassen, sondern eigenen Neigungen folgen, erweitern ihre Berufswahl-Möglichkeiten. «Am Zukunftstag wechseln Mädchen und Jungen die Seite und probieren Neues und Unbekanntes aus!», so die Geschäftsstelle Nationaler Zukunftstag. «Durch diesen Seitenwechsel erhalten sie neue Ideen für ihre Zukunft und erfahren, dass Berufe kein Geschlecht haben». So können aus Vorurteilen Urteile aufgrund eigener Erfahrung werden.

Zukunftstag auf dem Stundenplan

In vielen Schulen gehört der Zukunftstag zum Jahresprogramm, an dem alle Schülerinnen und Schüler der fünften bis siebten Klasse teilnehmen. Wo das nicht der Fall ist, können Eltern nachhaken. Wenn Ihr Kind eine Unterrichtsdispens braucht, finden Sie eine Vorlage auf den Internetseiten des Nationalen Zukunftstages.

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