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Ein grosser Augenblick: Die ersten Kindsbewegungen

Eine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau. Ein ganz aussergewöhnlicher Augenblick aber tritt in der Mitte der Schwangerschaft ein: Dann nimmt die Schwangere zum ersten Mal Kindsbewegungen wahr.

Die ersten Kindsbewegungen sind ein grosser Augenblick.
Die ersten Kindsbewegungen sind ein Moment, den man nicht mehr vergisst. Bild: pekic, Getty Images

Sie kann sich noch gut an diesen Augenblick erinnern. Wie sie ganz ruhig am Tisch sass, mit einer Zeitschrift und einer Tasse Tee, als sich plötzlich jemand mit zaghaften Tritten und Knuffen bemerkbar machte, ihr Baby. «Ich konnte es erst gar nicht glauben», berichtet die 30-Jährige. «Ist es wirklich mein Baby, dass sich in meinem Bauch bewegt? Ganz leise habe ich in mich hinein gefühlt. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben.» So oder ähnlich erleben viele schwangere Frauen den Moment, in dem sie zum ersten Mal Kindsbewegungen spüren.

Die ersten Kindsbewegungen – ein magischer Augenblick. Ein Kribbeln, ein Flattern, ein leichtes Strampeln – je nach Temperament des Kindes fallen die Bewegungen unterschiedlich aus. Was die werdende Mutter zunächst fast nur erahnen kann, wird nach und nach kräftiger und zum festen Bestandteil des Alltags. Von nun an weiss die Schwangere immer genauer, ob ihr Baby gerade schläft oder hellwach ist.

Die ersten Kindsbewegungen: der Zeitpunkt

Ein Baby beginnt bereits ab der achten Schwangerschaftswoche, sich aktiv zu bewegen. Die Mutter merkt davon anfangs nichts, denn noch ist ausreichend Platz im Bauch, sodass das Kleine kaum die Bauchdecke berührt. Darüber hinaus sind die Tritte und Knuffe noch zaghaft. Der Moment, in dem eine Schwangere ihr Baby zum ersten Mal spürt, liegt meist zwischen der 18. und 20. Schwangerschaftswoche. Eine Mutter, die ihr erstes Kind erwartet und daher noch nicht genau weiss, wie sich Kindsbewegungen anfühlen, verwechselt das Rumoren ihres Babys im Bauch oft mit Blähungen.

Kindsbewegungen: spannend für den Partner

In der 24. Woche fallen die Tritte des Babys meist schon recht kräftig aus. Nun sind die Kindsbewegungen nicht nur für die Mutter ein besonderes Erlebnis. Zum ersten Mal kann auch der Partner das Kind direkt spüren. Jedenfalls mit etwas Glück: Denn immer wieder machen Eltern die Erfahrung, dass das Kind überrascht innehält, kaum legt sich eine Hand auf den Baby-Bauch.

Kindsbewegungen: beruhigend für die Mutter

Nach und nach werden die Kindsbewegungen regelmässiger. Kindsbewegungen beruhigen Mütter. Sie spüren, ihr Kind ist agil, neugierig – kurzum lebendig. «Die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt sich viel und oft», so das Universitätsspital Bern.

Mütter gewinnen schnell ein Gefühl dafür, wie viele Bewegungen für ihr Kind normal sind. Gegen Ende der Schwangerschaft werden die Bewegungen des Babys allerdings langsamer – es hat nun deutlich weniger Platz in der Gebärmutter. Macht das Kind sich deutlich seltener als sonst bemerkbar, sollten sich Mütter an den Frauenarzt oder die Hebamme wenden.

Kindsbewegungen: Schlafprobleme

Was tagsüber ein Genuss ist, wird nachts oft zum Problem: Kindsbewegungen stören beim Schlafen. Die meisten ungeborenen Babys machen gern die Nacht zum Tag. Das hat einen einfachen Grund: Die Bewegungen der Mutter am Tag beruhigen das Baby, schunkeln es sanft in den Schlaf. Legt sich die Mutter zur Ruhe, ist das Kind zunächst ausgeschlafen und voller Unternehmensgeist.

Oft ist es auch Schluckauf, der Mütter abends nicht einschlafen lässt. Das Baby übt fleissig Atmen, indem es Fruchtwasser ein- und ausatmet. Die Folge dieser Atemübung ist oft der bekannte Schluckauf, der Schwangere am Abend nicht einschlafen lässt.

Weiterführende Links zum Thema Kindsbewegungen

  • Buchtipp: Ein Kind entsteht – der Bildband. Von Lennart Nilsson, Lars Hamberger und Imke Brodersen. Mosaik-Verlag 2009
  • Kindsbewegungen im Ultraschall: www.youtube.com

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