Aufgeschnappt

Für Jungs oder für Mädchen? Lego macht keine Unterscheidung mehr

Lego soll künftig frei von Genderstereotypen sein. Auf den Verpackungen verschwindet der Hinweis, ob das Spielzeug für Mädchen oder für Jungen ist und auf der Website kann fortan nach Interessen, nicht aber nach Geschlecht gefiltert werden.

Lego will bei Spielsachen künftig keine Unterscheidung zwischen Mädchen und Jungen machen.

Lego will bei Spielsachen künftig keine Unterscheidung zwischen Mädchen und Jungen machen. Bild: Getty Images, Evgeniia Siiankovskaia

Ponys, Piraten und Autos – Lego hat eine ordentliche Bandbreite an vielfältigen Spielzeug-Sets. Anlässlich des internationalen Mädchentages verkündet das Unternehmen: Die Hinweise «Für Mädchen» und «Für Jungen» kommen weg. «Wir arbeiten hart daran, Lego inklusiver zu machen», sagte Produktmanagerin Julia Goldin. Künftig kann man auf der Website von Lego auch nicht mehr nach «Mädchen» und «Jungen» filtern, sondern nur nach Interessen.

Lego gab eine Studie in Auftrag, die den Einfluss vom Spielen in Bezug zur Berufsvorstellung bei Kindern untersuchte. Die Kategorisierung führe dazu, dass Mädchen in bestimmte Klischees gedrängt werden. Gleichzeitig befürchteten 71 % der befragten Jungen, gehänselt zu werden, wenn sie mit «Für Mädchen» gekennzeichnetem Spielzeug spielten.

Rollenklischees aufzubrechen, ist auch Aufgabe der Eltern

Die Genderstereotype werden vor allem vom Umfeld des Kindes beeinflusst und sind so Aufgabe der Eltern. Die Mission von Lego: Kinder dazu zu ermutigen, Spielzeug-Sets auszuprobieren, die nicht traditionell ihrem Geschlecht zugeordnet werden. Es liegt aber letztendlich im Aufgabenbereich der Eltern, Kinder nicht zu stereotypisieren und Spielzeug unabhängig von Gendernormen zu kaufen.

Genderfreie Erziehung

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Quelle: The Guardian.com