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Klettern mit Kindern: Die besten Kletterhallen der Schweiz

Sportklettern macht vielen Kindern Spass, weil sie sich dabei so richtig auspowern und ihr Geschick beweisen können. In Kletterhallen starten sie erste Versuche. Später geht es an richtige Felswände. Kletterleiter Mark Cieliebak gibt Tipps für Einsteiger.

Klettern stärkt nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch das Durchhaltevermögen von Kindern.
Unter Aufsicht in einer Kletterhalle lernen Kinder am besten das Klettern. Bild: E+

Wer mit Kindern klettert, fördert nicht nur ihre Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit, sondern auch ihre mentale Stärke. Kletternde Jungs und Mädchen bekommen auch ein Gefühl für Verantwortung, weil sie andere sichern. Denn Kletterer müssen sich darauf verlassen können, dass sie im Problemfall gehalten werden. Kinder lernen zudem, Verhältnisse richtig einzuschätzen. Am Seil müssen sie immer wieder auf unvorhersehbare Situationen flexibel reagieren und ihre Hand-Augen-Koordination im Griff haben. Das ist besonders für Jugendliche wichtig. Sie erfahren, was ihr Körper in Grenzsituationen alles leisten kann und entwickeln sie ein besseres Körpergefühl.

Klettertipps vom Profi

Wenn Sie selbst schon ausreichend Klettererfahrung gesammelt, können Sie diese an Ihren Sohn oder Ihre Tochter weitergeben. Anfänger sollten Sie sich von einem Erfahrenen einweisen lassen. Mark Cieliebak ist Jugend+Sport-Leiter Klettern. Im Familien-Club Küsnacht bietet er Kletterkurse für Kinder und Erwachsene an. Familienleben hat er seine Tipps fürs Sportklettern und Bouldern (Klettern ohne Seil) mit Kindern verraten.

Wie lange können Kinder am Stück klettern?

Eltern sollten von ihren Kindern am Anfang nicht zu viel erwarten. Besonders kleinere Kinder sollten nicht unter Druck gesetzt werden, empfiehlt Cieliebak. Nach 20 Minuten Klettern benötigen sie in der Regel eine Pause, um neue Kraft zu tanken. Kinder, die Höhenangst haben, helfe es, wenn sie beim Indoor-Klettern von links nach rechts jeweils nur in Sprunghöhe klettern. Das macht ihnen mehr Spass als in die Höhe zu steigen.

Ab welchem Alter können Kinder klettern?

Ab etwa vier Jahren können Kinder das Klettern lernen. Sie sollten dabei immer mit einem Seil von einem Erwachsenen gesichert werden. Erst wenn sie etwa acht bis zehn Jahre alt und verantwortungsbewusst sind, können sie sich gegenseitig sichern. «Das geht aber nur, wenn die Kinder zuverlässig sind und nicht herumalbern», betont Cieliebak.

Wo fängt man am besten das Klettern an?

Er empfiehlt, mit dem Kletternlernen in der Halle zu beginnen. Dort sei die Infrastruktur am besten. In vielen Kletterhallen gibt es auch speziell einfache Routen für Kinder. Die Steine, auf die man tritt, liegen eng beieinander. Mark Cieliebak vergleicht es mit dem Hinaufsteigen einer Leiter. In einem Hochseilpark könne das Sportklettern dagegen nicht erlernt werden.

Ab wann können Kinder Outdoor klettern?

Je erfahrener die Kinder sind, desto schwieriger werden die Routen. Ab etwa acht Jahren können sie sich draussen an Felsen ausprobieren.

Wie sinnvoll sind Kletterkurse zum Einstieg in den Sport?

Nach etwa drei- bis viermal in der Kletteranlage wissen die meisten Kinder, was man beim Sportklettern und Bouldern beachten muss. Es ist daher nicht unbedingt nötig, zu Beginn einen über mehrere Wochen andauernden Kurs zu buchen. Besser sind Schnupperkurse oder eine kurze Einführung durch einen Kletterleiter in der Halle. So merken Eltern schon beim ersten Mal, ob ihr Kind Spass beim Klettern und Bouldern hat oder lieber nach Hause will. Mark Cieliebak empfiehlt, sich auf jeden Fall von einem Erfahrenen einführen zu lassen. Denn nur so weiss man, wie man richtig sichert und klettert.

Welche Ausrüstung brauchen Kinder für den Anfang?

Turnschuhe könne man schon anziehen, aber «das Klettern macht viel mehr Spass, wenn man richtige Kletterfinken hat». Eine Ausrüstung sollte man aber erst kaufen, wenn Kinder nach drei- bis viermal Klettern immer noch begeistert sind. Ein Helm wird gebraucht, wenn die Familie in der Natur klettert.

Die besten Kletterhallen für Kinder in der Deutschschweiz

Wenn der Herbst beginnt, startet auch die Indoor-Klettersaison so richtig los. Viele Kletterhallen bieten spezielle Routen, Trainings und Umgebungen für Kinder. Wir stellen unsere Top-Tipps in Ihrer Region für einen sportlichen Familienausflug vor.

Region Zürich

Das Griffig bei Uster ist wahrscheinlich die grösste und einer der professionellsten Kletterhallen der Schweiz. Sie verfügt über einen eigenen Kletterbereich mit verschiedenen Routen zum Klettern und Bouldern. Toll finden viele Familie auch die Übungsschlingen und Tophaken an denen der Vorstieg trainiert werden kann. Geeignet ab vier Jahren. Im 6a plus in Winterthur bietet mit einem eigenen Kinderbereich, gemütlichem Bistro und einem Spielplatz eine besonders entspannte Familienatmossphäre. Super für Einsteiger! Das Kletterzentrum Milandia in Greifensee wird von vielen Familien mit kleinen Kindern geschätzt. Es hat beispielsweise einen einen wunderschönen Kletterparcours für Kinder bis 7 Jahre.

Zentralschweiz

Hier sind auch die Kleinsten willkommen: Immer mittwochs von 9:00 bis 11:30 Uhr ist in Root-Längenburg in der Kletterhalle Pilatus Idoor D4 Family-Climb angesagt. Speziell an diesem Morgen ist, dass Betreuer vor Ort sind und einem Elternteil helfen, auf mehrere Kinder aufzupassen. 

Ostschweiz

Im Ap 'n Daun in Chur werden schon Kindergartenkinder spielerisch an den Sport herangeführt. Tipp: Jeweils in den Ferien gibt es Eltern-Kind-Kletterkurse für Einsteiger.

Nordwestschweiz

Kraftreaktor nennt sich das Klettereldorado in Lenzburg. Hier können sich Kinder auf sieben verschieden Kletterrouten beweisen. Es gibt einen Kinderboulderraum, eine Spielecke sowie Familiengarderoben.

Mittelland

Das O'Bloc in Bern gehört zu den kinderfreundlichsten Kletterhallen. Schnupperkusse für Familien und Kinder sowie Sicherungskurse für Eltern erlauben auch Einsteigern bald selbstständig Spass in der vielseiteigen Kletter- und Boulderhalle zu haben. 

Nahezu jede Kletterhalle bietet Einsteigern und Kindern Schnupper- und Trainingskurse für Familien. Aber auch einige Sportämter, Sportvereine oder Familen-Clubs bieten vergleichsweise günstig Indoor-Kletterkurse für Kinder an. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem lokalen Sportverein oder Sportamt. Wer Kletterkurse im Freien such, findet mit dem SAC eine gute Adresse. Der Schweizer Alpen-Club SAC organisiert Familienbergsteigertouren für Erwachsene und Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren sowie Jugendlager mit erfahrenen Bergführern.

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