So wird Pilze sammeln zum Abenteuer
Wenn sich der Sommer langsam seinem Ende neigt, beginnt in der Schweiz die beste Zeit, um im Wald Pilze zu sammeln. Wo grosse und kleine Waldgänger in der Pilzsaison essbare Pilze wie Steinpilze, Morcheln, Pfifferlinge und Co. finden und worauf ihr beim Sammeln verschiedener Arten achten solltet.
Im Wald Speisepilze zu sammeln ist für Kinder ein Abenteuer: Wer spürt die geheimen Sammelplätze der Profis auf? Wer findet die schönsten Exemplare? Wer kann die Pilzarten richtig bestimmen und sie von giftigen Arten unterscheiden?
Nicht nur für frische Znacht-Zutaten lohnt sich das Pilzsammeln: Kinder bewegen sich an der frischen Luft, lernen spielerisch den Wald kennen und natürlich worauf sie beim Sammeln von Pilzen achten müssen.
Apropos Wald: Im folgenden Dossier findest du Ideen und Tipps für abenteuerliche Stunden im Wald.
Wann ist in der Schweiz Pilzsaison?
In Mitteleuropa beginnt die Hauptsaison für Pfifferlinge und weitere Arten im Spätsommer und dauert bis in den Herbst. Das Wetter hat auf das Erscheinen der Pilze einen grossen Einfluss, sodass auch im Herbst noch Pilze wachsen können, die normalerweise bereits im Frühjahr vorkommen.
Obwohl essbare Pilze das ganze Jahr hindurch wachsen, finden sich in der Schweiz im Spätsommer und Herbst meist die grössten Mengen. Vor allem, wenn es geregnet hat und der Boden noch feuchtwarm ist, fühlen sich Pilze besonders wohl und spriessen vermehrt empor.
Quiz: Bist du bereit für das Pilzsammeln?
Die Wälder der Schweiz laden zum Sammeln von essbaren Pilzen ein. Sind deine Kids und du bereit, die verborgenen Schätze der Natur zu entdecken? Testet euer Wissen und bereitet euch auf euer nächstes Abenteuer vor! Hier gehts zum Quiz.
Zu den beliebtesten Pilzen gehören Speisepilze wie Totentrompete, Steinpilze und Morcheln. Diese Arten wachsen vor allem in Laubwäldern und mögen es gesellig – haltet also am besten Ausschau nach grösseren Pilzgruppen.
Maronen-Röhrlinge, flockenstielige Hexenröhrlinge oder violette Rötelritterlinge sind in Laub- und Nadelwäldern weit verbreitet.
Der echte Pfifferling, auch Eierschwamm genannt, hingegen mag eher moosigen Boden und Nadelwälder, wo ihr auch verschiedene essbare Champignons-Arten findet.
Auch in den städtischen Wäldern wie in Zürich sind essbare Exemplare wie Steinpilze, Riesenschirmlinge und gar Burgunder-Trüffel verbreitet. Ein Ausflug auf den Uetli-, Höngger- und Zürichberg lohnt sich allemal.
Diese essbaren Pilze gibt es in der Schweiz
Pilze bestimmen leicht gemacht
Natürlich ist es wichtig, dass du deinen Kindern vor dem Pilzsammeln erklärst, dass nicht alle Pilze essbar sind und sie Pilze nicht unmittelbar vom Boden gepflückt roh essen dürfen. Viele Speisepilze sind im rohen Zustand nämlich giftig oder haben giftige Zwillinge, die den essbaren Pilzen zum Verwechseln ähnlich sehen!
Wenn du deinen Kindern aber eine Freude machen möchtest, lässt du die kleinen Sammler selber bestimmen, ob der Pilz nun essbar oder giftig ist. Gib ihnen dazu am besten ein Buch mit Fotos mit.
Unsere Buchtipps:
«Welcher Pilz ist das?» von Martin Flück, 2020
«Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger» von Hans E. Laux, 2022
Gewusst? Es gibt auch verschiedene Pilz-Apps, welche euch helfen, die essbaren Pilze anhand von Fotos von ihren giftigen Zwillingen zu unterscheiden. Beispiele hierfür sind die folgenden:
- Pilzführer Lite
- Pilze App
- Pilz Erkenner
- Pilzatlas
Wenn ihr aber auf Nummer sicher gehen wollt, bringt ihr die Pilze – von den anderen Arten separiert und in Zeitungspapier gewickelt – am besten zur Pilzkontrolle. Kontrollstellen finden sich in der ganzen Schweiz – auch in eurer Nähe.
Kontrollstelle in der Nähe finden:
Essbare Pilze sammeln: Tipps und Tricks
- Nehmt einen luftdurchlässigen Weidenkorb oder eine Stofftasche für den Transport der Steinpilze, Pfifferlinge oder Morcheln mit. Plastiksäcke eignen sich nicht dafür. Grund: Pilze schimmeln darin rasch und werden ungeniessbar.
- Sammelt nur euch bekannte Pilzarten und nehmt keine durchnässten Pilze mit. Nasse Pilze saugen sich mit Wasser voll und bilden und verbreiten so schneller Schimmel!
- Achtet darauf, dass ihr beim Pflücken die Pilze sorgfältig herausdreht. Eventuell kannst du mit einem Messer etwas nachhelfen. Pilze sollten aber nie herausgerissen werden: Die Stiele sind aufgrund ihrer Erkennungsmerkmale wichtig für die Identifizierung der Art. Durch das Herausdrehen wird das Pilzgewebe im Boden überdies weniger verletzt.
- Am besten werden die frischen Pilze noch im Wald gesäubert. Vor allem im Zweifelsfall und wenn ihr noch ungeübte Sammler seid, solltet ihr eure gesammelten Pilze anschliessend wie gesagt bei der Pilzkontrolle vorbeibringen.
Wichtig: Pilzsammelbestimmungen der Kantone beachten
Grundsätzlich könnt ihr jederzeit in den Wald, um ein paar feine Pilze für den Eigenbedarf zu sammeln. Allgemein solltet ihr jedoch darauf achten, nicht in Natur- und Pflanzenschutzgebieten zu sammeln und dass ihr nur erlaubte Mengen pflückt.
Die aktuellen Pilzsammelbestimmungen in der Schweiz findet ihr ebenfalls auf der Website der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane der Schweiz:
So steht einem spannenden Familienabenteuer im Wald nichts mehr im Weg – wir wünschen euch viel Vergnügen!