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Diese Medizin ist gratis: Lachen macht gesund und glücklich

Lachen ist gesund für den Körper und die Psyche. Das ist mehr als eine Floskel, sondern wisenschaftlich belegt. Wer lacht, reduziert die Produktion von Stresshormonen und kurbelt Heilungsprozesse im Körper an. 

Die tägliche Prise Humor: Kinder lachen sich gesund
Lachen macht nicht nur Spass, sondern verbindet auch! Foto: iStock, Thinkstock

Kaum etwas rührt Eltern mehr als das erste Lachen ihres Babys. Jetzt wollen sie nichts anderes, als dieses glückliche Glucksen und Prusten immer und immer wieder zu hören. Und so wiederholen Eltern ausdauernd das, was das Baby unerwartet zum Lachen gebracht hat, zum Beispiel die ulkige Grimasse, ein lustiges Wort, das plötzliche Fallenlassen eines Gegenstandes oder die witzige Stolperei. «Wenn das Baby lacht, dann geht es ihm gut», wissen sie. Und damit haben sie gar nicht mal so unrecht. Wer lacht, tut seinem Körper und seiner Psyche zumindest etwas Gutes. 

Denn: Wer lacht, atmet tiefer ein. Die Körperzellen werden so mit mehr Sauerstoff versorgt. Das entspannt die Muskeln und sorgt dafür, dass das Herz-Kreislauf-System angeregt wird. Ausserdem werden wird während des Lachens die Produktion von Stresshormonen reduziert, dafür wird vermehrt das Glückshormon Serotinin ausgeschüttet. Wer viel lacht, der fühlt sich grundsätzlich besser und glücklicher. 

Kinder lachen 400 Mal am Tag

Hat ein Baby das Lachen entdeckt, lacht es immer öfter. Kinder glucksen, gurren und prusten etwa 400 Mal am Tag, hat die Wissenschaft herausgefunden. Erwachsene dagegen haben das andauernde und ausgelassene Lachen meist verlernt – sie bringen es nur auf etwa 15 Mal. Wie gut, dass Lachen ansteckend ist! Denn es hat viele positive Effekte.

«Lachen ist eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit.»
Aristoteles, Philosoph der Antike

Lachen ist lustig, aber auch anstrengend. Rund hundert Muskeln arbeiten mit, wenn ein Mensch lacht. Allein im Gesicht verziehen sich 17 Muskeln. Gleichzeitig tankt die Lunge beim Lachen frischen Sauerstoff, das Blut bildet Abwehrzellen, Schmerzen verschwinden. «Eine Minute Lachen kann 45 Minuten Entspannungstraining ersetzen und ebenso abwehrkräftesteigernd und wirken wie eine Extra-Dosis Vitamin C», so der Heilpraktiker Rolf Wenger in Spiez, der ein Anti-Stress-Training anbietet, das die neuesten Erkenntnisse der Lachforschung berücksichtigt.

Lachen verbindet

Wer lacht, baut Brücken zu anderen Menschen. «Lachen verbindet», weiss der Volksmund. Ein Aspekt, den sich Familien zu Nutze machen können. Wer sich den Humor auf die Familienfahne schreibt, tut viel für ein ausgewogenes Familienklima. «Bei uns muss nicht immer alles perfekt sein. Wir können auch über uns selber lachen!», strahlen Familien aus, die das Lachen auf den Lippen tragen. «Humor und Lachen festigen die Familienbande», darauf weist auch Eva Ullmann, Gründerin des Deutschen Institutes für Humor hin. «Denn gemeinsam zu lachen, schweisst zusammen - ob beim Erzählen lustiger Geschichten und Erinnerungen oder eines Ereignisses, das nur die Familienmitglieder kennen.»

So bringen Sie das Lachen in den Familienalltag

Schön, wenn das Lachen Teil der Familienkultur wird! Denn Kinder lachen von ganz allein. «Sie helfen ihren Eltern, den eigenen Humor zu pflegen, weil sie den alltäglichen Dingen eher Humor entlocken», sagt Eva Ullmann. Sinnvoll ist es daher, Albernheit nicht zu unterdrücken, sondern einfach mitzulachen!

«Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.»
Charlie Chaplin, britischer Komiker (1889-1977)

Wer darauf achtet, worüber Kinder lachen, erkennt schnell den Kern des Witzes. Die Formel ist leicht: Lustig ist, was nicht zusammenpasst! Die Grimasse im Gesicht, die Unterhose auf dem Kopf. Das Worte-Kuddelmuddel. Zum Schlapplachen ist darüber hinaus alles, was anders endet als erwartet. Einen Turm bauen und ihn umstossen, ist zum Beispiel ein Spiel, das Kleinkinder immer wieder zum Glucksen bringt.

Das bringt Babys und Kinder zum Lachen:

Wiederholung:
Worüber hat das Baby gelacht? Über die Fingerpuppe, die sich hinter Ihrem Rücken versteckt hat und plötzlich auftaucht? Das Baby wird darüber immer wieder lachen!

Kitzeln:
Ach, wie schön ist es, gekitzelt zu werden! Babys kringeln sich vor Lachen bei Berührungen.

Ungewohntes:
Kleinkinder und Kindergartenkinder lachen gern über das, was aus dem gewohnten Rahmen fällt. Lustig ist, wenn Papa einen Latz anzieht oder die Schwester mit den Beinen in den Ärmeln des Pullovers steckt.

Witze:
Grundschulkinder lieben Witze! Oft können sie gar nicht genug von ihnen bekommen. Wer in Zeitschriften nach kindgerechten Pointen sucht, kann jederzeit sein Kind zum Lachen bringen.

Familien-Witze-Buch:
Ein Familienbuch auf dem Tisch, in dem jeder aufschreiben oder aufmalen kann, was heute lustig war, hat grosses Potential für weitere Lacher. Denn was gestern lustig war, ist auch in einem Jahr noch witzig. Ein Familienabend, bei dem Eltern oder ältere Geschwister aus dem Buch vorlesen, wird bestimmt lustig!

Humor – Rüstzeug fürs Leben

Wer den Humor seines Kindes fördert, gibt ihm wichtiges Rüstzeug mit auf den Weg seines Lebens. Denn Lachen ist nicht nur gesund, es hat auch eine befreiende Wirkung. «Humor ist, wenn man trotzdem lacht», heisst es. Wer den Ernst des Lebens mit einem Lachen kurz links liegen lässt, lindert alltägliche Sorgen und Nöte. Was eben noch schwer wog, wirkt plötzlich leichter. Denn Lachen wirkt wie ein Ventil, das Dampf ablässt. Wut und Ärger verpuffen teilweise. «Humor hilft, die kleinen Ärgernisse des Alltags zu ertragen, er vermindert Reibungsverluste, lässt einen Fehler und Unzulänglichkeiten leichter tolerieren», erklärt Rolf Wenger.

Humor hilft, das Leben zwar ernst, aber nicht verbissen ernst zu nehmen. Das wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens positiv aus. Studien belegen, dass Humor Partnerschaften ebenso gut tut wie dem Arbeitsklima. «Der Humor hat nicht nur etwas Befreiendes, sondern auch etwas Grossartiges und Erhebendes. Er ist nicht resigniert, er ist trotzig und behauptet sich gegen die Ungunst der realen Verhältnisse», wusste schon der Neurologe und Psychologe Sigmund Freud (1856-1939).

Weiterführender Link:

  • Infos zu Humor in Therapie, Pflege und Beratung.

 

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