Gesundheit

Was gegen Heuschnupfen bei Kindern hilft

Wenn Kinder oft niessen müssen und unter tränenden Augen leiden, dann ist häufig Heuschnupfen die Ursache der Beschwerden. Sich vor den Pollen zu schützen, die Heuschnupfen auslösen, ist kaum möglich. Doch gegen die Allergie gibt es mittlerweile wirkungsvolle Therapien.

Viele Kinder leiden unter Heuschnupfen
Viele Kinder leiden unter Heuschnupfen, der häufigsten allergischen Erkrankung in unseren Breitengraden. Foto: Tatiana Khatsko, iStock, Thinkstock

Hatschi! Schon wieder hat das Kind geniest, erst drei Mal, jetzt vier Mal, am Ende fünf Mal. Was ist los? Hat es etwa Heuschnupfen? Unwahrscheinlich ist das nicht, denn in unseren Breitengraden ist der Heuschnupfen die häufigste allergische Erkrankung. «15 bis 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung begegnen dem Frühlingserwachen mit gemischten Gefühlen», informiert die Schweizerische Bundeskanzlei. In der Regel beginnen die Beschwerden in dem Alter, in dem Kinder eingeschult werden, selten, bevor sie drei Jahre alt sind.

Heuschnupfen bei Kindern: die Symptome

Wenn Kinder Heuschnupfen haben, können nicht nur Niess-Attacken auftreten. In der Regel tränen und jucken die Augen, oft auch die Nase und die Ohren. Viele Kinder klagen darüber hinaus über Kopfschmerzen, die angestauter Schleim in den Nebenhöhlen auslöst. Wenn die Nase ständig läuft, wird der Heuschnupfen oft mit echtem Schnupfen, ausgelöst von einer Infektion, verwechselt. Dieser Irrtum kann negative Konsequenzen für die Gesundheit des Kindes haben: «Ein langfristig unbehandelter Heuschnupfen entwickelt sich zu allergischem Asthma», warnt das Allergiezentrum Schweiz.

Heuschnupfen - kurz erklärt

Auslöser des Heuschnupfens sind Blütenpollen von Bäumen, Gräsern, Getreide und Kräutern. Eigentlich sind diese Pollen harmlos. Doch wer Heuschnupfen hat, reagiert auf die Eiweisssstoffe, die sie enthalten, überempfindlich. Das heisst: Der Körper hält sie für gefährlich und bildet Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper. Sie sorgen dafür, dass das Hormon Histamin ausgeschüttet wird, das die allergische Reaktion verursacht.

95 Prozent aller Pollenallergien werden durch nur sechs Pflanzenarten ausgelöst: von Januar bis April durch Hasel, Erle, Birke und Esche, im Sommer durch Gräser und ab August durch Beifuss», so die Schweizerische Bundeskanzlei. Allein eine einzige Roggenähre kann vier Millionen Pollenkörner enthalten.

Die Veranlagung zu Heuschnupfen wird oft vererbt. Je mehr Familienmitglieder Allergiker sind, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder der Familie eine Allergie bekommen. Doch auch übermässige Hygiene steht in Verdacht, Auslöser von Heuschnupfen zu sein. Hat das Immunsystem zu wenig zu tun, sucht es sich Beschäftigungsfelder, wo es eigentlich unnötig ist, kurzum: Es reagiert auf harmlose Pollen. «Auf dem Land leiden nur etwa halb so viele Kinder unter Heuschnupfen wie in der Stadt», erklärt der deutsche Verband der Lungenärzte. «Insbesondere bei Kindern, die von Geburt an bzw. möglichst frühzeitig auf einem Bauernhof leben, treten Allergien wesentlich seltener auf als bei Stadtkindern.»

Heuschnupfen bei Kindern: die Diagnose

Wer den Verdacht hegt, sein Kind habe Heuschnupfen, sollte sich einen Termin beim Kinderarzt geben lassen. Sinnvoll ist es, vor dem Arztbesuch ein Heuschnupfen-Tagebuch zu führen. Darin lässt sich festhalten, zu welcher Tageszeit und in welcher Situation Beschwerden aufgetreten sind. Diese Notizen bieten dem Arzt wertvolle Hinweise, die er für seine Diagnose nutzen kann.

Aufschluss darüber, auf welche Pollen ein Kind allergisch reagiert, gibt der Pricktest. «Bei diesem Test werden verschiedene in Wasser gelöste Pollen-Arten durch einen kleinen Kratzer in die Haut an der Innenseite des Unterarmes gebracht», informiert der Verband der Kinderärzte in Köln. Schwellung, Rötungen und Juckreiz sind Ausdruck einer sensiblen Reaktion, die der Kinderarzt nach 15 bis 20 Minuten feststellen kann.

Heuschnupfen: die Behandlung

Antiallergische Medikamente, die der Arzt verschreiben muss, hemmen die allergische Reaktion. Sie schwächen die Wirkung des Hormons Histamin ab. Die Antihistaminika gibt es in Nasensprays, Augentropfen und Tabletten. Sie stehen allerdings in Verdacht, in hohen Dosen verabreicht müde zu machen. Auch homoöpathische Mittel können sehr wirkungsvoll sein. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dzvhae.com

Reagiert das Kind nur gegen wenige Allergene überempfindlich, kann eine Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Dabei werden ihm über einen längeren Zeitraum die Allergene in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt oder als Tabletten oder Tropfen verabreicht. So kann sich das Immunsystem des Kindes an die Allergene gewöhnen, bis der Heuschnupfen trotz Pollenfluges ausbleibt.

Die Pollen zu meiden, wäre sinnvoll, ist aber nicht alltagstauglich. Kinder wollen gerade im Frühling und Sommer draussen spielen und toben. Allerdings hilft es vielen Kindern, eine Sonnenbrille zu tragen.

Auch diese Schritte helfen, Beschwerden zu reduzieren:

  • Während der Pollensaison nur kurz stosslüften. Bei längeren Regenphasen oder wenn Pollengitter an den Fenstern montiert sind, kann ausgiebiger gelüftet werden.
  • Im Auto Pollenfilter montieren und diese gut warten.
  • Vor dem Schlafengehen die Haare waschen.
  • Wäsche nicht im Freien trocknen lassen.

(Quelle: Allergiezentrum Schweiz)

Was tun Sie gegen den Heuschnupfen Ihrer Kinder? Haben Sie Tipps? Schreiben Sie einen Kommentar.

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