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Covid-19-Impfung für Kinder ab 5 Jahren: Was Eltern wissen müssen

Seit dem 10. Dezember ist der Covid-Impfstoff von Pfizer/Biontech in der Schweiz für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Geimpft wird voraussichtlich ab Januar 2021. Eine Corona-Impfung ist laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei Kindern vor allem nötig, wenn diese an einer Vorerkrankung leiden oder in engem Kontakt zu gefährdeten Personen stehen. Während einige Eltern aufatmen, sind hierzulande viele zurückhaltend. Aber: Weltweit wurden bereits Millionen von Kindern geimpft – schwere Nebenwirkungen wurden keine beobachtet. Hier finden Sie alle wichtigen Fakten zur Covid-19 Impfung für Kinder.

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Kinder und Jugendliche haben zwar selten einen schweren Verlauf, wenn sie an Corona erkranken – sind aber derzeit am häufigsten von Infektionen betroffen. Bild: Getty Images, Brothers91

Das Wichtigste zur Covid-19 Impfung bei Kindern 

  • Die Pfizer/BioNTech-Kinderimpfung wurde in der Schweiz für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Empfohlen wird die Impfung vor allem für Kinder mit Vorerkrankungen und jenen Kindern, welche im gleichen Haushalt wie Risikopersonen leben. Lesen Sie mehr.
  • Die Impfung ist speziell für Kinder dosiert. Es konnten keine schweren Nebenwirkungen beobachtet werden. Mehr dazu hier.
  • Kinder erleben nach einer Impfung gegen Covid-19 weniger Nebenwirkungen als Erwachsene. Mögliche leichte Nebenwirkungen beinhalten Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Hier im Detail.
  • Die Impfung schützt Kinder auch vor den mentalen Folgen der Isolation, sowie der Covid-Folgeerkrankung Long Covid, die selbst nach symptomfreien Coviderkrankungen auftreten kann. Lesen Sie weiter.

Endlich hat es auch die Schweiz geschafft: Nachdem in den Nachbarländern bereits seit einer Weile Kinder ab fünf Jahren geimpft werden, hat Swissmedic dem Impfstoff nun auch hier freigegeben. Viele Eltern sind sich jedoch unsicher und zögern schon jüngere Kinder gegen Covid zu impfen. Hier finden Sie die wichtigsten Fakten rund um die Covid-Kinderimpfung. 

Covid-19: Kinder ab 5 Jahren dürfen geimpft werden

Mitte Dezember wurde der Covid-19.Impfstoff von Pfizer/BioNTech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren auch in der Schweiz zugelassen. Aktiv geimpft werden Kinder hier jedoch erst ab Januar 2022. Das BAG empfiehlt die Impfung besonders für Kinder, welche bereits durch Vorerkrankungen belastet sind, oder mit Erwachsenen zusammenleben, welche zur Risikogruppe gehören. Auch wenn Ihr Kind bereits von Covid-19 genesen ist, und eines der genannten Kriterien zutrifft, wird eine Impfung empfohlen. Genesene Kinder benötigen aber nur eine Impfdosis, anstelle der üblichen zwei.

Wer entscheidet, ob mein Kind geimpft wird?

Kinder unter 12 Jahren werden auf Wunsch der Eltern oder der Erziehungsberechtigen geimpft. Ob eine Impfung für Ihr Kind sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt.

Ab dem zwölften Lebensjahr darf sich Ihr Kind selbstständig gegen Corona impfen lassen. Die Entscheidung, ob es sich impfen lässt, trifft Ihr Kind selbst. Hierfür ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung notwendig – am besten spricht Ihr Kind mit Ihnen oder einer Vertrauensperson.

Wo kann ich mein Kind gegen Corona impfen lassen?

Kinder ab zwölf Jahren können sich bereits impfen lassen. Kinder von fünf bis elf werden voraussichtlich ab Januar 2022 geimpft. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Webseite des BAGs.

Wie sicher ist die Impfung für Kinder?

Bisher gibt es keine Hinweise auf schwere Nebenwirkungen bei Kindern. In der von Pfizer/BioNTech durchgeführten Studie mit über zweitausend Kindern zwischen fünf und elf Jahren konnte ein guter Impfschutz erreicht werden. Symptomatische Erkrankungen konnten zu neunzig Prozent verhindert werden. Schwere Nebenwirkungen traten keine auf.

In den USA werden schon seit November Kinder ab fünf Jahren gegen Corona geimpft. Bis heute sind das ca. 2,5 Millionen Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Auch hier konnten keine schweren Nebenwirkungen beobachtet werden. Auch Deutschland und Österreich hat bereits mit dem Impfen von Kindern ab fünf Jahren begonnen. Wie viele auch noch jüngere Kinder davor bereits Off-Label, also auf eigene Verantwortung, geimpft wurden, ist nicht bekannt. Experten gehen jedoch von einer recht hohen Dunkelziffer aus. 

Darum ist eine Impfung auch für Kinder sinnvoll

Besonders bei Kindern mit Vorerkrankungen sollte man eine Impfung gegen Covid-19 in Erwägung ziehen. Zu diesen Vorerkrankungen gehören Adipositas, angeborene Herzfehler, Immun- und Krebserkrankungen, sowie Lungenleiden. Diese Kinder gehören zur Risikogruppe und haben somit ein höheres Risiko, an einem schweren Verlauf von Corona zu erleiden. Auch Kinder, die in einem Haushalt mit Risikopatienten oder Risikopatientinnen leben, sollten zum Schutz dieser Personen eine Impfung erwägen. 

Grundsätzlich kann sich aber jedes Kind impfen lassen. Der Deutsche Virologe Christian Drosten findet gegenüber der Deutschen Tagesschau klare Worte: «Jüngere Kinder kriegen ein Drittel der Dosis. Das reicht für eine gute Impfreaktion. Die Gefahr von Nebenwirkungen ist viel geringer. Ich kann nur raten, die Kinder impfen zu lassen, auch wegen des Schulbetriebs und der eigenen Erkrankung.»

Langzeitfolgen bedenken: Impfung bietet Schutz vor Long Covid

Bei der Nutzen-Risiko-Abwägung sollten auch Langzeitfolgen bedacht werden. So darf auch Long Covid nicht ausser Acht gelassen werden. Von Long Covid spricht man, wenn nach einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 anhaltende Folgesymptome auftreten. Betroffene haben sich Monate nach einer Erkrankung noch immer nicht erholt und haben teilweise Mühe, ihrem gewohnten Alltag nachzukommen. Dies kann auch Kinder betreffen, selbst wenn sie während der Covid-Erkrankung milde oder gar keine Symptome erlebt haben. Eine Covid-Impfung bewahrt Kinder somit nicht nur vor Covid, sondern auch vor einer möglichen Folgeerkrankung.

Mehr über Long Covid bei Kindern lesen Sie hier

Long Covid: «Seit der Erkrankung ist mein Sohn ein anderes Kind»

Dass auch Kinder von Langzeitfolgen wie Long Covid betroffen sind, hört man selten. Bis man selbst betroffen ist. Deborah erzählt wie es ist, wenn das eigene Kind plötzlich ein Schatten seiner selbst ist und einem niemand sagen kann, ob und wann es dem Kind jemals wieder so richtig gut geht. Lesen Sie hier weiter. 

Welche Risiken und Nebenwirkungen haben Kinder nach der Covid-19-Impfung?

Gemäss Swissmedic erleben Kinder weniger Nebenwirkungen als Jugendliche und Erwachsene. Dies bestätigen auch die Erfahrungen aus den USA; Leichte Nebenwirkungen sind aber nicht ausgeschlossen.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Fiebergefühl, Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese Nebenwirkungen können unangenehm sein, sind aber ungefährlich.

Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung nach Covid-Impfung?

Bei Kindern konnte bisher kein erhöhtes Risiko für Entzündungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels nach einer Covid-Impfung festgestellt werden.
Diese seltene Nebenwirkungen hat man vor allem beim Einsatz des Moderna-Impfstoffes Spikevax bei Menschen unter dreissig Jahren beobachtet. Betroffen waren vor allem junge Männer. Doch auch in dieser Gruppe traten diese kaum auf, nämlich nur 200-mal pro Million vollständig geimpfter männlicher Jugendlicher.

Ist der Impfstoff für Kinder anders, als jener für Erwachsene?

Der Impfstoff ist derselbe, nur die Dosis ist niedriger. Statt 30 Mikrogramm enthält die Dosis für Kinder unter zwölf Jahren bloss 10 Mikrogramm. Diese Dosis ist ausreichend, um einen guten Impfschutz zu erhalten.

Was kostet die Covid-Impfung für Kinder?

Die Covid-Impfung ist für Kinder (und Erwachsene) kostenlos.

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Rund um die Covid-19-Impfung kursieren viele Mythen und Fragen. Das BAG klärt hier über die häufigsten auf: Zur Website

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