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Was bei Erkältung hilft

Wenn der Hals kratzt und die Nase läuft, dann stellt sich schnell die Frage: Was hilft am besten gegen Erkältung? Wir haben wirksame Hausrezepte, schulmedizinische Arzneien und homöopathische Mittel zusammengestellt.

Was bei einer Erkältung hilft
Gute Arzneien helfen die Erkältung erträglich zu machen. Bild: Stockbyte-Thinkstock

Und schon wieder läuft die Nase, kratzt der Hals, schmerzen die Glieder. Erkältet zu sein, macht keinen Spass. Wie wird man die Erkältung nur möglichst schnell wieder los? «Eine Erkältung dauert ohne Behandlung eine Woche, mit Behandlung sieben Tage», sagt ein altes Sprichwort. Mit anderen Worten: Keine Arznei der Welt kann dazu beitragen, die Erkältungsviren wesentlich schneller zu bekämpfen. Arzneien können aber dazu beitragen, dass der Patient sich während des Infektes besser fühlt. Hausrezepte, schulmedizinische Medikamente und homöopathischen Mittel lindern Symptome. Sie machen die Nase freier, lösen Husten oder senken das Fieber.

«Wenn sich eine Erkältung nach einer Woche nicht bessert, hohes Fieber hinzukommt oder der Patient einen apathischen Eindruck macht, sollten Sie den Arzt aufsuchen», dazu rät Dr. med. Ursula Keicher in ihrem Ratgeber «Kinderkrankheiten. Schnell erkennen – gezielt behandeln». «Er wird feststellen, ob sich Zweiterkrankungen entwickelt haben.»

Feuchtigkeit schützt Schleimhäute effektiv vor Keimen

Die wirksamste Waffe gegen Keime sind feuchte Schleimhäute. Deshalb ist es sinnvoll, nasse Handtücher über die Heizung zu hängen oder die Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Auch ein Verdunster an der Heizung kann für ein angenehmes Raumklima sorgen.

Viel trinken! Auch dieser Tipp hält die Schleimhäute fit. Darüber hinaus trägt Wasser dazu bei, den Schleim in Nase und Bronchien zu verflüssigen. So kann er besser beim Naseputzen abfliessen und lässt sich leichter abhusten. Tee und Wasser ersetzen ausserdem die Flüssigkeit, die beim Schwitzen verloren geht. Sinnvoll ist es, erkältete Babys öfter zu stillen, kranken Kleinkindern und älteren Kindern Leitungswasser oder Fencheltee anzubieten, der schleimlösend und auswurffördernd wirkt.

Die gute Hühnersuppe, die Grossmutter schon empfohlen hat, wirkt sich nicht nur positiv auf die Schleimhäute, sondern allgemein auf das Befinden aus. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Nebraska beweist: Hühnersuppe wirkt entzündungshemmend, denn sie blockiert bestimmte weisse Blutkörperchen, die Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute auslösen können.

So kochen Sie eine feine Hühnersuppe: familienleben.ch

Die Scheimhäute der Atemwege lassen sich auch mit Hilfe der Kapland-Pelargonie stärken, eher bekannt unter dem Namen Umckaloabo. Sie überzieht die Schleimhäute mit einer Art Schutzfilm. Die in Südwest-Afrika heimische Pflanze trainiert zudem das Immunsystem. Besonders in der Kinderheilkunde erfreut sich Umckaloabo aufgrund der guten Wirksamkeit und Verträglichkeit grosser Beliebtheit. Wer ihre Heilkräfte zu Beginn einer Erkältung nutzt, kann sie oft noch vertreiben, bevor sie sich richtig ausbreitet.

Mit Homöopathie gegen Erkältungen

Während sich schulmedizinische Arzneien und bewährte Hausmittel oft gut kombinieren lassen, können sie die Wirkung homöopathischer Mittel beeinträchtigen. Wer bei einer Erkältung zunächst auf die Homöopathie setzt, sollte deshalb den Homöopathen oder Apotheker fragen, ob sich die Behandlung mit anderen Rezepten verträgt. «Sollten Sie in einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung sein, meiden Sie bitte: Inhalationen, Bäder, Einreibungen mit Eukalyptus, Menthol und Pfefferminze, sie üben zu starke Reize aus», warnt zum Beispiel die Homöopathin Beatrice Stutz-Lämmli aus Adligenswil.

Zu den Akut-Mitteln aus der Apotheke gehören:

  • Nux-Vomica D12: ein Allroundmittel bei Erkältungen
  • Gelsemium D12: bei leichter Grippe, Benommenheit und Zittrigkeit
  • Echinacea D2: zur Stärkung des Immunsystems bei fieberhaften Erkältungen

Wer häufig erkältet ist, kann in einer homöopathischen Praxis eine Konstitutionsbehandlung zur Stärkung der Abwehrkräfte machen. Mehr zur homöopathischen Behandlung von Kindern: familienleben.ch

Hilfe bei Erkältung
Es gibt viele Hausmittel um der Erkältung den Garaus zu machen. Bild: iStockphoto-Thinkstock

So wird die Nase frei

Eine zugeschwollene Nase nervt jung und alt – sie stört beim Trinken, Essen, Schlafen. Sie kann ausserdem zu einer Mittelohrentzündung führen, einer recht schmerzhaften Schleimhautentzündung im Mittelohr. Ist die Schleimhaut im Nasen-Rachen-Raum geschwollen, wird das Mittelohr so schlecht belüftet, dass sich dort Keime rasch ausbreiten können. Nasentropfen und –sprays bewirken, dass sich die Adern in der Schleimhaut zusammenzuziehen. Durch die verkleinerten Gefässe wird die Schleimhaut dünner und damit der Platz in der Nase für Atemluft grösser. Wichtig ist, beim Gebrauch genau auf Dosierung zu achten. Denn bei längerem Gebrauch dieser Medikamente kann die Nasenschleimhaut nachhaltig geschädigt werden.

Nebenwirkungsfreie Nasentropen lassen sich selbst herstellen.

Das brauchen Sie:

  • ¼ Liter Wasser
  • ½ Esslöffel Kochsalz

So geht es:

Zunächst kochen Sie das Wasser auf und lassen es so lange abkühlen, bis es nur noch lauwarm ist. Nun fügen Sie das Kochsalz zu und rühren es um, bis es sich aufgelöst hat. Mit einer Pipette, in der Apotheke erhältlich, lässt sich die Lösung in die Nase träufeln. Die Nasentropfen sollten alle zwei Tage neu hergestellt werden.

Was gegen Husten hilft

Die Bronchien sind entzündet? Husten kann unangenehm sein – jedenfalls dann, wenn man oft und vergeblich husten muss. Hustenlöser lassen sich selbst herstellen:

Das brauchen Sie:

  • 1-2 Zwiebeln
  • 2 Esslöfel Zucker
  • Glas mit Schraubverschluss

So geht es:

Zuerst die Zwiebeln schälen, würfeln und in ein sauberes Glas mit Schraubverschluss legen. Zucker darüber streuen, Glas verschliessen und schütteln. Der Zwiebelsirup bildet sich nach etwa zwei Stunden. Er schmeckt selbst Kindern besser, als die Zusammenstellung vermuten lässt!

Auch der Arzt kann schleimlösende Medikamente verschreiben. Wurde der Husten von Bakterien verursacht, hält er es möglicherweise für sinnvoll, Antibiotika zu verschreiben. Nach dem Abendessen sollte auf Hustenlöser verzichtet werden, damit ständiges Husten nicht beim Einschlafen stört.

Wadenwickel senken Fieber

Fieber tritt ein, wenn das Abwehrsystem des Körpers auf Hochtouren läuft. Damit zeigt es eine Infektion an. Schon leichtes Fieber kann dazu führen, dass ein Kind unruhig wird und nicht schlafen kann. Weil höheres Fieber gesundheitsschädlich sein kann, sollte es ab 39 Grad C gesenkt werden.

Wadenwickel sind ein effektives Mittel, die Körpertemperatur zu senken. Marion Risler, Wickelfachfrau, empfiehlt die Wadenwickel nicht mit kaltem Wasser zu machen, sondern mit Wasser, welches ca. 5 Grad kälter ist als die aktuelle Körpertemperatur des Patienten. Eine Anleitung dafür finden Sie hier: familienleben.ch

Manche Kinder wehren sich gegen die kalten Wadenwickel. Eine einfachere Lösung stellen in diesen Fällen Paracetamol-Fieberzäpfchen dar. Wichtig ist es auch hier, sich an die empfohlene Dosierung zu halten. Aufgrund des geringen Körpergewichts kann eine zu hohe Dosis bei Kindern schnell zu lebensbedrohlichen Leberproblemen führen. «Auf Nummer sicher geht, wer sich von seinem Kinder- und Jugendarzt die Menge und die Verabreichungsform empfehlen lässt», so Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. «Über mehrere Tage sollten Kinder das Präparat auf keinen Fall ohne ärztliche Überwachung einnehmen, denn eine Paracetamol-Vergiftung kommt schleichend.»

Weitere Informationen zum Thema «Fieber und Kleinkinder: familienleben.ch

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