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Wii, Xbox und Playstation: Tipps für Eltern zu Spielkonsolen

In vielen Wohnzimmern steht eine Spielkonsole. Da misst sich die Familie im Autorennen, spielt Tennis oder singt Karaoke. Manche nutzen die modernen Geräte sogar zum Surfen im Internet. Was Eltern über Spielkonsolen wie Playstation, Wii und Xbox wissen sollten, lesen Sie hier.

Spielspass gibt es beim Spielen mit der Spielkonsole.
Spielen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern. Dann können Sie mitreden. Foto: Blend Images, Thinkstock

Im Jahr 2004 stand gemäss der Fachstelle für Suchtprävention des Drogen Forums Innerschweiz in 34 Prozent der Schweizer Haushalte eine Spielkonsole. «Schweizer lieben Strategie-Spiele und Racing-Titel und spielen durchschnittlich zwischen 5 und 6 Stunden pro Woche». Das geht aus einer anderen Studie von Nielsen Interactive Entertainment aus dem Jahr 2008 hervor.

Viele Kinder können sich für die modernen digitalen Spiele begeistern. Doch im grossen Angebot der Spielkonsolen den Überblick zu verlieren, passiert schnell. Deshalb haben wir hier die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengestellt. Sie erfahren, welche Spielkonsolen und Spiele es gibt, wo Sie für Kinder empfehlenswerte Spiele finden und wie Sie Ihre Kinder vor den Gefahren der Spielsucht schützen können.

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Was sind Spielkonsolen?

Mit einer Spielkonsole können Kinder und Erwachsene am Fernsehen oder unterwegs spielen. Stationäre Konsolen werden an das TV-Gerät angeschlossen. Die modernen Konsolen können heute auch DVDs abspielen oder ermöglichen den Zugang zum Internet. Tragbare Spielkonsolen sind für das Spielen unterwegs gedacht. Sie müssen nicht an ein TV-Gerät angeschlossen werden. Heute können Nutzer damit häufig auch im Internet surfen oder Fotos machen.

Verschiedene Hersteller bieten unterschiedliche Geräte an, die nicht untereinander kompatibel sind. Das bedeutet, dass nur Spiele benutzt werden können, die für die jeweilige Konsole geeignet sind. Deshalb sollte vor dem Kauf genau überlegt werden, welches Gerät für die Familie in Frage kommt.

Auf dem aktuellen Markt für Spielkonsolen gibt es im Wesentlichen drei grosse Hersteller: Sony, Microsoft und Nintendo. Von Sony stammt die Playstation. Von Microsoft die Xbox und von Nintendo die Wii. Die tragbaren Geräte heissen Nintendo DS und Sony PSP.

Stationäre Spielkonsolen

Sony Playstation

Das aktuelle Modell des japanischen Konzerns Sony ist die Playstation 3. Neben dem Spielen von Games, können Nutzer auch Musik hören, Filme und Fotos anschauen und im Internet surfen. Derzeit enthält sie als einzige Spielkonsole auch ein Blu-ray-Laufwerk, mit dem Sie Blue-ray-Disks spielen können. Mit der Playstation können Sie auch Ihren Körper in Schwung bringen. Dafür müssen Sie sich die Erweiterung Playstation Move kaufen. Mit einem Controller ahmen Sie Bewegungen nach, die eine Kamera verfolgt. Von Sony ist derzeit auch noch das Vorgängermodell, die Playstation 2 erhältlich.

Microsoft Xbox

Mit der Microsoft Xbox 360 können Nutzer nicht nur spielen, sondern auch Musik hören, Videos und Fotos anschauen und ins Internet gehen. Es handelt sich um ein Microsoft-eigenes Netzwerk, für das eine kostenpflichtige Mitgliedschaft erforderlich ist. Zusätzlich können Sie sich eine Erweiterung für Bewegungsspiele kaufen. Anders als bei der Playstation ist dafür kein Controller notwendig. Die Bewegungen der Spieler werden von zwei Kameras erkannt.

Die Bewegungsspiele der Wii-Spielkonsole sind beliebt.
Bewegungsspiele, die den Einsatz des Körpers erfordern, sind sehr beliebt. Foto: ©iStockphoto.com/Sean Locke

Nintendo Wii

Mit der Nintendo Wii können Spieler mit einer Fernbedienung, einem Controller, Bewegungen nachahmen. So kann man relativ naturgetreu Tennis spielen oder ein Orchester dirigieren. Die Spielkonsole ermöglicht auch den Zugang ins Internet. Im Gegensatz zu den anderen Konsolen gibt es keine hochauflösende Grafik.

Tragbare Spielkonsolen

Nintendo DS

Vorgänger der heutigen tragbaren Spielkonsolen war der Gameboy von Nintendo. Die neuen mobilen Modelle von Nintendo heissen 3DS, DSi und DSi XL. Die Konsolen haben zwei Bildschirme, der untere ist berührungsempfindlich und zum Steuern der Figuren gedacht, der obere zeigt das Spiel an. Mit den Geräten können Sie auch im Internet surfen und Musik hören.

Sony PSP

Sony bietet eine Playstation Portable (Sony PSP) für unterwegs an. Sie hat ein Display im Querformat und das Spiel wird über Funktionstasten gesteuert. Neben dem Spielen können Sie damit auch Musik hören und Videos anschauen, ausserdem können Sie damit über das Internet telefonieren.

Quellen: Spielratgeber-nrw.de, Focus Online

 

Welche Spiele gibt es?

Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Arten von Computer- und Konsolen-Spielen. Die wichtigsten Kategorien sind:

  • Actionspiele: Hier zählen Geschicklichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit. Dazu gehören die so genannten Jump ‘n‘ Run Spiele wie «Super Mario».
  • Abenteuerspiele: Die Spieler müssen Aufgaben und Rätsel lösen. Ein beliebtes Spiel heisst «Tomb Raider».
  • Bewegungsspiele: Hier kommen Spieler ins Schwitzen. Zumindest müssen sie sich bei diesen Spielen selbst etwas bewegen, um die Figuren zu steuern. Dazu zählen die Sport-Spiele der Wii Konsole.
  • Lernspiele: Sie vermitteln Wissen. Dazu zählen Spiele wie «Lernen mit der Maus».
  • Sportspiele: Hier können Sportarten nachgespielt werden. Typisch sind Rennspiele.
  • Rollenspiele: Bei Rollenspielen schlüpfen die Nutzer in die Rolle von Figuren und lösen Aufgaben in Fantasiewelten. Beliebt sind Online-Computerspiele wie «World of Warcraft».
  • Simulationsspiele: Diese Spiele ahmen die Wiklichkeit nach. Dazu gehören Fahr- und Flugsimulationen oder Lebenssimulationen wie im Spiel «Sims».

Quellen: spielbar.de von der Bundeszentrale für politische Bildung Deutschland, Broschüre «Zappen und Gamen» der Fachstelle für Suchtprävention des Drogen Forums Innerschweiz

Auf der Webseite www.pegi.info/ch finden Eltern Tipps für empfehlenswerte Spiele.
Einen pädagogischen Ratgeber zu aktuellen Computer- und Konsolenspielen gibt es zudem unter www.spieleratgeber-nrw.de
Weitere Spielempfehlungen finden Sie unter www.spielbar.de

Kinder spielen gern mit tragbaren Spielkonsolen.
Kinder sollten nicht nur Spielkonsolen nutzen, sondern sich auch mit Freunden treffen oder Musik spielen. Foto: © Arne9001 | Dreamstime.com

Wie schützen Sie Ihre Kinder?

Achten Sie beim Kauf der Spiele unbedingt auf die Altersbeschränkungen, zum Beispiel auf das PEGI-Symbol. Das europaweite PEGI-System (Pan European Game Information) kennzeichnet Spiele mit Altersempfehlungen.

In der Schweiz gibt es einen Code of Conduct für Spiele. Er soll dazu beitragen, dass der Jugendschutz eingehalten wird, das heisst auf Altersbeschränkungen geachtet wird. Dazu haben sich einige Hersteller und Detailhändler freiwillig verpflichtet.

Die Spielkonsolen bieten Eltern technische Hilfsmittel, um die Kindersicherheit zu gewährleisten. Gemäss PEGI können dank bestimmter Sicherungen die Zugriffskriterien individuell eingestellt werden. So können Sie entscheiden, welche Spiele Ihr Kind spielen darf. Zudem können Sie den Internetzugang überwachen und festlegen, wie lange Ihr Kind spielen darf. Mehr zu den Sicherheitseinstellungen finden Sie in den Bedienungsanleitungen der Hersteller.

Hilfreich sind zudem ein paar allgemeine Tipps, die für den Umgang mit Medien gelten:

  • Seien Sie ein Vorbild! Spielen Sie selbst nicht stundenlang, sondern richten Sie medienfreie Zeiten ein.
  • Stellen Sie Ihre Kinder nicht mit der Spielkonsole ruhig. Das ist kein Babysitter.
  • Setzen Sie die Spielkonsole nicht als Strafe oder Belohnung ein.
  • Die Fachstelle für Suchtprävention im Kanton Luzern empfiehlt, dass Kinder unter 14 Jahren keine elektronischen Geräte im eigenen Zimmer haben sollten. «Studien zeigen, dass sich der tägliche Medienkonsum um rund 2 Stunden erhöht, wenn Kinder TV, Game-Konsole, Computer oder DVD-Recorder im Zimmer haben», so die Fachstelle.
  • Machen Sie sich über die Spielinhalte Gedanken. Sind Sie geeignet für Ihre Kinder?
  • Spielen Sie mit Ihren Kindern. Nur so wissen Sie, was Ihre Kinder am Spiel interessiert. Das gibt Ihnen zudem die Möglichkeit, Ihre Bedenken zu äussern und zu begründen.
  • Diskutieren Sie mit Ihren Kindern über die Spiele.
  • Legen Sie eine Wochenmedienzeit fest. Wie viel Medienzeit in welchem Alter empfehlenswert ist, lesen Sie im Artikel Kinder und Fernsehen.
  • Ermuntern Sie Ihre Kinder zu einer aktiven Freizeitgestaltung. Das Gamen sollte nicht die Freizeit Ihrer Kinder bestimmen. Sie sollten auch andere Dinge wie Musik spielen, Freunde treffen oder Sport treiben ausprobieren.

Quelle: Broschüre «Zappen und Gamen» der Fachstelle für Suchtprävention des Drogen Forums Innerschweiz

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