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Ab in die Pfadi: Wenn jeder Samstagnachmittag zum Abenteuer wird

Schnitzeljagd, Lagerfeuer, Hütten bauen, durch den Wald streifen, Freunde fürs Leben finden: Die Pfadi verspricht Kindern jeden Samstag ein kleines Abenteuer – und damit Erlebnisse, an die man sich ein Leben lang erinnert. Wer sich selber überzeugen will: Am 18. März laden die Schweizer Pfadis zum Schnuppertag. Melden Sie Ihr Kind jetzt für sein erstes Abenteuer an. 

Kinder in Pfadfinder-Uniform halten die Hände in einem Kreis zusammen
Alle für einen! In der Pfadi erleben Kinder jeden Samstag ein Abenteuer. Bild: GettyImages Plus, filmstudio

Wer jemals am Bach die beste Staumauer aller Zeiten gebaut hat, sich an der Staumauer abgeseilt oder am Lagerfeuer Schlangenbrot und Schoggibananen gegessen hat, der weiss: An solche Erlebnisse erinnert man sich ein ganzes Leben. Solche Erlebnise gibt es in der Pfadi jede Woche. Die Pfadi-Gruppen treffen sich immer am Samstagnachmittag, um grössere und kleinere Abenteuer in der Natur zu erleben. Es werden Waldgeister gesucht, Hütten und Seilzüge gebaut und Spiele gemacht. Dabei lernt man auch ganz viel: Vom starken Knoten übers Karten- und Kompasslesen bis zum Feuermachen. Eins ist sicher: Ein Pfadinachmittag vergeht wie im Flug und Ihr Kind wird Ihnen bestimmt mit leuchtenden Augen von all den Sachen erzählen, die es erlebt hat.

Hier beginnt für Ihr Kind das Abenteuer

Wenn Sie Ihr Kind auch auf ins Abenteuer schicken wollen, haben Sie am 18. März die Gelegenheit dazu. Die Schweizer Pfadis laden dann alle Interessierten zum Schnuppern ein. In den lokalen Pfadigruppen finden spezielle Schnupperprogramm statt oder die Besucher nehmen am regulären Programm teil. Alle Infos zum nationalen Pfadi-Schnuppertag finden Sie hier: www.pfadi.swiss. Über die Kartensuche können Sie ganz einfach die Gruppen in Ihrer Nähe finden. 

Für jedes Alter die passende Gruppe

Die Geschichte der Pfadfinder begann vor mehr als 100 Jahren. Im Jahr 1907 führte der General Robert Baden-Powell in England erstmals ein Pfadfinder-Lager durch, damals mit nur 22 Jugendlichen. Seine Idee: Erziehung durch Erleben. Schon in den nächsten Jahrzehnten breitete sich die Pfadfinderbewegung auf der ganzen Welt aus. Heute zählt die Pfadibewegung allein in der Schweiz rund 47.000 Mitglieder. 

Diese Schweizer Pfadis sind in 22 kantonalen Verbänden und rund 550 lokalen Abteilungen und Gruppen organisiert. In jeder Pfadigruppe gibt es fünf Altersstufen: Die Jüngsten (5 bis 6 Jahre) starten auf der Biberstufe und wechseln dann zu den Wölfen. Ab zehn Jahren ist man dann auf der regulären Pfadistufe, bevor man dann mit 15 Jahren in die Pio- und mit 17 in die Roverstufe wechselt. 

Die Pfadi will Angebote für alle Kinder bieten: Darum gibt es auch eine Stufe für Kinder und Jugendliche mit einer Beeinträchtigung. In der PTA, der Pfadi Trotz Allem, erkunden die Kinder hier die Natur und die Welt. 

Pfadi-Abenteuer gibt es übrigens nicht nur am Samstagnachmittag: Ein Höhepunkt für alle Pfader sind die Lager, die in den Ferien oder an Feiertagen angeboten werden. Jedes Jahr sind die lokalen Gruppen insgesamt mehrere Wochen unterwegs: Ihre Zelte schlagen sie im In- und Ausland auf. Meist stehen die Lager unter einem bestimmten Motto. Das kann mal «Wilder Westen», «Raumschiff» oder «Gallien» heissen. 

Die Pfadi will mehr als nur Spass und Abenteuer bieten

Die Pfadibewegung will nicht nur Freizeit von Kindern und Jugendlichen füllen, sie will mehr: Sie will Kinder auch erziehen. «Ganzheitliche Förderung der Entwicklung», so lautet die pädagogische Zielsetzung der Pfadfinder.

Kinder sollen lernen, selbstbewusst und kritisch zu sein, eine eigene Meinung zu haben und zu vertreten. Gleichgültig, ob es um den eigenen Körper oder um eigene Gefühle geht: Kinder sollen sich annehmen und ausdrücken können. Wichtig ist den Pfadfindern, anderen Menschen gegenüber offen zu begegnen und sie zu respektieren. Darüber hinaus will die Pfadibewegung Kreativität und Umweltbewusstsein fördern. 

Damit dies gelingt, hat der Dachverband klare Methoden und pädogische Ziele definiert. Erziehung findet durch die Förderung des persönlichen Fortschritts, das Leben in der Gruppe, durch Mitbestimmen und Verantwortung tragen, durch das Erleben von Natur und durch Spielen statt. Darüber hinaus werden Rituale und Traditionen gepflegt.

Dazu gehören zum Beispiel der Pfadigruss, ein spezielles Handzeichen, und das Pfadihemd, das die Kinder der einzelnen Gruppen einheitlich tragen. Auch die Pfadi-Taufe, bei der heranwachsende Jugendliche einen Pfadfinder-Namen erhalten, ist Bestandteil der Rituale. Eine grosse Bedeutung hat darüber hinaus das sogenannte Gesetz, ein Leitfaden, an dem sich alle Pfadis orientieren sollen. Die Pfadis versprechen sich freiwillig, sich zu bemühen, das Gesetz im Alltag umzusetzen.

So viel kostet das Pfadi-Abenteuer

Die Beiträge, die Eltern für die Mitgliedschaft ihres Kindes bei einer Pfadigruppe zahlen, unterscheiden sich regional. Durchschnittlich ist mit etwa 100 Franken Jahresbeitrag zu rechnen. Die Teilnahme an einem Lager kostet abhängig von seiner Dauer und vom Durchführungsort durchschnittlich zwischen 100 und 200 Franken. Die Gruppenleiter sind übrigens ehrenamtlich tätig und leisten mit diesem Engagement viel. Auch investieren sie neben dem Leiten der Pfadinachmittage viel Zeit in Weiterbildungen und Kurse und die Planung der nächsten Abenteuer.

In der Natur spielen, sich bewegen, Gemeinschaft entdecken: Die Pfadi bietet einer Generation, der oft der Bezug zur Natur und Bewegung im Alltag fehlt, Möglichkeiten und Raum sich neu zu entdecken. 

Sie wollen mehr wissen über die Schweizer Pfadis?

Alle Infos zum Pfadi-Schnuppertag gibt es hier: www.pfadi.swiss

Alles über die Pfadibewegung in der Schweiz lesen Sie hier: www.scout.ch

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