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Leasing: Für junge Erwachsene eine gute Idee?

Ein eigenes Auto ist der Traum von vielen jungen Erwachsenen. Um diesen zu verwirklichen ist Leasing eine Möglichkeit. Die oftmals verlockend klingenden Angebote gilt es aber genau zu studieren, um am Ende nicht mehr zu bezahlen.

Leasing: Das gibt es beim Leasingvertrag zu bedenken
Leasingangebote sind auch bei jungen Erwachsenen sehr beliebt – doch es gibt einiges zu beachten beim Vertragsabschluss. Bild: GettyImages Plus, Jirapong Manustrong

Das Wichtigste in Kürze

  • Leasing kann für junge Erwachsene eine sinnvolle Finanzierungsmöglichkeit sein.
  • Für einen Leasingvertrag müssen verschiedene Voraussetzungen hinsichtlich Alter, Einkommen und Schuldenfreiheit erfüllt sein.
  • Leasingvertrage müssen sorgfältig geprüft werden, um negative finanzielle Überraschungen zu vermeiden.

Verdienen Kinder ihren eigenen Lohn, haben Eltern nur noch einen begrenzten Einfluss auf die Finanzen des eigenen Nachwuchses. Anstatt einer kontrollierenden sollten Sie deshalb mehr und mehr eine beratende Rolle übernehmen. Auch dann, wenn das Kind beispielsweise mit dem Leasing eines Smartphones oder sogar eines eigenen Autos liebäugelt.

Leasingangebote sind sehr beliebt

Das Leasing ist bei jungen Erwachsenen beliebt. Denn es erlaubt ihnen, für verhältnismässig geringe monatliche Zahlungen Dinge anzuschaffen, welche das Budget bei einem direkten Kauf sprengen würden. Bei einem noch geringen Einkommen kann die Finanzierungsform deshalb eine attraktive Alternative sein.

Es ist aber wichtig, auch die Nachteile und Grenzen des Leasings zu kennen. In Werbeangeboten wird häufig mit sehr tiefen monatlichen Leasing-Beiträgen geworben. Diese sind mit Vorsicht zu geniessen, da oftmals zusätzliche Kosten wie Reparaturpflichten, obligatorischen Versicherungen oder Rücknahmekosten dazukommen und ein Leasing insgesamt verteuern. Beim Erwerb eines neuen Laptops, Smartphones oder Autos sollte daher immer sorgfältig abgewogen werden, ob sich ein Leasing wirklich lohnt. Dabei hilft es, die Vor- und Nachteile der Finanzierungsform zu kennen.

Vorteile von Leasing

+ Möglichkeit zur Nutzung von neuen, aktuellen Modellen mit kleinem Budget

Die Entsorgung und Reparatur von alten Objekten entfallen

Die Rückgabe des Objektes ist einfacher und weniger aufwändig als ein Verkauf Kostenkontrolle durch feste Raten

Kostenkontrolle durch feste Raten

Nachteile von Leasing

- Möglichkeit zur Nutzung von neuen, aktuellen Modellen mit kleinem Budget

- Die Entsorgung und Reparatur von alten Objekten entfallen

- Die Rückgabe des Objektes ist einfacher und weniger aufwändig als ein Verkauf Kostenkontrolle durch feste Raten

- Kostenkontrolle durch feste Raten

Voraussetzungen für einen Leasingvertrag

Damit Ihr Kind einen Leasingvertrag unterzeichnen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der Leasingnehmer muss älter als 18 Jahre sein. Ist Ihr Kind jünger, müssen Sie als Eltern spätestens bei Vertragsabschluss Ihre schriftliche Zustimmung geben. Leasingnehmer bleibt Ihr Kind.
  • Ein regelmässiges Einkommen ist unverzichtbar. Oftmals ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag vorzulegen, der aufzeigt, dass über die gesamte Dauer des Leasingvertrages ein Einkommen gesichert ist. Bei einem befristeten Arbeitsverhältnis, das vor dem Ende des Leasingvertrags ausläuft, ist die Chance auf eine Bewilligung des Antrags gering.
  • Auch die Höhe des Einkommens ist ein entscheidender Faktor. Der monatliche Lohn muss in einem vertretbaren Verhältnis zu den alltäglichen Ausgaben inklusive der abgemachten Leasingrate stehen.
  • Es muss ein positiver Betreibungsregister-Auszug vorgewiesen werden.

Natürlich unterscheiden sich diese Punkte je nach dem was für ein Objekt das Kind leasen möchte. Geht es um das Leasing eines Autos, wird ein deutlich höheres Einkommen verlangt als bei einem Smartphone oder einem Laptop. 

Den Leasingvertrag stets genau prüfen

Sind alle Voraussetzungen für das Leasing erfüllt, steht der Vertragsunterzeichnung in der Regel nichts mehr im Weg. Bei diesem Schritt sollten Eltern ihr Kind auf jeden Fall unterstützen. Es ist wichtig, sich die Vertragsbedingungen und Konditionen vor der Unterzeichnung zusammen ganz genau anzuschauen. Denn es kann vorkommen, dass im Vertrag unerwünschte Klauseln zu Sonderzahlungen versteckt sind.

Auch die im Vertrag aufgeführten Raten, sowie Angaben zum Restwert, der Rückgabe und der Versicherung sind wichtige Faktoren, die gemeinsam am Familientisch besprochen werden sollten. Für die Kalkulation der Gesamtkosten kann man sich an einer einfachen Faustregel vom TCS Schweiz orientieren: die effektiven, monatlichen Leasingkosten für ein Auto betragen das dreifache der monatlichen Leasingrate.

Anbieter, welche versprechen, ein Objekt auch ohne Betreibungsregister-Auszug oder genauer Prüfung des Einkommens zur Verfügung zu stellen, sollten gemieden werden. Dabei handelt es sich meistens nicht um seriöse Leasinggesellschaften. Auch wenn die Regeln und Bedingungen von vertrauenswürdigen Anbietern sehr streng und unflexibel scheinen, schützen sie dadurch auch den Kunden davor, in die Schuldenfalle zu tappen.

Tipps zum Leasing

  • Wägen Sie stets die Vor- und Nachteile des Leasings ab.
  • Beraten Sie Ihr Kind bei der Abwicklung eines Leasingvertrags.
  • Prüfen Sie zusammen mit Ihrem Kind den Leasingvertrag auf versteckte Klauseln.

 

Finanzen verstehen – Finanzen erklären

Die Rubrik «Finanzen» wird präsentiert von jugendbudget.ch. Der Elternratgeber bietet hilfreiche Tipps rund ums Thema Kinder und Geld.

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