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Lars der kleine Eisbär feiert Geburtstag!

Lars der kleine Eisbär feiert seinen 25. Geburtstag! Passend zum Jubiläum zeigt der NordSüd Verlag bis Ende Juli eine Ausstellung mit teils unveröffentlichten Illustrationen. Familienleben hat mit dem Illustrator Hans de Beer gesprochen und erfahren, warum er sich schon mal von Öl-Bohrungen inspirieren lässt.

Lars feiert Geburtstag
Happy Birthday, kleiner Eisbär! Der NordSüd Verlag feiert Lars' 25. Geburtstag mit einer Ausstellung. Foto: NordSüd Verlag

Herr de Beer, Lars ist sicher Ihre erfolgreichste Illustration. Aber ist der kleine Eisbär auch Ihr Liebling?

Lars bedeutet mir natürlich sehr viel, schliesslich hat er mich die letzten 25 Jahre begleitet! Es gibt aber auch andere Figuren, die mir am Herzen liegen. «Der kleine Dodo» ist beispielsweise in  Zusammenarbeit mit meiner Frau entstanden. Besonders gut gefällt mir aber «Kleiner Braunbär, wovon träumst du?». Die Geschichte handelt von Bernhard dem Braunbären, der davon träumt, den Winter im warmen Süden zu verbringen. Gemeinsam mit drei Siebenschläfern macht er sich in einem alten Lastwagen auf den Weg und erlebt natürlich viele Abenteuer.

Weshalb ist nicht der kleine Braunbär, sondern Lars bei so vielen Kindern beliebt?

Kinder können sich sehr gut mit Lars identifizieren. Er ist gleichzeitig ängstlich und abenteuerlustig. Immer wieder bricht er zu Abenteuern in fremden Ländern auf, kommt aber auch gerne wieder nach Hause. Lars hat eine durchwegs positive Einstellung.

Wie sind Sie auf den kleinen Eisbären als Protagonisten gekommen?

An der Kunstakademie in Amsterdam wollte ich eigentlich für Erwachsene zeichnen. Als aber alle meine Kommilitonen und Dozenten Kinderillustrationen zeichneten, probierte ich es auch aus. Und es machte richtig Spass! Lars entstand im Rahmen meiner Abschlussarbeit. Den kleinen Eisbären sah ich als sehr vielseitiges Tier, das damals noch in keinem grösseren Kinderbuch benutzt wurde.

Und weshalb haben Sie den Bären Lars getauft?

Bei den ersten Skizzen habe ich den Namen noch nicht festgelegt. In Frage kamen Olaf, Knut und Lars. Olaf war mir dann aber zu «erwachsen» und Knut zu hart. Lars passte am besten zum verspielten Eisbären!


Video hochgeladen auf YouTube von Deutscher Tigerpanzer

Wann und wo kommen Ihnen die Ideen für Illustrationen?

Überall! Meist beginnt alles mit einem Bild in meinem Kopf. Das arbeite ich zu einer Geschichte aus und am Schluss schreibe ich kurze Texte. «Der kleine Eisbär rettet die Rentiere» ist beispielsweise entstanden als ich von geplanten Öl-Bohrungen in Alaska erfahren habe. Da wurde ich richtig wütend und musste das Problem in irgendeiner Art und Weise anpacken.

Dann soll der kleine Eisbär auch eine politische Botschaft übermitteln?

An erster Stelle sollen meine Bücher Freude bereiten und unterhalten. Aber natürlich ist es unmöglich, zehn Bücher über einen Eisbären am Nordpol zu schreiben ohne politische Themen anzusprechen. Lars soll niemanden belehren, aber ich freue mich, wenn er Eltern dazu anregt, mit ihren Kindern über Umweltprobleme zu sprechen. Lars und wir leben in derselben Welt mit denselben Problemen.

25 Jahre kleiner Eisbär – Ausstellung im NordSüd Verlag

25 Jahre ist es her, seit Hans de Beer sein erstes Buch beim NordSüd Verlag veröffentlicht hat. Inzwischen sind neun weitere Bücher, zwei Kinofilme, Hörspiele und zahlreiche NonBooks erschienen. Weil Lars noch immer so beliebt wie eh und je ist, zeigt der Verlag in seiner Ausstellung einen Querschnitt der letzten 25 Jahre mit teils unveröffentlichten Illustrationen und Studien. Zu sehen ist die Ausstellung bis Ende Juli, werktags von 9 bis 17 Uhr im NordSüd Verlag, Heinrichstrasse 249, 8005 Zürich

 

Apropos Probleme: Wieso muss sich Lars in den Büchern keinen bösen Personen stellen?

Das haben mich die Filmemacher auch gefragt! In vielen Büchern und Filmen wird das Gute erst durch das Böse definiert. Lars braucht keinen solchen Gegenspieler um Position zu beziehen. Natürlich kommt das Böse trotzdem in den Büchern vor, wenn auch nicht als individuelle, sondern als kollektive Gefahr. Umweltprobleme sollten ernst genommen werden.

Polargruss von Lars
Lars der kleine Eisbär sendet einen Polargruss. Bild: NordSüd Verlag

Ist ein weiteres Lars-Buch geplant?

«Der kleine Eisbär» war eigentlich nie als Buchserie geplant. Nach jedem Abenteuer habe ich beschlossen, dass das jetzt das letzte sein wird. Und dann,  zwei oder drei Jahre später, entwickelte sich eine Idee, die mich nicht mehr losliess. Im Mai 2013 erscheint mein nächstes Lars-Buch.

Das letzte?

Ich sag jetzt mal ja (zwinkert)

Hans de BeerHans de Beer wurde 1957 in Muiden in der Nähe von Amsterdam geboren. Nach einem kurzen Geschichtsstudium liess er sich an der Kunstschule Rietveld Art Academy zum Illustator ausbilden. Der kleine Eisbär war zunächst Hauptfigur seiner Examensarbeit und bescherte de Beer schliesslich weltweiten Erfolg. Die Abenteuer des kleinen Eisbären wurden in mehr als 26 Sprachen übersetzt und über 10 Millionen Mal verkauft. Hans de Beer lebt als freier Illustrator mit seiner Lebenspartnerin Serena Romanelli in Amsterdam und Florenz.

Foto: Jasmine Helbling

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