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Baby an Bord! Tipps für eine stressfreie Flugreise

Mit einem Baby darf man schon früh ins Flugzeug steigen - ein offizielles Mindestalter existiert nicht. Es gibt aber Empfehlungen. Zudem sollte man einige Dinge beachten, bevor man ins Flugzeug steigt. Mit Fläschchen oder Nuggi ist man auf der sicheren Seite, wenn es um den Druckausgleich geht und auch warme Kleidung ist ein Muss. Wir haben Tipps, wie das Reisen mit einem Kind im Flugzeug gut klappt und eine praktische Checkliste für die richtige Vorbereitung.

Mutter mit Baby im Flugzeug
Ein Baby im Flugzeug braucht Unterhaltung, aber auch den Druckausgleich, viel zu trinken und die richtige Kleidung. © Getty Images / Tatyaba Tomsickova

 

Das Wichtigste in Kürze

Mit einem kleinen Kind im Flugzeug ist es nicht immer leicht. Aber keine Sorge: Wenn man einige Dinge beachtet, ist eine Flugreise mit Baby kein Problem. Wichtig ist, die verschiedenen Faktoren zu berücksichtigen. 

Ab wann du mit deinem Baby fliegen kannst 

Das Mindestalter für Babys im Flugzeug ist nicht offiziell festgelegt, empfohlen wird es jedoch erst ab dem dritten Monat. Die Airlines haben unterschiedliche Richtlinien, ab welchem Alter man sein Baby mit in's Flugzeug nehmen darf. Meist wird die Reise ab einer oder zwei Wochen genehmigt.  Frühgeborene, die vor der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen, sollten in den ersten Lebensmonaten nicht fliegen, weil der Sauerstoffgehalt im Flugzeug niedriger ist.

Der Grund, wieso ein Baby zu jung für eine Flugreise sein kann:  Das Immunsystem eines Neugeborenen ist noch nicht voll ausgereift. Am Flughafen und im Flugzeug herrschen verschiedene Temperaturen und es entsteht viel Kontakt mit anderen Menschen. Das sind keine guten Voraussetzungen, um gesund zu bleiben. Hinzu kommt, dass eine Reise mit langen Wartezeiten Stress für die Kleinen bedeutet.

Stressfrei unterwegs: Das musst du beachten beim Fliegen mit Baby

Steigt man mit seinem Kind in ein Flugzeug, gibt es verschiedene Faktoren, die man berücksichtigen sollte. 

  • Das Baby warm kleiden: Das Kind im Zwiebelsystem zu kleiden ist die beste Methode für die Reise. Im Flugzeug schwanken die Temperaturen. Die Flughäfen sind oft klimatisiert, was schnell zu einer Erkältung führen kann.
  • Trinken: Es ist wichtig, dass die Kinder während der Flugreise genügend trinken - egal in welchem Alter. Die Luft im Flugzeug ist sehr trocken.
  • Fragen: Keine Angst haben, die Crew im Flugzeug um Hilfe zu bitten. Sie sind es gewohnt, Babys im Flugzeug zu haben und wissen immer einen Rat.

 

Flugreise, wenn dein Baby krank ist

Es ist nicht ratsam, mit einem Kind zu fliegen, das Schnupfen hat. Bei einer akuten Mittelohrentzündung wird sogar dringend abgeraten, ein Flugzeug zu besteigen. Ist dein Baby nicht topfit, sollte ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin vor dem Flug prüfen, ob die Reise unbedenklich ist oder nicht. Der Grund: Atemwegsinfektionen können zu Komplikationen beim Druckausgleich im Hals-Nasen-Ohren-Bereich führen.

Bei ansteckenden Kinderkrankheiten wie Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken ist eine Umbuchung vorgeschrieben.

Tipp: Weil Babys oft überraschend krank werden, lohnt es sich, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschliessen.

Das musst du über den Druckausgleich wissen

Für Babys ist der Druckausgleich im Flugzeug eine besondere Herausforderung. Je nachdem wie hoch ein Flugzeug fliegt, verändert sich der Luftdruck in der Kabine. Das ist vorallem beim Start und der Landung ein Problem. Wir kennen das Phänomen auch in der Gondel: Es entsteht ein unangenehmer Druck in den Ohren - manche bekommen gar Ohrenschmerzen. 

Wir Erwachsenen machen den Druckausgleich meist unbewusst. Wir aktivieren die Muskulatur im Rachen, bewegen den Kiefer oder gähnen, um die Eustachi-Röhre zu öffnen, die das Mittelohr mit dem Rachen verbindet. Damit wird der Druck vor und hinter dem Trommelfell ausgeglichen. 

Das hilft deinem Kind beim Druckausgleich

Babys sind noch nicht in der Lage, eigenständig einen Druckausgleich herzustellen. Das kann zu Ohrenschmerzen und im schlimmsten Fall zu einer Verletzung des Trommelfells führen. Um das zu vermeiden, gibt es Tricks. 

            •          Stillen

            •          Fläschchen geben

            •          Nuggi

In allen Fällen löst das Saugen eine Kieferbewegung aus, die den Druckausgleich beim Baby unterstützt. 

Ein Baby wird während des Flugs gestillt, um den Druckausgleich herzustellen.
Stillen ist eine gute Methode, um beim Start und der Landung des Flugzeugs den Druckausgleich in der Kabine herzustellen. © Getty Images / yaoinlove

Fünf Tipps fürs Fliegen mit Baby

Stressfrei reisen mit Kindern ist gar nicht so einfach. Mit diesen Tipps könnt ihr euch gut auf den grossen Tag vorbereiten. 

Unterhaltung und Spiele im Flugzeug

Bereits bei kleinen Babys lohnt es sich, an die Unterhaltung zu denken. Rasseln, Knisterspielzeug oder Spieluhren nehmen im Handgepäck nicht viel Platz weg und können hilfreich sein, um das Kind zu beruhigen, sollte es weinen. Bei bereits etwas grösseren Babys helfen Bücher mit einfachen Bildern oder Fingerpuppen.

 Hinten oder vorne? Der richtige Platz für den Flug mit Baby 

Babys unter zwei Jahren haben keinen eigenen Sitzplatz im Flugzeug. Es gibt spezielle Sicherheitsgurte, damit das Kind auf dem Schoss seiner Begleitperson sein kann. Es empfiehlt sich, sich möglichst weit vorne im Flugzeug einen Platz zu sichern. Dort hat man in der Regel mehr Beinfreiheit. Wer einen Sitzplatz für sein Kind buchen möchte, braucht dafür eine geeignete Babyschale. 

Trinkflasche oder Nuggi nicht vergessen

Weil die Luft im Flugzeug immer sehr trocken ist, ist es wichtig, dass dein Kind genügend trinkt.  Stillen oder das Fläschchen geben hilft zusätzlich auch, um den Druckausgleich beim Start und bei der Landung sicherzustellen. Auch ein Nuggi hilft in diesem Fall. Also auf keinen Fall vergessen. Wichtig zu wissen: Für die Reise mit Baby gelten die üblichen Vorschriften nicht, dass die Flüssigkeit im Handgepäck 100 Mililiter nicht überschreiten darf. Milch und flüssige Babynahrung darf so viel mitgenommen werden, wie nötig ist. Zeige die Menge einfach dem Personal bei der Sicherheitskontrolle.

Wartezeiten abkürzen

In ein Flugzeug einzusteigen ist nicht vergleichbar mit einer Reise im Zug. Am Flughafen entstehen Wartezeiten, die sich richtig in die Länge ziehen können. Besonders der Check-In nimmt viel Zeit in Anspruch. Erkundige dich bei der Fluggesellschaft, ob du dein Gepäck bereits am Vorabend abgeben und einchecken kannst. Dann hast du am Reisetag wesentlich weniger Stress. Auch das Pre-Boarding solltest du nutzen: Familien mit Kindern wird beim Anstehen in der Regel Vortritt gewährt.

Tipps für einen Langstreckenflug mit Baby

Wenn der Flug lange dauert, ist es wichtig, dass das Baby zwischendurch hingelegt werden kann. Erstens ist es anstrengend, ein Baby über mehrere Stunden permanent im Arm zu halten, zweitens hat es so die Möglichkeit, sich mal richtig zu strecken, Bassinets sind eine gute Möglichkeit, ein Baby im Flugzeug hinzulegen. Das sind kleine Korb-Bettchen, die an der Wand zwischen der Economy- und der Businessclass eingehängt werden können. Diese Reihe ist auch als Eltern-Kind-Reihe bekannt. 

Kinderwagen oder Buggy im Flugzeug

Buggys und Kinderwagen sind bei einer Flugreise kein Problem. Wichtig ist, dass sie einteilig und vollständig zusammenfaltbar sind. Es gibt sogar leichte Buggys, die extra auf Flugreisen ausgelegt sind und ins Gepäckfach im Flugzeug passen. Jedoch ist die Regel, dass man Kinderwagen oder Buggy bis zum Gate mitnehmen kann. Nach der Landung erhält man ihn beim Gate oder bei der Gepäckausgabe wieder zurück. Wenn du den Kinderwagen lieber mit dem Gepäck aufgeben willst, gibt es bei manchen Fluggesellschaften die Möglichkeit, einen Leihbuggy zu nutzen. Informiere dich einfach im Vorfeld bei der entsprechenden Airline.

Checkliste: Das solltest du packen für Flugreisen mit deinem Baby

  • Reisepass oder Identitätskarte
  • Nuggi
  • Trinkfläschchen
  • Spucktücher
  • Wechselkleidung und warme Söckchen (im Flugzeug kann es kalt werden)
  • Kuscheldecke
  • Kleine, handliche Spielzeuge (Rassel, Bilderbuch...)
  • Kuscheltier
  • Babynahrung
  • Wickeltasche mit Windeln, Wickelunterlage, Feuchttüchern und Windel-Abfallsäckli
  • Wasser
  • Medikamente für den Notfall

     

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