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Warum Eisenmangel müde macht und was dagegen hilft

Eisenmangel ist keine schlimme Krankheit. Aber er kann Ihre Lebensqualität herabsetzen. Wer einen zu niedrigen Eisenwert hat, den plagt oft Müdigkeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Richtig erkannt, lässt sich Eisenmangel leicht beheben.

Wer unter Eisenmangel leidet, fühlt sich oft müde und schlapp
Eisenmangel macht müde. Foto: Kevin Brine, iStock, Getty Images Plus

Das Wichtigste in Kürze:

Sowohl Erwachsene, als auch Kinder benötigen Eisen und deshalb kann auch jeder Mensch theoretisch unter Eisenmangel leiden. Bestimmte Gruppen haben jedoch einen erhöhten Eisenbedarf und sollten deshalb besonders darauf achten, dass sie genügend Eisen vorzugsweise durch Nahrung zu sich nehmen.

Sonst kann es zu einem Eisenmangel oder zu einer Anämie, also einer Blutarmut durch den Mangel an roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), kommen. Hämoglobin ist der eisenhaltige Farbstoff in den roten Blutkörperchen, der Sauerstoff bindet. Mögliche Symptome einer Anämie sind Blässe, Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte. 

Zu den Risikogruppen von Anämie gehören besonders Frauen im Menstruationsalter, Kinder, die aufgrund ihres Wachstums extra viel Eisen benötigen, ältere Menschen und Leistungssportler. Aber auch in der Schwangerschaft und Stillzeit haben Frauen einen erhöhten Eisenbedarf und sind anfällig an einer Anämie zu leiden.

Symptome von Eisenmangel

Wer unter Eisenmangel leidet, fühlt sich oft müde und schlapp und ist weniger leistungsfähig und fit als Menschen mit einem vollen Eisenspeicher. Ausserdem können Betroffene Probleme damit haben, sich zu konzentrieren und sich Dinge zu merken.

Gerade bei Kindern, die zu wenig Eisen in ihrem Körper haben, kann es zu Verzögerungen bei Wachstum und Entwicklung kommen. Haarausfall ist ebenfalls ein Symptom des Eisenmangels. Kinder mit einem Eisendefizit können schlechter Körperwärme regulieren, das heisst, sie ertragen Kälte schlechter.

Bei einer Eisenmangelanämie können genannte Symptome noch stärker auftreten. Ausserdem können bei der Eisenmangelanämie weitere Merkmale wie Kopfschmerzen, Atemnot oder Herzklopfen hinzu.

Wenn der Eisenwert zu niedrig ist

Wenn Sie vermuten, dass Sie von Eisenmangel betroffen sind und Sie deshalb einen Arzt aufsuchen, so wird er Ihr Blut untersuchen, um Ihren Wert zu bestimmen. Dies geschieht, indem das Speicherprotein Ferritin im Blut gemessen wird. Das Ferritin lässt eine Aussage über den Wert an Eisen in Ihrem Körper zu. 

Ergibt sich bei der Messung des Ferritins tatsächlich ein zu geringer Eisenwert, so wird Ihr Arzt mit Ihnen die Ursachen suchen. Gehören Sie zu einer der genannten Risikogruppen? Gibt es in Ihrer Ernährung zu wenig Eisen? Oder kann Ihr Körper aus einem anderen Grund Eisen nicht ausreichend aufnehmen, gibt es beispielsweise eine chronische Darmkrankheit?

Bei Schwangeren wird übrigens aufgrund des erhöhten Bedarfes routinemässig bei den Voruntersuchungen der Eisenwert bestimmt, um eine Mangelerscheinung frühzeitig aufzudecken. Man rechnet, dass bis zu 30 Prozent aller Schwangeren unter einer Blutarmut leiden, meist handelt es sich dabei um eine Eisenmangelanämie. 

Die Eisenmangelanämie führt zu einem erhöhten Risiko von Fehl- oder Frühgeburten  oder Infektionen der werdenden Mutter. Gute Gründe also, um in der Schwangerschaft ganz besonders auf genügend Eisenaufnahme zu achten.

Auch Stillende haben einen erhöhten Bedarf an Eisen, da über die Muttermilch Spurenelemente auf das Baby übergehen und der Mutter entzogen werden. Auch sie sollten auf eine erhöhte Eisenaufnahme achten, um einem Eisenmangel entgegenzuwirken. Zudem hat der Blutverlust zur Geburt den Eisenvorrat geschwächt.

Doch Eisenmangel ist nicht nur ein Problem, was sich im Leben einer Frau auf Schwangerschaft und Stillzeit beschränkt. Man geht davon aus, dass ungefähr 20 Prozent aller Frauen vor der Menopause unter Eisenmangel leiden. Durchschnittlich verliert eine Frau bei jeder Menstruation 25mg an Eisen aus ihrem Eisenspeicher, der immer wieder aufgefüllt werden muss.

Lebensmittel mit Eisen und Behandlung von Eisenmangel

Leiden Sie unter Eisenmangel und hat sich bei der Untersuchung herausgestellt, dass die Ursache eine unausgewogene Diät war, so sollten Sie darauf achten, Lebensmittel mit viel Eisen zu sich zu nehmen. Eisenreiche Nahrungsmittel sind Fleisch, Getreideprodukte wie Brot, Hülsenfrüchte und bestimmte Gemüsesorten wie Kartoffeln, Blumenkohl oder Sauerkraut.

Eine ausgewogene Diät mit genügend Eisen ist natürlich für alle, besonders aber für Menschen mit erhöhtem Bedarf, wichtig, sodass es gar nicht erst zu Mangelerscheinungen kommt. Auch das Vitamin C in Orangensaft und Zitronen wirkt dem Eisenmangel entgegen. 

Leiden Sie aus anderen Gründen unter Eisenmangel, so wird Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich Eisen in Form von Tabletten oder auch als intravenöse Einnahme verschreiben. Eine Eisentherapie sollte in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen, da der Körper überschüssiges Eisen nicht einfach ausscheiden kann und zu viel Eisen im Körper gefährlich werden könnte.

So viel Eisen sollten Sie täglich laut Empfehlung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung zu sich nehmen:

  • Mädchen - 15mg
  • Knaben - 12mg
  • Frauen - 15mg
  • Männer - 10mg
  • Schwangere - 30mg
  • Stillende - 20mg

Haben oder hatten Sie schon einmal Eisenmangel? Dann schreiben Sie uns. 

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