Schwangerschaft > Schwangerschaftsgesundheit

Wenn in der Schwangerschaft der Partner fehlt

Es gibt viele Gründe, warum Sie schwanger ohne Partner sein können. Alleinerziehend heisst jedoch nicht gleich allein. Rat und Hilfe für diejenigen, die die Schwangerschaft ohne den Kindesvater erleben, gibt es an vielen Stellen.

Eine Schwangerschaft ohne Partner ist nicht immer einfach.
Wer ohne Partner schwanger ist, muss viele Sachen allein bedenken. Bild: damircudic, Getty Images

Eine Schwangerschaft ohne den Partner zu erleben, ist sicher für die wenigsten Frauen das Idealbild. Es gibt die verschiedensten Gründe, warum es dazu kommen kann. «Ich hatte mich eigentlich schon von meinem damaligen Freund getrennt», erzählt beispielsweise Olivia P. «Als ich meine Sachen aus seiner Wohnung abgeholt habe, ist es noch einmal zu einer gemeinsamen Nacht gekommen. Einige Wochen später ist dann meine Regel ausgeblieben und ich habe einen totalen Schock bekommen. Als ich jedoch die zwei Streifen auf dem Schwangerschaftstest gesehen habe, war mir sofort klar, dass ich das Kind bekommen möchte, auch ohne Peter.»

Nicht alle Frauen geraten ungeplant in eine Schwangerschaft ohne Partner. So berichtet Brigitte M.: «Mir war immer klar, dass ich ein Kind möchte. Als ich mit Ende 30 immer noch nicht den richtigen Partner gefunden hatte, habe ich mich dazu entschlossen, es allein zu tun. Meine Freunde und Familie fanden das zunächst sehr komisch. Nach und nach hat sich zumindest meine Familie ganz hinter mich gestellt und mich unterstützt. Einige Freunde habe ich darüber verloren. Eine ehemalige Freundin meinte, dass es dem Kind gegenüber unverantwortlich sei. Ich sehe das aber nicht so, schliesslich biete ich meinem Kind ein liebevolles und stabiles Elternhaus, auch wenn die Eltern nur aus einer Person bestehen.»

Alleinerziehend, aber nicht allein

Wenn Sie sich allein in Ihrer Schwangerschaft wiederfinden, sei es geplant oder ungeplant, dann sollten Sie sich schon früh ein Netzwerk aus Helfern aufbauen. Schliesslich gibt es einige Fragen zu bedenken, die in einer Beziehung recht selbstverständlich vom Partner übernommen werden: Wer geht mit zur Geburt? Bei wem kann ich Luft ablassen, wenn mir alles zu viel wird? Wer hilft mir mit praktischen Dingen, wenn ich hochschwanger bin, rund um die Geburt und wenn das Baby klein ist? Wer freut sich mit mir auf das Baby? Vielleicht haben Sie Familie und Freunde in der Nähe, die Sie unterstützen können. In vielen Städten gibt es jedoch auch Treffpunkte für alleinerziehende Eltern. Andere Mütter in einer ähnlichen Situation verstehen vielleicht ganz anders als Ihre Freunde und Familie, was Sie jetzt durchmachen. Unser Partner, der Schweizerische Verband alleinerziehender Mütter und Väter (SVAMV) kann hier zum Beispiel weiterhelfen (siehe Infobox).

«Meine Familie hat zwar versucht, mich zu unterstützen, aber manchmal haben meine Eltern auch gerade das Falsche gesagt. Ich war ohnehin schon so emotional durch die Schwangerschaft, dass ich mich oft in den Schlaf geweint habe, weil ich mir Sorgen über die Zukunft gemacht habe und ich mich sehr allein gefühlt habe. In dieser Zeit hat es mir sehr geholfen, dass ich im Internet ein nettes Forum gefunden habe, wo andere Mütter waren, die genau verstanden haben, wovon ich geschrieben habe», erzählt Olivia.

 

Rechte und Pflichten gegenüber dem Vater

Es empfiehlt sich weiterhin, dass Sie sich schon früh in der Schwangerschaft darüber informieren, welche Rechte Sie als alleinerziehende Mutter haben. Wie werden Sie Ihr Leben finanziell meistern? Wie viel Geld können Sie vom Vater Ihres Kindes erwarten? Alleinerziehende leben oft am Existenzminimum. Keine Alimente zu zahlen, wird leider immer noch als Kavaliersdelikt angesehen. Beratungsstellen wie SVAMV oder Mütterhilfe können Ihnen hier weiterhelfen. 

Wenn Sie ein gutes Verhältnis zum Kindsvater haben, können Sie schon in der Schwangerschaft die Vaterschaftsanerkennung eintragen lassen, falls Sie nicht verheiratet sind. Vielleicht wollen Sie im Moment aber gar keinen Kontakt zum Vater Ihres Kindes oder er lehnt Ihre Schwangerschaft völlig ab. Dies kann sich aber natürlich wieder ändern. Schliesslich haben Sie ein Kind zusammen. So wie bei Olivia: «Peter wollte erst gar nichts mit uns zu tun haben, aber irgendwann hat wohl die Neugier gesiegt und er hat seinen Sohn kennengelernt. Inzwischen sehen sich die beiden mehrmals im Monat und sie haben ein gutes Verhältnis miteinander. Ich habe es immer unterstützt, denn ich finde es gerade auch für einen Jungen wichtig, zum Vater eine Beziehung zu haben, aber manchmal hat es mir am Anfang schon weh getan, besonders als Peter wieder eine Freundin hatte oder wenn der Kleine nach seinem Papa weint.»

Hier gibt es Rat und Hilfe:

Neueste Artikel

Beliebte Artikel