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Juckreiz in der Schwangerschaft: Was dahinter steckt und was hilft

Fühlt sich Ihre Haut manchmal an, als würden Ameisen auf ihr entlang krabbeln? Starker Juckreiz in der Schwangerschaft ist weit verbreitet. Was Sie bei juckenden Brüsten und anderen Beschwerden tun können.

Creme kann den Juckreiz in der Schwangerschaft lindern.
Juckreiz ist eine lästige Beschwerde in der Schwangerschaft. Foto: PeopleImages, iStock, Getty Images Plus

Das Wichtigste in Kürze:

  • Suchen Sie den Arzt auf bei Juckreiz in Kombination mit Übelkeit oder weisslichem Stuhlgang
  • Reiben Sie zur Linderung Apfelessig auf Ihren Körper
  • Vermeiden Sie Kleidung aus synthetischen Materialien

Ihre Haut wird in der Schwangerschaft stark beansprucht. Besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, wenn der Bauch immer grösser wird, wird Ihre Haut stark gedehnt. Kein Wunder, wenn sie anfängt, stark zu jucken. Neigen Sie zu trockener Haut, könnten Sie eventuell besonders stark betroffen sein. Die schwangerschaftsbedingten Hormone sind ebenfalls an Hautveränderungen und Juckreiz schuld.

Zusätzlich wird die Haut durch erhöhte Schweissproduktion gereizt, zum Beispiel aufgrund von Hitzewallungen. Viele Schwangere haben deshalb etwa juckende Brüste oder klagen über Juckreiz im Intimbereich.

Was Sie selbst gegen den Juckreiz tun können

Die meisten Juckattacken sind unspezifisch und harmlos, trotzdem können sie sehr unangenehm sein. Wer von juckender Haut betroffen ist, fühlt manchmal sogar einen «Juckschmerz». Neben Salben, die Ihnen Ihr Arzt verschreiben kann, gibt es auch Massnahmen, die Sie daheim zur Vorbeugung und Linderung durchführen können. Fünf Tipps gegen den Juckreiz in der Schwangerschaft:

1 Kleidung aus natürlichen Materialien

Verzichten Sie auf Materialien, die Ihre Haut reizen können. Dazu gehören zum Beispiel synthetische Stoffe. Kleidung aus Baumwolle oder anderen natürlichen Materialien, die nicht zu eng am Körper anliegt, kann dem Juckreiz in der Schwangerschaft vorbeugen. Weichspüler kann sich ebenfalls negativ auf die Haut auswirken oder sogar Allergien auslösen. Verwenden Sie deshalb mildes Waschpulver oder Waschnüsse.

2 Nicht zu heiss duschen

Duschen oder baden Sie nicht zu oft, nicht zu lang und auch nicht zu heiss, denn all das kann Ihre ohnehin schon gereizte Haut noch weiter strapazieren. Verwenden Sie am besten nur sehr milde, nichtalkalische Seifen oder rückfettende Waschlotionen. Verwöhnen Sie Ihre Haut nach dem Waschen mit einer fettreichen Creme. Am besten eignet sich für die meisten Fälle von starkem Juckreiz eine harnstoffhaltige Lotion (Urea).

Dehnungsstreifen

Neben starkem Juckreiz kann es durch die Hautveränderungen in der Schwangerschaft auch zu Schwangerschaftsstreifen kommen. Diese Massnahmen können helfen:

  • Cremen Sie den Bauch ein- oder zweimal täglich mit einer Spezialcreme oder Babyöl ein.
  • Eine Bürstenmassage stärkt das Bindegewebe. Dazu entweder mit einem Massagehandschuh den Bauch reiben oder die Haut zart zupfen, also die Haut zwischen dem Daumen und Zeigefinger leicht hin- und herrollen.

3 Apfelessig kann Wunder bewirken

Reiben Sie sich nach dem Duschen mit einem in Apfelessig getränkten Waschlappen ab. Sie können den Essig nach ein paar Minuten abwaschen – oder auf der Haut lassen, je nachdem, was sich besser anfühlt.

4 Viel Wasser trinken

Trinken Sie viel Wasser. Das wirkt sich positiv auf die Haut und damit Ihr Wohlbefinden aus. Vermeiden Sie stark gewürzte Mahlzeiten, denn sie können den Juckreiz verstärken, genau wie Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee.

5 Psychische Probleme lösen

Der Auslöser für den Juckreiz kann auch psychisch bedingt sein. Haben Sie Angst vor der Geburt oder machen sich Sorgen um die Zukunft und das Leben mit Kind? Ein Gespräch mit Ihrer Hebamme oder einer anderen Vertrauensperson kann helfen, Sie und damit Ihre Haut zu beruhigen.

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

  • In sehr seltenen Fällen kann ein starker Juckreiz Hinweis auf eine Leberkrankheit sein, die sogenannte Schwangerschafts-Cholestase. Bleibt die Erkrankung unerkannt, kann sie für das Baby lebensbedrohlich sein. Bei Cholestase tritt der Juckreiz in der Regel am ganzen Körper auf. Weitere Symptome können Übelkeit, Müdigkeit, weisslicher Stuhlgang oder Gelbsucht sein. Bei Verdacht kann Ihr Frauenarzt mit einem Bluttest herausfinden, ob Sie davon betroffen sind.
  • Auch bei grossflächigem Juckreiz mit Entzündung der Haut sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Es könnte sein, dass Sie unter einer Schwangerschaftsdermatose leiden. Dies ist zwar nicht gefährlich, aber Ihr Arzt kann Ihnen wirksame Mittel dagegen verschreiben.

Beruhigend ist: Nach der Schwangerschaft ist es bei den allermeisten Frauen mit den Juckanfällen vorbei. Machen Sie sich das besonders bewusst, wenn es gerade mal wieder ganz schlimm juckt. Sie haben Erfahrungen mit juckender Haut in der Schwangerschaft? Schreiben Sie uns einen Kommentar.

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