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Vögel füttern: Vogelfutter für Sperling, Blaumeise und Rotkehlchen

Und wieder nähert sich ein Rotkehlchen. Vom Dach kommt es herbeigeflogen, lässt sich auf den Ast des alten Apfelbaums nieder. Sieht es das Futterhüsli mit dem Vogelfutter nicht? Doch, jetzt flattert es noch einmal auf, und schwupps – nun landet es direkt an der Futterstelle. En Guete!

Vögel füttern mit richtigem Vogelfutter
Vögel füttern ist sinnvoll und eine schöne Tätigkeit. Bild: iStockphoto-Thinkstock

Vögel füttern: Für Kinder ist es ein schönes Erlebnis, im Winter im Garten oder auf dem Balkon ein Häuschen mit Vogelfutter bereit zu stellen. Die Nase an die Fensterscheibe gepresst, lässt sich immer wieder schauen, welche Vögel sich für das Vogelfutter interessieren. Wer ein Bestimmungsbuch auf die Fensterbank legt, kann mit seinen Kindern gleich nachschlagen, um welche Vogelart es sich bei dem jeweiligen gefiederten Gast handelt.

Vögel füttern: Der richtige Zeitpunkt

Die Vögel bei strengem, winterlichen Wetter zu füttern, ist sinnvoll. Denn kaum fällt der erste Schnee, beginnt für die Vögel eine harte Zeit. «Zwar sind Vogelarten, die den Winter in der Schweiz verbringen, gut an die harschen Verhältnisse in unseren Breitengraden angepasst. Dennoch sind die Futterstellen im Winter eine willkommene zusätzliche Nahrungsquelle», sagt Michael Schaad, Biologe an der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Herrscht seit Tagen bereits Frost oder fällt eisiger Regen vom Himmel kann Vogelfutter manches Vogel-Leben retten. Auch bei einer geschlossenen Schneedecke brauchen viele Vögel ein zusätzliches Nahrungsangebot.

Wichtig ist, den Vögeln bereits morgens zum Sonnenaufgang Vogelfutter anzubieten. «Der Futterbedarf ist morgens am grössten, weil die Vögel nach der langen Nacht hungrig sind», erklärt Michael Schaad. Am Nachmittag sollte das Futter noch einmal aufgefüllt werden, denn gegen Abend suchen die Vögel nach einer zweiten Mahlzeit.

Das richtige Vogelfutter

Das Futter bestimmt, welche Vögel angelockt werden. Mischungen aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen locken Körnerfresser an – Vögel mit einem dicken, kräftigen Schnabel wie ihn Finken, Sperlinge und Ammern haben. «Futtermischungen, die viele Getreidekörner enthalten, werden dagegen fast nur von Tauben und Sperlingen gefressen», so Michael Schaad. Amseln, Rotkehlchen und Star, die einen spitzen und schlanken Schnabel haben, mögen am liebsten tierische Kost und feine Samen: Haferflocken, Rosinen und Obst, das bereits etwas angefault sein darf, zerhackte Baum- und Haselnüsse, Fett und Quark.

Zugvögel sind seltene Gäste am Futterhäuschen. Doch manchmal sind auch sie auf Vogelfutter angewiesen, dann nämlich, wenn Schnee dem Vorfrühling ein vorläufiges Ende setzt. «In solchen Situationen kann es für Zugvögel hilfreich sein, unter Bäumen und Sträuchern oder auf einem Vorplatz den Schnee zu entfernen und dort etwas Haferflocken, Rosinen oder einzelne alte Äpfel zu verteilen», erklärt Michael Schaad.

Naturnahes Vogelfutter erhält am besten die Gesundheit der Vögel. Werfen Sie, bevor Sie die Vögel füttern, einen Blick auf die Vogelfutter-Packung. Sie gibt Auskunft über die Inhaltsstoffe. Zu den Bestandteilen sollten weder Salz noch chemische Zusatzstoffe gehören. Wichtig: Packungen, die Ambrosia enthalten, eine aus Nordamerika stammende Pflanze, im Geschäft stehen lassen! Ambrosia-Pollen können bei Vögeln schwere heuschnupfenartige Symptome und Asthma-Anfälle hervorrufen. Matthias Schaad: «Aus ökologischen Gründen sollte auch auf die Verwendung von Futterbestandteilen verzichtet werden, die aus weit entfernten Ländern stammen, namentlich auf Palmöl, Kokosfett und Erdnüsse.»

Wenn Sie Vogelfutter selber machen möchten, geht`s hier zur Anleitung.

Hier fressen Vögel gern

  • Futter so darbieten, dass es nicht nass wird und vereist (Hüsli mit witterungsgeschütztem Futtervorrat, Futtersäckchen oder Fettring bzw. -kugel).
  • In der Nähe des Futterhauses sollten Bäume und Gebüsche stehen, die bei Gefahr als Zufluchtsort dienen.
  • Die unmittelbare Umgebung der Futterstelle - mindestens im Umkreis von 2 Metern - sollte überschaubar sein, damit nicht Feinde, wie zum Beispiel Katzen, den Vögeln auflauern können.

Quelle: Schweizerische Vogelwarte

 

Vogelfutter: Qualität geht über Quantität

Biologisch gesehen ist es nicht notwendig, im Winter Vogelfutter bereit zu stellen. Die Brut- und Gastvögel, die sich gern füttern lassen, sind in ihrem Bestand nicht gefährdet. Für den einzelnen Vogel aber kann die Futterstellung eine letzte Rettung sein. Dennoch sollten Sie Vögel massvoll füttern, darauf weist die Vogelwarte hin. Schliesslich sollen die Vögel nicht überfüttert werden.

Das Vögel füttern kann schaden, wenn das Vogelhaus nicht sauber gehalten wird. «Die Übertragung und Ausbreitung seuchenartiger Erkrankungen stellen mit Abstand die grösste Gefahr an winterlichen Futterstellen dar», so Matthias Schaad. Deshalb muss das Vogelhüsli täglich gereinigt werden. Weil Krankheiten vor allem über Kot übertragen werden, ist es wichtig, dass kein Kot ins Futter fallen kann. Geeignete Futterhäuser lassen sich bei der Schweizerischen Vogelwarte bestellen. Sie werden in geschützten Werkstätten der Stiftung Brändi aus FSC-zertifiziertem Holz hergestellt: vogelwarte.ch

Weiterführende Links zum Thema Vogelfutter und Vögel füttern

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