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Singen macht Kinder glücklich

Aus voller Seele singen – das tut gut. Wer aus vollem Hals ein Lied trällert, verschafft seiner Seele ein Ventil. Darüber hinaus schult Singen Stimme und Sprache, regt Bewegung an und fördert die Gemeinschaft. Viele Gründe, den Familien-Alltag mit mitreissenden Liedern zu füllen!

Singen macht Kinder glücklich
Beim Singen können Kinder endlich mal Luft ablassen. Foto: robertprzybysz iStock, Thinkstock

«Im Sommer singt man Lieder, sonst ist man taub und blind», textete einst die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. «Doch ich bin immer wieder, des Sommers liebstes Kind.» Ja, Astrid Lindgren, im Herzen immer Kind geblieben, wusste, wie elementar Singen für Kinder, für Menschen überhaupt, ist.

Singen – Ventil für die Seele

Gleichgültig, ob wir fast vor Freude fast platzen oder Traurigkeit schwer auf unserem Herzen liegt, beim Singen können wir Luft ablassen. Wir können unsere Freude in die Welt hinein posaunen oder einer melancholischen Melodie Ausdruck verleihen. Singen ist Sofort-Hilfe in verschiedenen Situationen. Singen macht glücklich …

Und Singen beruhigt. Eltern, die ihr Kind in den Schlaf schaukeln wollen, kennen die Wirkung von ruhigen Liedern. Wer seinem Kind ein Wiegenlied vorsingt, senkt seinen Stresshormonspiegel erheblich, fand die kanadische Psychologin Sandra Trehub im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie heraus. «Babys sind wie hypnotisiert von Musik», sagte Sandra Trehub in einem Interview mit dem Magazin «Spiegel», «sie werden ganz still - besonders wenn es sich um Musik handelt, die sie schon kennen.»

Die meisten Eltern singen früh mit ihren Kindern – ganz intuitiv. Und dabei tun sie Gutes: Die Stimme ist das erste Instrument jedes Kindes, das ein Kind in das reiche Land der Töne, Rhythmen, Melodien führt. Singen schult die Stimme von Kindern – und ihre Sprache. «Kinder, die viel singen, sind besser darin, den Sprachklang und die durch Sprache ausgedrückten Emotionen zu interpretieren», so Prof. Eckart Altenmüller, Neurologe und Musikmediziner, in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt. «Das fördert ihre Sprachentwicklung, denn Sprache hat immer auch damit zu tun, wie ich Affekte ausdrücke und wahrnehme.» Darüber hinaus regt Singen die Bewegung an. Wer kann schon mitreissender Musik widerstehen?

Alte und neue Lieder

Alte Kinderlieder: Wenn Eltern mit ihren Kindern singen, dann kommen ihnen meist Lieder in den Kopf, die sie selbst aus ihrer Kindheit kennen. Was schon sie selbst einst begeisterte, fasziniert in der Regel auch den Nachwuchs. Alte, überlieferte Kinderlieder zeichnen sich durch einfache Melodien aus, die schon Kinder mitsingen und sich leicht merken können. Besonders bewährte Melodien wiederholen sich sogar. So sind zum Beispiel die Melodien von «Hänschen klein, ging allein» und «Alles neu, macht der Mai» identisch.

Neue Kinderlieder: In den vergangenen Jahrzehnten sind viele frische, moderne Lieder entstanden, wie die Kinderlieder von Rolf Zuckowski (www.musik-fuer-dich.de). Sind die neuen Lieder und Texte erst einmal in Fleisch und Blut übergegangen, ist es sinnvoll, den CD-Player ruhig mal abgeschaltet zu lassen. Denn die Lieder ohne Begleitung zu singen, lässt einem Kind Raum für eigene Interpretationen und Betonungen.

Kinderlieder neu texten: Manchmal geschieht es von ganz allein, dass Texte oder Melodien erfunden werden. Mit älteren Kindern ist es möglich, für bekannte Melodien neue Texte zu erfinden! Erlaubt ist, was Spass macht – gleichgültig, ob es sich um hohe Dichtkunst oder Quatschreime handelt.

 

Lieder geben Struktur

Lieder machen nicht nur gute Laune, sie haben auch einen hohen Wiedererkennungseffekt. Deshalb lassen sie sich hervorragend nutzen, um den Alltag von Kindern zu strukturieren. So kann der Tag mit einem Aufwachlied wie zum Beispiel «Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch?» beginnen.

Zu Beginn jeder Mahlzeit kann ein gemeinsames Lied erklingen. Geeignet ist zum Beispiel das Lied «Danke» mit leicht abgewandeltem Text: «Danke für dieses gute Essen, danke, wir werden alle satt. Danke, dass wir nicht hungern müssen, hier in dieser Stadt.»

Aufräumen macht keinen Spass. Doch mit einem Lied auf den Lippen geht’s viel leichter: «Rot, rot, rot ist alles, was ich aufräum‘, rot, rot, rot ist alles was, ich ordne. Darum lieb ich, alles, was so rot ist, weil es nun verstaut im Regal liegt», so kann man zum Beispiel auf die Melodie von «Rot, rot, rot ist alles, was ich liebe» singen.

Wunderschöne Abend- und Einschlaflieder gibt es in Hülle und Fülle.  Eine Auswahl finden sie hier: falleri.ch

Kinder lieben Lieder

Kinder lieben Musik und Lieder. Schon die Kleinen juchzen vor Freude, wenn Eltern mit ihnen auf dem Arm tanzen und singen. «Singen ist für Kinder die natürlichste Sache der Welt», so die Sängerin Sandra Thomi, die an der Musikschule Thun Stimmcoaching für Kinder und Jugendliche anbietet. «Selber singen macht viel mehr Spass als Musik nur zu konsumieren.»

Weiterführende Links:

Noten und Texte klassischer Kinderlieder finden Sie im Internet unter: musikpiraten-ev.de

Kinderlieder in Mundart finden Sie bei uns: familienleben.ch

 

 

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