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Schuppen beim Baby: Tipps gegen Milchschorf und Kopfgneis

Hat Ihr Baby Schuppen auf dem Kopf, spricht man umgangssprachlich in der Regel von Milchschorf. Tatsächlich handelt es sich jedoch meist um den harmloseren Kopfgneis. Wir erklären Ihnen, worin der Unterschied besteht und was Sie zur Behandlung tun können.

Gegen Milchschorf kann eine weiche Bürste helfen
Tipp: Das Kämmen mit einer weichen Bürste kann Milchschorf vorbeugen. Foto: Ruslan Olinchuk, iStock, Thinkstock

Gelb-bräunliche Schuppen überziehen die Kopfhaut Ihres Babys? Das Auftreten dieser Schuppen ist nichts Ungewöhnliches. Gemeinhin lautet die Diagnose beim Baby dann Milchschorf. Anders als man denken könnte, hat der Name Milchschorf nichts mit einer Unverträglichkeit von Milch zu tun. Die Bezeichnung kommt stattdessen von seinem Erscheinungsbild: Leidet das Kind unter Milchschorf, sieht die Haut auf seinem Kopf ein bisschen aus wie der Boden eines Topfes, in dem Milch angebrannt ist.

Milchschorf oder Kopfgneis: Gemeinsamkeiten, Ursachen und Unterschiede

Bemerken Sie bei Ihrem Baby derartige Schuppen auf der Kopfhaut, muss es sich nicht unbedingt um «echten» Milchschorf handeln. Es könnte auch der wesentlich verbreitetere Kopfgneis dahinterstecken. In der Praxis wird diese Unterscheidung nicht immer getroffen und die meisten Eltern sprechen bei den Symptomen von Milchschorf.

Tatsächlich ist es nicht immer einfach zu wissen, ob Ihr Baby von Milchschorf oder Kopfgneis betroffen ist, da in beiden Fällen eine Schuppenschicht auf der Kopfhaut auftritt. Kopfgneis entsteht allerdings bereits meist schon kurz nach der Geburt und heilt nicht selten nach drei Monaten wieder ab – immer ist dies jedoch nicht der Fall. Milchschorf dagegen beginnt in der Regel erst nach dem dritten Lebensmonat und kann das Kind mehrere Monate oder sogar Jahre begleiten.

Die Ursache beider Hauterkrankungen ist nicht genau geklärt. Man vermutet, dass Kopfgneis durch die hormonelle Umstellung des Babys nach der Geburt und der damit verbundenen erhöhten Produktion der Talgdrüsen hervorgerufen wird. Dies kann beispielsweise auch die Ursache von Babyakne sein. Kopfgneis ist vollkommen harmlos und bereitet Ihrem Baby auch keine Beschwerden wie Juckreiz oder Kopfschmerzen. Nach ein paar Monaten, in seltenen Fällen spätestens im Kindergartenalter, verschwinden die Schuppen auf dem Kopf des Kindes von ganz allein wieder. 

Richtiger Milchschorf ist nicht ganz so harmlos und beschwerdefrei, kommt allerdings auch seltener vor als Kopfgneis. Bei Milchschorf handelt es sich um eine Vorstufe zu der Hauterkrankung Neurodermitis. Während bei Kopfgneis die Schuppen auf den behaarten Kopf begrenzt sind, können bei Milchschorf auch die Haut im Gesicht und andere Körperstellen betroffen sein. Vielleicht bemerken Sie, dass die Haut unter den Schuppen stark gerötet ist. Dies kann ein Anzeichen für Milchschorf sein. Denn Milchschorf wird von einem starken Juckreiz begleitet, wobei dieses Symptom das Allgemeinbefinden Ihres Babys beeinträchtigen kann. Oft sind die Schuppen auf der Haut des Babys auch fester als bei Kopfgneis und können zudem nässend sein.

Auch Milchschorf verschwindet irgendwann ohne Behandlung von allein wieder, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Säugling später von Neurodermitis oder einer anderen allergischen Reaktion wie beispielsweise Heuschnupfen betroffen ist.

So können Sie Milchschorf beim Baby behandeln

Egal, ob Ihr Baby Milchschorf oder Kopfgneis hat: Auf keinen Fall sollten Sie die Schuppen und Krusten vom Kopf entfernen, auch wenn die Versuchung gross ist. Beim Entfernen können Sie die empfindliche Haut des Kindes verletzen und für eine Entzündung der Haut sorgen.

Wenn Ihr Baby nicht unter den Schuppen auf seinem Kopf leidet, müssen Sie eigentlich nichts dagegen unternehmen. Viele Eltern möchten aber gern aus ästhetischen Gründen den Milchschorf oder Gneis vom Kopf des Säuglings entfernen. Reiben Sie dafür Babyöl auf die Kopfhaut Ihres Kindes und lassen Sie dieses ein paar Stunden einwirken. Nachdem Sie das Öl ausgewaschen haben, können Sie mit einem feinzinkigen Kamm vorsichtig die gelösten Schuppen entfernen, indem Sie entgegen der Haarwuchsrichtung kämmen. Auch hier sollten Sie allerdings darauf achten, dass Sie die Kopfhaut des Kindes nicht verletzen.

Zur Vorbeugung von Kopfgneis wird empfohlen, die Haare Ihres Babys nach dem Baden mit einer weichen Babybürste entgegen der Wuchsrichtung zu kämmen und damit die Kopfhaut zu massieren.

Milchschorf: Muss mein Baby zum Arzt?

In den meisten Fällen sind Milchschorf oder Kopfgneis kein Grund für einen Arztbesuch. Ist Ihr Baby allerdings stark von Juckreiz betroffen, tritt auch nach Wochen keine Besserung ein oder sind Stellen der Kopfhaut entzündet, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann Ihnen Salben oder Shampoos verschreiben, welche den Juckreiz lindern oder entzündungshemmend sind.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Milchschorf und Kopfgneis auf einen Blick:

Milchschorf (atopisches Ekzem)

  • Vorstufe von Neurodermitis
  • Meist erst ab drittem Lebensmonat
  • Stark juckend, gerötete Kopfhaut 
  • Eventuell Behandlung durch Arzt nötig (Salben  und Shampoos gegen Juckreiz oder Entzündung)

Kopfgneis (Kopfgrind, seborrhoisches Ekzem)

  • Meist kurz nach Geburt bis drei Monate
  • Harmlos, keine oder kaum Beschwerden und Symptome
  • Ursache durch hormonelle Umstellungen nach der Geburt
  • Keine Behandlung nötig

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