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Hausmittel für Babys: Das hilft bei Husten, Schnupfen & Co.

Wenn Ihr Baby mit einer Erkältung kämpft, ein Fieberköpfchen hat oder unter Bauchschmerzen leidet, können schon sanfte Hausmittel die Symptome lindern. Bei jeder Infektion ist vor allem wichtig, dass Ihr Baby viel trinkt. Bei Erkältung und Bauchschmerzen kann neben Muttermilch auch Fencheltee schon den ganz Kleinen helfen. Hier erfahren Sie, welche Hausmittel für Babys geeignet sind und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Kleines Mädchen liegt im Bett, Mutter hält die eine Hand an ihre Stirn, in der anderen hält sie ein Thermometer, das Fieber anzeigt.
Fieber? Hausmittel können schnell zur Linderung beitragen bei einer Erkältung. Bild: Suzi Media Production, Getty Images

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hausmittel ersetzen nicht den Arztbesuch. Lesen Sie hier, wann Sie einen Kinderarzt aufsuchen sollten.
  • Bei Schnupfen und verstopfter Nase können schon wenige Tropfen Muttermilch das Atmen erleichtern. Mehr erfahren zu Hausmitteln bei Schnupfen.
  • Bei Erkältungen wirkt eine aufgeschnittene Zwiebel sowie erhöhte Luftfeuchtigkeit schleimlösend. Legen Sie Ihr Baby ausserdem mit dem Oberkörper leicht erhöht ins Bettchen, sodass der Schleim ablaufen kann. Mehr erfahren.
  • Bei Ohrenschmerzen reagieren Babys oft empfindlich auf Berührungen. Dann kann eine Rotlichtlampe helfen. Mehr erfahren.
  • Um Bauchweh und Blähungen vorzubeugen, sollten Eltern sichergehen, dass das Baby nach jeder Mahlzeit aufstösst. Mehr erfahren.
  • Wenn Ihr Baby zahnt, linderst das Herumbeissen auf einem festen oder weichen Gegenstand den Schmerz. Dafür eignet sich etwa ein sauberer und feuchter Waschlappen. Mehr dazu.
  • Zeigt sich trotz dieser Hausmittel nach kurzer Zeit keine Besserung der Symptome oder steigt das Fieber des Babys über 38 Grad Celsius, ist ein Arztbesuch notwendig.

Hausmittel fürs Baby bei Erkältung und Grippe

Jeder Infekt, den ein Baby hat, stärkt sein Immunsystem. Doch angenehm sind Schnupfen, Husten und eine verstopfte Nase keineswegs – das wissen wir Erwachsenen aus eigener Erfahrung. Man fühlt sich schlapp, hat Schmerzen in Hals und Rachen, die Nase tropft oder ist dauerhaft verstopft. Die Symptome einer Erkältung können jedoch schon durch wenige Tropfen Muttermilch, einen Brustwickel oder eine aufgeschnittene Zwiebel gelindert werden.

Generell ist es bei Erkältungen wichtig, dass das Baby viel trinkt, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und den Schleim in Nase und Rachen zu verflüssigen. Wenn Sie noch stillen, bieten Sie Ihrem Kind oft genug die Brust an. Trinkt das Baby schon Tee, können Sie ihm Fencheltee und Wasser im Schoppen anbieten. Auch viel frische Luft tut Ihrem erkälteten Baby gut. Ist Ihr kleiner Patient warm genug eingepackt, spricht auch bei einer Erkältung nichts gegen einen Spaziergang.

Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen?

Wenn Ihr Baby Schnupfen hat, sollten Sie insbesondere darauf achten, dass seine Nase frei bleibt. Denn eine verstopfte Nase erschwert das Atmen und Trinken enorm. Um eine verstopfte Nase zu befreien, können Sie etwa ein sauberes Mulltuch mit abgekochtem Wasser leicht befeuchten, es zwirbeln und vorsichtig in ein Nasenloch einführen. Anschliessend wieder langsam hinausdrehen und genauso beim anderen Nasenloch vorgehen.

Befreien Sie die Nase des Säuglings keinesfalls mit einem Wattestäbchen. Dieses kann bei einer ruckartigen Bewegung zu Verletzungen führen.

Damit die Nase frei bleibt, haben sich auch Nasentropfen bewährt. Dafür müssen Sie nicht in die Apotheke gehen:

💧Muttermilch wirkt abschwellend und befeuchtend und bietet sich auch als Nasentropfen an. Dafür einfach mehrmals täglich wenige Tropfen mit einer sterilen Pipette in die Nasenlöcher träufeln.

💧Auch Kochsalztropfen sind schnell selbst gemacht. Mischen Sie hierfür einen halben TL Salz mit 250 ml abgekochtem, lauwarmem Wasser. Mehrmals täglich einen Tropfen mit einer sauberen Pipette in jedes Nasenloch tropfen.

Was wirkt schleimlösend beim Baby?

Damit der Schleim besser ablaufen kann, sollte das Baby mit dem Oberkörper leicht erhöht liegen. Legen Sie dafür etwa ein dickes Taschenbuch oder Handtuch unter die Matratze.

Altbewehrte Wickel mit Kartoffeln oder Quark sollten Sie bei Kindern unter einem Jahr noch nicht anwenden. Stattdessen können Sie etwa ein Handtuch oder eine Mullwindel auf der Heizung erwärmen und diese dem Baby locker um den Brustkorb wickeln. Die Wärme wirkt entkrampfend und hilft ebenfalls, Schleim zu lösen.

Vorsicht: Ätherische Öle wie Eukalyptus oder Lavendel eignen sich noch nicht für Säuglinge. Auch einen Erkältungsbalsam sollten Sie aufgrund der enthaltenen Öle erst bei Kindern ab einem Alter von 2 Jahren anwenden. Für eine freie Nase können Sie jedoch eine Zwiebel aufschneiden und in der Nähe des Bettchens – etwa auf dem Nachttisch – platzieren.

Tipp: Damit die Schleimhäute nicht austrocknen und sich der Schleim besser lösen kann, sollten Sie für eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgen. Das gelingt einfach, indem man ein Handtuch befeuchtet und über die Heizung im Kinderzimmer hängt.

Hausmittel fürs Baby bei Husten und Halsweh

Auch wenn Ihr Baby Husten und Halsweh hat, ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu empfehlen. Zusätzlich können Sie im Badezimmer die Dusche heiss aufzudrehen, damit Wasserdampf entsteht und anschliessend etwas mit dem Baby im Bad auf- und abgehen. So werden die Schleimhäute befeuchtet und das Sekret kann besser ablaufen. Um dem Baby das Abhusten und Atmen zu erleichtern, ist es auch hier sinnvoll, das obere Teil des Bettchens zu erhöhen.

Was tun, wenn das Baby Ohrenschmerzen hat?

Ohrenschmerzen treten bei Babys und Kindern häufig auf – ob als Begleiterscheinung einer Erkältung oder auch ohne andere Symptome. Dagegen hilft vor allem eins: Wärme. Ein erwärmtes Kirschkernsäckchen etwa kann sehr wohltuend sein. Bei starken Schmerzen reagieren die Kleinen jedoch meist sehr empfindlich auf Berührungen. Dann können Sie eine Rotlichtlampe so positionieren, dass Sie das Baby aus der Distanz wärmt – etwa vom Nachttisch aus. Lassen Sie Ihr Baby jedoch nicht unbeaufsichtigt, während die Rotlichtlampe eingeschaltet ist.

Auch ein Zwiebelsäckchen wirkt bei Erkältungssymptomen wie Ohrenschmerzen lindernd und kann schon bei kleinen Säuglingen angewendet werden. Das Säckchen besteht aus einem Stofftuch, in das gehackte Zwiebeln eingeschlagen sind. Vor der Anwendung wird es erwärmt. Die Zwiebeln wirken schmerzstillend, entzündungshemmend und abschwellend.

So funktioniert das Zwiebelsäckchen:

Schneiden Sie eine Zwiebel in kleine Stücke und zerdrücken diese leicht, damit der Wirkstoff aus den Zellen freigesetzt wird. Die Zwiebelstückchen in ein sauberes Tuch legen und dieses so einrollen oder falten, dass nichts herausfallen kann. Sie können es nun entweder zwischen zwei Wärmflaschen oder in einer Mikrowelle erwärmen. Netdoktor empfiehlt, das Säckchen so zu platzieren, dass der Knochen hinter dem Ohr vollständig bedeckt ist. Fixieren Sie das Säckchen mit einer Wollmütze und lassen es etwa eine Stunde einwirken, bevor Sie es entfernen.

Welche Hausmittel helfen gegen Bauchweh bei Babys?

Neben einem grippalen Infekt kommen Probleme rund um die Verdauung bei Babys häufig vor. Auch hier helfen Hausmittel, die Symptome zu lindern. Gerade in den ersten drei Monaten haben manche Babys oft mit Blähungen und Bauchschmerzen zu kämpfen. Dahinter steckt meist keine Krankheit, sondern häufig Anpassungsschwierigkeiten an die Welt ausserhalb des Mutterleibes.

Sie können Ihrem Baby bei den sogenannten Dreimonatskoliken helfen, indem Sie sicherstellen, dass es nach jeder Mahlzeit aufstösst. So kann die beim Trinken verschluckte Luft nicht für Bauchschmerzen sorgt. Bei Bauchweh hilft ausserdem eine Bauchmassage. Streichen Sie dafür mit wenigen Tropfen leicht erwärmtem Öl (etwa Mandelöl) im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Wärme hilft auch in Form eines Kirschkernkissens, gegen einen schmerzenden Bauch.

Wenn Ihr Baby schon Tee bekommt, wirkt Fencheltee wohltuend bei Bauchweh und Blähungen und ist schon für die Kleinen sehr gut verträglich. Dabei sollte eine Tagesdosis von 250 ml jedoch nicht überschritten werden.

Hausmittel gegen Verstopfung

Auch wenn Ihr Baby unter Verstopfung leidet, kann Wärme dabei helfen, die Verdauung wieder in Gang zu bringen. Sorgen Sie ausserdem dafür, dass Ihr Säugling genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Bewegung ist ebenfalls wichtig, um Verstopfung zu bekämpfen. Lassen Sie Ihr Baby viel strampeln: Besonders wenn es gerade keine Windel trägt, hat es viel Freude an der Bewegung. Sie können dies auch unterstützen, indem Sie mit den kleinen Beinchen «Velo» fahren.

Wenn das Baby bereits Brei isst, hilft ballaststoffreiche Kost wie ein geriebener Apfel gegen Verstopfung. Verzichten Sie ausserdem auf stopfende Lebensmittel wie Bananen oder Brei mit Zucker.

Viel zu trinken sollten Sie Ihrem Baby auch anbieten, wenn es Durchfall hat, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Bei Säuglingen sollten Sie jedoch bei Durchfall nicht lange warten, bevor Sie Ihren Arzt konsultieren – ganz besonders, wenn Erbrechen und Fieber hinzukommen.

Welche Hausmittel helfen bei wundem Po?

Wenn Babys Verdauungsprobleme haben, geht damit oft auch ein wunder Po einher. Dagegen hilft es meist schon, wenn Sie den Windelbereich nach dem Wickeln jedes Mal sanft mit einem feuchten, sauberen Lappen abwischen. Ausserdem tut es der empfindlichen Haut gut, wenn Sie das Baby nach dem Wickeln einige Minuten ohne Windel strampeln lassen. Entzündungshemmend, abschwellend und kühlend wirkt ausserdem etwas Quark. Geben Sie diesen dafür in eine Mullwindel und entfernen Sie ihn, wenn der Quark hart geworden ist.

Fiebersenkende Hausmittel fürs Baby

Wenn Babys an einer Infektion leiden, haben sie oft auch Fieber. Doch viele Eltern sind unsicher: Wann ist es nur erhöhte Temperatur und wann spricht man von Fieber? Laut einem Bericht von «Kinderärzte im Netz» handelt es sich ab einer Temperatur von 38,5 Grad Celsius um Fieber. Bei Säuglingen liegt die Fiebergrenze jedoch etwas niedriger. Steigt die Temperatur bei Babys unter drei Monaten auf 38 Grad, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Bei älteren Babys und Kleinkindern ist eine Untersuchung ab 39 Grad notwendig. Ausserdem sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn das Baby zusätzlich

  • Hautausschlag hat
  • erbricht
  • Durchfall hat
  • Mahlzeiten verweigert
  • sich ungewohnt verhält.

Bei erhöhter Temperatur helfen Wadenwickel. Tauchen Sie dafür saubere Tücher in etwa 20 Grad kühles Wasser und wickeln Sie diese um die Waden. Haben die Tücher Körpertemperatur erreicht, sollten sie gewechselt werden. Ausserdem ist es wichtig, die Bettwäsche oft zu wechseln, damit das Baby immer im Trockenen liegt. Auch bei Fieber gilt: Ausreichend Trinken ist das A und O.

Was hilft beim Zahnen bei Babys?

Wenn Ihr Baby circa ab dem sechsten Lebensmonat langsam Zähne bekommt, geht damit eine grosse Belastung einher – denn Zahnen tut weh. Zum Glück gibt es einfache Hausmittel, die den Schmerz lindern.

Zahnende Babys kauen gerne auf etwas herum, da dies gegen den Druck und den Schmerz hilft. Manche bevorzugen dafür einen harten Gegenstand, andere Babys haben lieber etwas Weiches zwischen den neuen Zähnchen. Ist Ersteres der Fall, eignet sich etwa eine geschälte Karotte. Bleiben Sie jedoch immer in der Nähe, wenn Ihr Baby darauf herumkaut, damit es sich nicht verschluckt. Wenn das Baby etwas Weiches bevorzugt, können Sie ihm etwa einen feuchten Waschlappen geben. Diesen sollten Sie regelmässig ausspülen und wechseln. Tipp: Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend – Sie können den Waschlappen aslo auch in frischen, abgekühlten Kamillentee tunken. Alternativ gibt es spezielle Beissringe zu kaufen – etwa in einer Apotheke oder im Online-Shop.

Auch eine leichte Massage tut gut: Waschen Sie sich dafür gründlich die Hände und massieren Sie mit dem Zeigefinger vorsichtig das gereizte Zahnfleisch. Aber auch eine Fussmassage kann helfen. Die Reflexzonen der Zahnleisten liegen in den kleinen Zehen, weshalb eine leichte Massage hier sehr wohltuen kann.

Hausmittel ersetzen Arztbesuch nicht

Altbewährte Hausmittel aus Grosis Zeiten können Ihrem Baby dabei helfen, wieder gesund zu werden. Sie ersetzen aber den Arztbesuch nicht. Suchen Sie dringend einen Arzt auf, wenn

  • die Symptome nach wenigen Tagen nicht besser werden
  • Ihr Baby erst ein paar Wochen alt ist
  • Das Baby besonders schlapp und krank wirkt
  • Das Fieber über 38 Grad Celsius beim Baby unter drei Monaten oder andernfalls über 39 Grad Celsius steigt
  • Ihr Instinkt Ihnen sagt, dass etwas nicht stimmt.

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