Kinderwunsch > Künstliche Befruchtung

Kosten der künstlichen Befruchtung: Damit müssen Sie rechnen

Wer sich bei unerfülltem Kinderwunsch für eine Infertilitätsbehandlung interessiert, der sollte einige Franken auf seinem Sparbuch haben. Denn die Kosten für eine künstliche Befruchtung sind hoch. Die Krankenkasse übernimmt dabei nur wenig.

Die hohen Kosten einer künstlichen Befruchtung sind vergessen, wenn es zur ersehnten Schwangerschaft führt.
Wer durch eine künstliche Befruchtung schwanger wird, muss mit hohen Kosten rechnen. Foto: iStock, Thinkstock

Es gibt viele Gründe, warum es mit dem Wunschkind nicht klappen will. Jedes Paar, das von unerfülltem Kinderwunsch betroffen ist, kann eine andere Geschichte erzählen. Alle Paare verbindet aber wahrscheinlich, dass der Weg zum Baby eine anstrengende Zeit ist, die von Hoffnung, Enttäuschung, Warten, Bangen und bei Erfolg natürlich auch Glücksgefühlen geprägt ist. Als wäre dies allein nicht schon stressig genug, müssen sich diese Paare auch noch darauf einstellen, für ihren Kinderwunsch eventuell viel Geld zu bezahlen. Wer beispielsweise eine künstliche Befruchtung wünscht, muss mit hohen Kosten rechnen.

Diese Kosten trägt die Krankenkasse

Die Krankenkasse bezahlt dabei nur einige wenige Leistungen der Reproduktionsmedizin. Zu den Behandlungen, die von der Krankenversicherung übernommen werden, gehört zunächst die Abklärung, warum es mit der Schwangerschaft nicht klappen will. Dabei werden sowohl bei der Frau als auch beim Mann verschiedene Untersuchungen durchgeführt, bei denen idealerweise ein Grund für die (vorübergehende) Sterilität gefunden wird.

Von der Krankenkasse werden auch die Kosten für eine Hormontherapie bis zu einem Jahr übernommen. Bei hormonellen Störungen, die zum Beispiel durch das PCO Syndrom ausgelöst werden können, oder bei einem unregelmässigen Zyklus kann eine Hormontherapie dazu führen, dass ein Eisprung stattfindet.

Ebenfalls von der Grundversicherung abgedeckt werden drei Zyklen von Insemination, allerdings nur mit den Spermien des eigenen Partners. Dabei wird der aufbereitete Samen des Mannes direkt in die Gebärmutter der Frau gespritzt.

Kosten der künstlichen Befruchtung

Hat dies noch nicht zum Erfolg geführt und Sie erwägen nun eine IVF, dann werden Sie auf Ihre eigenen Ersparnisse zurückgreifen müssen. Denn die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine künstliche Befruchtung in der Schweiz zumindest im Moment noch nicht. Dies gilt für jede Form der Befruchtung, die ausserhalb des Körpers stattfindet. Neben der In-vitro-Fertilisation, bei der Ei- und Samenzelle in einer Glasschale zusammengebracht werden, gilt dies auch für die ICSI (kurz für Intracytoplasmatische Spermieninjektion). Dabei wird ein einzelnes Spermium unter dem Mikroskop mit einer Pipette in die Eizelle eingesetzt.

Für welche Form der künstlichen Befruchtung Sie sich auch immer entscheiden; billig wird es nicht. Die Kosten unterscheiden sich dabei von Kinderwunschzentrum zu Kinderwunschzentrum. Am Universitätsspital Zürich beispielsweise kostet ein Behandlungszyklus mit künstlicher Befruchtung rund CHF 3‘500.-. Hinzu kommen hier die Kosten für die Stimulation der Hormone, wobei noch einmal zwischen CHF 500.- und CHF 2‘000.- extra verechnet werden müssen. Am Universitätsspital Bern werden insgesamt rund CHF 7‘000.- für einmal IVF oder ICSI in Rechnung gestellt. Hier muss man allerdings eine eventuelle Kryokonservierung mit circa CHF 1‘700.- noch extra bezahlen.

Am besten erkundigen Sie sich bei den ersten Informationsgesprächen am Kinderwunschzentrum genau, welche Kosten für die künstliche Befruchtung auf Sie zukommen, was im Grundpreis inbegriffen ist und was Sie zusätzlich bezahlen müssen. In jedem Fall ist eine künstliche Befruchtung teuer, besonders wenn es nicht im ersten Behandlungszyklus zur ersehnten Schwangerschaft kommt, sondern wenn mehrere Anläufe nötig sind.

Zur Behandlung ins Ausland?

Kein Wunder, dass sich manche Paare nach Alternativen im Ausland umschauen. Schätzungsweise zehn Prozent der Paare, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen, lassen sich im Ausland behandeln. Dafür sprechen nicht nur die teilweise günstigeren Preise, sondern auch die in manchen Ländern weniger strengen Rechtsvorschriften in der Reproduktionsmedizin. So ist beispielsweise eine Eispende in der Schweiz verboten, in anderen durchaus seriösen Zentren in EU-Ländern aber seit Jahren Praxis.

Nützliche Links:

  • Kinderwunschzentren und Erfahrungsberichte finden Sie auf www.kinderwunsch.ch
  • Mehr Informationen finden Sie auch auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin www.sgrm.org

Neueste Artikel

Beliebte Artikel