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Rückenschmerzen: So lässt sich das Baby besser tragen

Wenn das Baby aus Leibeskräften schreit, spulen Eltern meist ein ganzes Programm ab. Erst ein bisschen streicheln, dann den Nuggi geben und das Bettchen schauckeln um das Kind am Ende doch seufzend auf den Arm zu nehmen und herumzutragen. Eine gute Lösung – wären da nur nicht die Rückenschmerzen.

Baby tragen ohne Rückenschmerzen
Dank diesen Tipps können Sie Ihr Baby ohne Rückenschmerzen tragen. Foto: iStock, Thinkstock

350 Mal führten die Schritte durchs Kinderzimmer bis zur Schlafzimmertür und wieder zurück. Nach dem 253. Mal ist das schreiende Baby endlich im Arm eingeschlafen. Nun will die Mutter es vorsichtig ins Bettchen legen, damit ihr Arm wieder frei wird für all die vielen Dinge, die zu erledigen sind. Doch kaum zieht sie vorsichtig die Hand unter Babys Rücken weg, da schreit das Kleine erbost auf. Ein Phänomen, das viele Eltern kennen.

Babys sind Traglinge

Experten sind sich einig: Babys sind Traglinge. Wie Äffchen im Zoo haben sich einst auch kleine Menschenkinder an das Körperfell ihrer Eltern geklammert. Reflexe untermauern diese Theorie. Wer beispielsweise einen Säugling in den ersten Wochen seines Lebens an den Armen hochnimmt, sieht: Er zieht gespreizt die Beine an – eine Haltung, mit der er möglichst eng an Mamas Körper anliegt. Nur fehlt der Mutter heute das Fell, an dem er sich mit Hilfe seines Greif-Reflexes festhalten kann. «Ein Baby will getragen sein», schreibt Evelin Kirkilionis in ihrem gleichnamigen Buch (Kösel). Keine Frage – das Kleine fühlt sich nirgendwo so wohl wie direkt am Körper von Mama oder Papa, an der «Sicherheitsbasis». Der Körperkontakt vermittelt Ruhe und Wärme, Sicherheit und Geborgenheit – Eltern jedoch Rückenschmerzen.

Erwachsene empfinden es als recht anstrengend, allzu lange ein Baby zu tragen. «Gerade beim Tragen auf dem Arm nimmt man automatisch eine Ausgleichshaltung ein, die zu Verspannungen oder Schmerzen führen kann», informiert der Schweizer Verein «Tragwerk». Doch Rückenschmerzen müssen nicht sein.

So können Eltern Rückenschmerzen vorbeugen:

- Richtig hochheben:

Vermeiden Sie einen Rundrücken, wenn Sie Ihr Baby aufnehmen. Besser ist es, mit leicht gespreizten Beinen in die Hocke zu gehen und das Kind aus den Knien heraus hochheben. Die Füße stehen dabei direkt vor dem Kind, um Drehbewegungen zu vermeiden.

- Körpernah tragen:

Wer das Baby möglichst nah am Körper führt, schont seinen Rücken. Sinnvoll ist es also, mit seinem Kind nah an den Wickeltisch oder an den Hochstuhl zu gehen, um es dort abzusetzen oder hinzulegen. Wer sein Kind mit ausgestreckten Armen ablegt oder aufnimmt, belastet seine Wirbelsäule wesentlich mehr.

- Baby zentral tragen:

Tragen Sie Ihr Baby möglichst in der Körpermitte. Wer sein Baby seitlich trägt, nimmt eine ausgleichende Haltung ein, die langfristig zu Fehlhaltungen führen kann.

- Pause machen:

Tragen Sie Ihr Kind nur zeitweise. Die Rückenmuskulatur muss sich erst langsam aufbauen.

 

Tragehilfe hilft, Rückenschmerzen zu vermeiden

Sehr hilfreich, um Rückenschmerzen zu vermeiden, ist eine Tragehilfe. Eine gute Tragehilfe stützt das Baby und verteilt sein Gewicht. Gleichzeitig hält sie das Baby eng am Körper und somit am eigenen Körperschwerpunkt. Der Fachmarkt bietet eine Fülle unterschiedlicher Tragehilfen von Tragetüchern bis hin zu Babytragesitzen.

Informationen zur Wahl einer Tragehilfe finden Sie unter: www.verein-tragwerk.ch

Sport statt Rückenschmerzen

Treten Rückenschmerzen auf, raten Experten längst nicht mehr, den Rücken zu schonen. Aktuelle Studien zeigen, dass Bewegung das effektivste Heilmittel bei Rückenschmerzen überhaupt ist. Immer eindringlicher fordern deshalb Experten, trotz Schmerzen aktiv zu bleiben und langfristig einen Sport auszuüben, der Spaß macht. «Bewegung ist die beste Medizin bei Rückenschmerzen und beugt sogar vor», wird der Sportwissenschaftler Uwe Dresel nicht müde zu betonen.

Mit diesen Übungen können Sie direkt beginnen, Ihren Rücken zu stärken: www.youtube.com

Weiterführende Links:

Starker Rücken: Rückenschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen: www.familienleben.ch

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