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Keine Banane mehr zum Znüni? Aktuelle Tipps für gesundes Essen

Eltern aus Zürich haben es schwarz auf weiss: Bananen gehören nicht zu den Früchten, die sie ihrem Kind jeden Tag zum Znüni mitgeben sollten. Ein Flyer der Stadt Zürich empfiehlt das. Wir haben weitere aktuelle Tipps für gesundes Essen zusammen getragen.

Gesundes Essen: Mädchen mit Bananen
Ausser der Form ist an der Banane nicht viel krumm, zu jedem Znüni gehören sie für ein Kind aber trotzdem nicht. Foto: Alexander Shalamov, iStock, Thinkstock

Die Qual der Wahl: Heutzutage werden in einem Supermarkt viele Produkte angeboten. Es ist schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen, was gesundes Essen ist. Vor allem werden sie mittels Werbung für Produkte begeistert, die nicht durch ihren gesunden Inhalt bestechen, seien es Cornflakes, Süssgetränke oder vermeintliche Vitaminspender.

Gesundes Essen auf Zürcher Schulhausplätzen

Damit ungesunde Pausensnacks gesundem Essen weichen, führte Zürich bereits 2009 Richtlinien ein, die den Konsum von gesunderen Pausensnacks propagieren. Mit der These: dass sich Übergewicht negativ auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirkt.

Vor einem Jahr verschickte die Stadt Zürich sogar Flyer mit «Ernährungsampeln» für die Pausensnacks der Kinder.
• Grün = Znünis für jeden Tag: Apfel, Birne,  eine Handvoll Nüsse, Vollkornbrot,  Reiswaffeln.
• Rot = keine Süssigkeiten und Snacks zum Znüni: Das heisst keine Limonade, keine süssen Milchgetränke, keine Schokolade oder Biscuits, keine Chips, aber auch keine Getreideriegel.
• Gelb = ab und zu auch gut: Banane, Dörrfrüchte, Weissbrot oder Laugenbrot

Ist die Banane wirklich gesund?

Bananen sind nicht ungesund, «zum Znüni empfehlen wir diese Produkte aber nicht, weil ihr Zucker besonders gut an den Zähnen kleben bleibt und zu Karies führen kann», so die Ernährungsberaterin Marianne Honegger des Schulgesundheitsdienstes der Stadt Zürich in einem Bericht des Tages Anzeigers. Bananen sind nicht per se schlecht für Ihre Kinder. Neben den zirka 12 Gramm Zucker, die Bananen enthalten, weisen sie viele Mineralstoffe wie Eisen, Fluor, Kalium, Magnesium sowie die Vitamine C und E auf.

Gesundes Essen: Sind zu viele Eier wirklich ungesund?

Auch den Eiern eilt einiges voraus: Nicht mehr als zwei Eier die Woche sollte man essen, da Eier viel Cholesterin enthalten und ein Ei bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen deckt.  Aber nicht das gesamte Cholesterin, das man einnimmt, gelangt auch ins Blut. Das überflüssige Cholesterin wird ausgeschieden. «Es ist als Gesunder deshalb quasi unmöglich, Cholesterin über die Nahrung zu überdosieren», so Christian Prinz, Direktor der Helios Klinik für Gastroenterologie in Wuppertal gegenüber Spiegel Online.

Und obwohl das Ei mit dem vielen Cholesterin auch als Grundgerüst für viele Vitamine dient, hat das ovale Nahrungsmittel auch seine Ecken und Kanten: Wegen des hohen Fettgehalts sollten gemäss Aid-Infodienst nicht mehr als zwei bis drei Eier in der Woche gegessen werden. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund empfiehlt Kindern bis zum neunten Lebensjahr für ein gesundes Essen nicht mehr als zwei Eier in der Woche zu geben. Dabei sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass bei diesen Werten sämtliche Backwaren mit Eiern inbegriffen sind.

Ist Honig gesünder als Zucker?

Nicht unbedingt. Zwar enthält Honig ein bisschen weniger Kalorien als Zucker, doch ist er durch seine Klebrigkeit eine grössere Gefahr für Zahnkaries als der industrielle Zucker. Zudem sind seine Vitamine und Mineralstoffe so gering, dass dies vernachlässigt werden kann. Auch die Enzyme des Honigs haben wenig Einfluss auf den menschlichen Körper, denn diese verlieren durch die Salzsäureeinwirkung im Magen ihre Funktion.

Im ersten Lebensjahr sollte auf Honig sogar ganz verzichtet werden, denn die Bakterien im Honig können zu einer lebensgefährlichen Lähmung von Darm, Muskeln und Atmung eines Säuglings führen.

Ist Spinat gesund?

Spinat ist ein guter Eisenlieferant, so die gängige Meinung. Doch so viel Eisen liefert Spinat gar nicht. Lange Zeit dachte man, Spinat enthalte 35 Milligramm Eisen. Jedoch wurde das wahrscheinlich bei getrocknetem Spinat untersucht. Denn frischer Spinat enthält nur etwa einen Zehntel davon.

Die landläufige Meinung über das Aufkochen des Spinats ist auch nur bedingt richtig. Während es für Erwachsene kaum einen Einfluss auf den Organismus hat, sollte er Kindern weder aufgewärmt noch nach langer Lagerung (über eine Woche) aufgetischt werden. Denn das entstandene Nitrit beeinflusst den Sauerstofftransport im Blut negativ.

Hat tiefgekühltes Gemüse viele Vitamine verloren?

Im Gegenteil. Das nach der Ernte schockgefrorene Gemüse behält seine Vitamine bis zum Auftauen. Gemüse, welches hingegen tagelang bei Zimmertemperatur zuhause oder im Supermarkt lag, hat deutlich weniger Vitamine. Auch von Übersee oder von Europa importierte Nahrungsmittel verlieren durch ihren Transport Vitamine. Bei der Lagerung im Kühlschrank liegt der tägliche Verlust von Vitamin C bei zirka 25 Prozent. Schockgefrorene Bohnen hingegen enthalten nach sechs Monaten des Tiefkühlens bei minus 18 Grad noch einen Vitamin C-Gehalt von siebzig Prozent. Zudem können Sie die Vitamine im Gemüse behalten, indem Sie sie nicht zu klein hacken und nicht zu viel waschen und möglichst kurz kochen.

Getreideriegel: weniger gesundes Essen als gedacht

Die Verpackungen von Getreideriegeln werden geziert von Früchten, Getreideähren oder Sportlern. Den Inhalt assoziiert man mit gesundem Essen. Getreideriegel verfügen aber vielfach über einen erhöhten Zucker- und Fettgehalt. Das welsche Konsumentenmagazin «frc mieux choisir» liess letzten September 88 solcher Produkte auf Zucker-, Fett-, und Salzgehalt testen. Das Urteil war ernüchternd: Drei Produkte erhielten das Urteil «gut», zehn waren «zufriedenstellend» und 61 «schlecht». Die Testsieger waren die Maiswaffeln Jamadu von Coop und Lilibiggs von der Migros.


Was als gesundes Essen angepriesen wird, sollten Sie genau unter die Lupe nehmen. Informieren Sie sich in der Zutatenliste des Produktes, was wirklich drin ist. So können Sie verhindern, dass vermeintlich gesundes Essen sich nicht plötzlich als Kalorienbombe entpuppt.

 

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