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Die Infektionserkrankung Listeriose wird in den meisten Fällen durch tierische Lebensmittel wie Tatar oder Rohmilch hervorgerufen. Sie zählt zu den bakteriellen Krankheiten, die besonders häufig bei schwangeren Frauen vorkommen und lebensbedrohlich für das ungeborene Baby werden können.
Bestimmte Lebensmittel, wie z.B. Rohmilch, können Listeriose auslösen und sollten deshalb in der Schwangerschaft vermieden werden. Bild: Vasyl Dolmatov, Getty Images
Listeriose ist eine Infektionskrankheit, welche durch Listerien verursacht wird. Der Erreger, der übertragen wird, ist das Bakterium Listeria monocytogenes. Das Bakterium kommt in der Natur fast überall vor. An Listeriose erkranken vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Zu diesen zählen Schwangere, Neugeborene und auch ältere Menschen. Ursache für die Erkrankung an Listeriose sind Bakterien, die durch entsprechend verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Hiervon können Menschen und Tiere gleichermassen betroffen sein, wobei Tiere weitaus häufiger befallen werden.
In den meisten Fällen bekommen Menschen, die mit dem Erreger infiziert sind, davon nichts oder nur wenig mit. Bei den Symptomen von Listeriose handelt es sich weitestgehend um grippeähnliche Symptome. Listeria monocytogenes wird durch eine Urin- oder Blutuntersuchung nachgewiesen und kann durch die Verabreichung eines Antibiotikums gut behandelt werden. Ein gesunder Mensch mit stabilem Immunsystem hat in der Regel mit dem Erreger kein nachhaltiges Problem. Anders ist dies bei einer Schwangerschaft.
Bei schwangeren Frauen bedeutet die Diagnose mit Listerien in erster Linie eine ernsthafte Gefährdung für das Neugeborene. Nicht nur sind Schwangere zwölf Mal häufiger betroffen, als andere Personengruppen, sie sind auch hinsichtlich der Folgen der Erkrankung am meisten gefährdet. Allerdings kommen laut der Privatklinikgruppe Hirslanden auf 1000 Schwangerschaften nur zwei Fälle von Infektionen mit Listerien. Eine unentdeckte oder unbehandelte Erkrankung in der Schwangerschaft kann zur Fehlgeburt und zum Tod des ungeborenen Kindes führen. Möglich ist auch eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung beim Neugeborenen, welche durch Listerien hervorgerufen wurde. «Die Mutter dagegen weist meistens nur leichte Symptome auf oder erkrankt gar nicht», heisst es beim Bundesamt für Gesundheit. Grund für den dramatischeren Verlauf für das Neugeborene ist das geschwächte Immunsystem der Frauen. Die Gefahr einer Infektion mit Listerien besteht bereits ab der fünften Woche der Schwangerschaft und wächst mit zunehmendem zeitlichen Verlauf.
Den besten Schutz vor einer Infektion mit Listerien bietet das ausreichende Erhitzen der entsprechenden Lebensmittel. Als Richtwert gilt eine Temperatur von über 70 Grad Celsius für einen Zeitraum von mindestens zwei Minuten. Bei dieser Temperatur werden die Bakterien und Erreger der Listeriose wirkungsvoll abgetötet. Darüber hinaus sollten bestimmte Hygienestandards eingehalten werden. Gemüse und rohes Fleisch werden getrennt voneinander aufbewahrt, damit sich keine Bakterien übertragen. Arbeitsflächen und Küchenutensilien werden nach jeder Zubereitung gründlich gereinigt. Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Auch in leicht verderblichen Lebensmitteln fühlen sich die Listerien Bakterien sehr wohl. Bestimmte Lebensmittel sollten in der Schwangerschaft gar nicht gegessen werden, um einen möglichst wirkungsvollen Schutz vor Infektionen für Mutter und Kind zu gewährleisten.
Um das höhere Risiko einer Infektion mit Listerien zu minimieren, müssen Schwangere auf einige Lebensmittel verzichten:
Falls Sie in der Schwangerschaft eines dieser Produkte verzehrt haben sollten und danach grippeähnliche Symptome aufweisen, wird der Besuch eines Arztes empfohlen.