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Treib gut! 7 tolle Flussbäder in der Schweiz

Wer die eigene Frostgrenze überwunden und sich von einem eiskalten Fluss hat treiben lassen, will mehr. Für Kinder ist das nicht ungefährlich. Wir zeigen, wo die schönsten Flussbäder der Schweiz liegen und wie sie sicher wieder ans Ufer kommen.

Flussbäder in der Schweiz locken viele Menschen an
Flussbaden, aber sicher! So treiben Sie gut in den schönsten Flussbädern der Schweiz. Bild: iStock - Getty Images Plus

Es muss nicht immer die Badi sein. Im Fluss ist das Wasser ist immer angenehm kühl und frisch. Eine leichte Strömung macht das Schwimmen zur angenehmen Herausforderung und das Treiben lassen zum wilden Naturvergnügen. Hier lässt es sich besonders wunderbar Flussbaden.

Sieben ausgewählte Flussbäder in der Schweiz

Das Flussbad in Bern bietet einen tollen Blick auf das Bundeshaus.
Das Marzili Flussbad liegt unterhalb des Bundeshauses. Foto: Copyright Bern Tourismus

Zum Glück ist die Wasserqualität der meisten Flüsse in der Schweiz so gut, dass es sich dort unbedenklich planschen lässt. Manche Flussbäder und Badestellen sind auch für Familien mit kleinen Kindern geeignet. Wir stellen sieben Flussbäder vor – überall ist der Eintritt frei.

Flussbad Au-Höngg, Werdinsel Zürich

Im Flussbad auf der «Werdinsel»  zwischen Limmat und Kanal in Zürich vergnügen sich Schwimmer im Limmat-Kanal. In zwei Kinderplanschbecken mit Wasserfall planschen kleine Kinder nach Herzenslust; Sonnensegel spenden Schatten. Für Abwechslung sorgen darüber hinaus Spielplatz und Fussballwiese. Mehr

Flussbad Unterer Letten in Zürich

Das Limmat-Bad Unterer Letten in der Wasserwerkstrasse 141 in Zürich bietet Schwimmern und Nichtschwimmern Badevergnügen. Im 100 Meter langen Schwimmkanal kann man sich trieben lassen. Für kleinere Kinder gibt es ein Nichtschwimmer- sowie ein Kinderplanschbecken und eine Spielwiese mit Spielplatz. Ausruhen lässt sich im Schatten der Bäume auf der grossen Liegewiese. Mehr

Flussbad Unterer Letten
Das Flussbad Unterer Letten zieht im Sommer viele Leute an. Foto: ©Zürich Tourism

Baden in der Sihl in Adliswil bei Zürich

Die Sihl in und um Adliswil in Richtung Sihlwald erfreut Familien an vielen Stellen mit einem flachen Wasserstand. Hier können auch kleine Kinder am Ufer Steine ins Wasser werfen und die Füsse abkühlen. Doch Vorsicht: Nach einem Regenfall kann die Strömung zu stark sein. Am Ufer gibt es zahlreiche Feuerstellen zum Bräteln.

Marzili Flussbad in Bern

Gleich unterhalb des Bundeshauses findet sich in Bern das legendäre Marzili-Bad, in dem schon 1978 «oben ohne» gebadet wurde. Auch heute gibt es ein FKK-Abteil für Frauen und ein Männer-Bad. Das Marzili ist das grösste und meistbesuchte Flussbad der Schweiz. Schwimmer können sich in der Aare treiben lassen und im 50-Meter-Becken lange Bahnen ziehen. Kinder toben in den beiden Nichtschwimmerbecken. Mehr

Baden an der Schwarzwasser in Schwarzenburg (BE)

Obwohl das Gebiet an der Schwarzwasser unter Naturschutz steht, sind Baden und Picknicken erlaubt. Kinder können an den Badestellen der Schwarzwasser zwischen Bern und Schwarzenburg in der Nähe der Station Schwarzwasserbrücke prima spielen und baden, weil die Strömung meist schwach und das Wasser flach ist. Am besten lässt sich die tiefe Schlucht des Flusses über den zehn Minuten langen Weg hinter dem Restaurant Schwarzwasserbrücke erreichen. Mehr

Reussbädli in Gebenstorf (Aargau)

Erfrischend ist das Bad am Ende der Badstrasse im Fluss ebenso im Schwimmbecken auf der grossen Wiese im Flussbad Reussbädli in Gebenstorf im Aargau. Kinder vergnügen sich auf der Spielwiese und auf dem Beachvolleyball-Feld. Eine Grillstelle mit Holz macht Lust auf Cervelats. Parkmöglichkeiten müssen in der Nähe gesucht werden, der Bade- und Grillplatz ist nicht direkt anfahrbar. Mehr

Flussbaden in der Lorze bei den Höllgrotten bei Baar (Zug)

Die Lorze entspringt dem Ägerisee. Sie fliesst dann weiter durch das Lorzentobel, an den Höllgrotten vorbei nach Baar. Viele lauschige Plätze laden zum Planschen ein. Bäume spenden an heissen Tagen genügend Schatten. Entlang des Flusslaufes hat es auch Feuerstellen, die zum Grillieren einladen. Parkplätze hat es bei den Höllgrotten Baar, dort gibt es auch ein Restaurant. Nach Regen kann die Strömung in der Lorze stark sein.

Tipps für sicheres Flussbaden

Was gibt es auch Schöneres, als bei heissen Temperaturen im Wasser zu spielen und planschen? Und doch ist das Vergnügen getrübt. Denn Kinder wie auch Eltern übersehen oft die Gefahren, die mit dem Schwimmen in Flussbädern verbunden sind.

Strömung

Schon schwache Strömung kann Kinder einfach kippen lassen. Dabei verlieren sie nicht nur den Boden unter den Füssen, sie treiben weg.

Löcher im Boden und rutschiger Grund

Ein Fluss ist ständig in Bewegung. Dabei lagert er Steine und Sand ungleichmässig auf seinem Grund ab. Deshalb müssen Eltern in allen Flüssen der Schweiz mit Untiefen rechnen. Darüber hinaus können Kinder auch durch rutschige Steine ihren Halt im Wasser verlieren.

Walzenbewegung

Am Fluss steht das Wasser nicht still. Problematisch ist jedoch nicht nur die Strömung, die selbst geübte Schwimmer mitziehen kann. Im Fluss zu schwimmen ist grundsätzlich kräfteraubender als im See. Das liegt daran, dass sich das Wasser nicht gleichmässig, sondern walzenförmig fortbewegt. «Schaut man von oben zum Beispiel auf einer Brücke auf das fliessende Wasser, so zeigt sich die rollende Wasserbewegung in einem «Aufquellen» des Wassers», erklärt die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG).

Treibgut

Auf Flüssen schwimmt Treibgut, das zu schweren Verletzungen führen kann. Einem schwimmenden Baumstamm auszuweichen, ist nicht leicht, schon gar nicht in der Strömung. Deshalb sollte nach schweren Regenfällen möglichst zwei Tage lang nicht gebadet werden.

Brücken

Überall da, wo Wasser nicht ungehindert weiter fliessen kann, entstehen unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten, Strömungsrichtungen und Wirbel, die als Strudel gefürchtet sind. «Am Kopf eines Brückenpfeilers staut sich das Wasser und strömt dann mit hoher Geschwindigkeit seitwärts am Pfeiler vorbei. Unterhalb des Brückenpfeilers kommt es dann zu Verwirbelungen des fliessenden Wassers», warnt die SLRG. Nicht nur deshalb ist es so gefährlich, von Brücken zu springen. Wer aus nur fünf Meter abspringt, erreicht eine Aufprallgeschwindigkeit von 35 Stundenkilometern. Knochenbrüche, aufgrund deren sich der Schwimmer vielleicht nicht über Wasser halten kann, können die Folge sein.

Buhnen

Strudel an den Köpfen von Buhnen, einem dammartigen Bauwerk, können Schwimmer in die Tiefe ziehen. Wer Kinder zwischen zwei Buhnen planschen lässt, sollte sie stets im Auge behalten. Etwa an der gedachten Verbindungslinie zwischen den Buhnenköpfen muss mit starker Strömung gerechnet werden.

Ufer

Kleine Kinder, die noch nicht schwimmen können, gehören nicht an Flussbäder mit tiefem Wasser. Wer schon schwimmen kann, sollte sich vor dem Sprung ins kühle Nass am Ufer die Einstiegs- und Ausstiegstellen genauer anschauen. Wann muss ich spätestens zum Ufer schwimmen, um den Ausstieg nicht zu verpassen?

Das bietet Kindern Sicherheit beim Flussbaden

  • «Beaufsichtigen Sie kleine Kinder in Reichweite - ein bis drei Schritte entfernt», rät die bfu.
  • Ihr Kind kann schon schwimmen? Dann sollte es den Wasser-Sicherheits-Check WSC absolvieren, den die bfu Kindern zwischen sechs und neun Jahren empfiehlt. Dort lernen sie, sich in einer Gefahrensituation richtig zu verhalten.
  • Besonders gefährdet sind Jugendliche. Nicht nur der Gruppendruck verleitet dazu, sich leichtsinnig zu verhalten. Auch Alkohol und Drogen führen zur Selbstüberschätzung. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Alkohol die Koordinationsfähigkeit gefährlich beeinträchtigt. Weil er die Blutgefässe weitet, kann er im Wasser zu einem Kälteschock führen.

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