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Stillpositionen: Bequem stillen in allen Lebenslagen

Bei den ersten Stillversuchen fällt es nicht immer leicht, eine bequeme Stillposition zu finden, in der das Trinken dem Baby leicht fällt. Doch nach und nach wachsen Mutter und Kind zu einem Stillteam zusammen, das gemeinsam die individuell besten Stillpositionen herausfindet.

Stillpositionen: entspannt stillen im bequemen Sessel

Jede Frau wählt ihre persönliche Stillposition. Aber für alle gilt: Richten Sie sich an Ihrem Stillplatz möglichst gemütlich ein. Foto: Vagengeym_Elena, iStock, Thinkstock

Stillpositionen: Halbliegend stillen – für Stillanfängerinnen

Sitzen Sie auf dem Sofa? Dann lehnen Sie sich – im Rücken von Kissen gestützt – weit zurück. Im Bett legen Sie sich mit Kopf und Schultern auf mehrere weiche Kissen. Jetzt positionieren Sie Ihr Baby so, dass es mit seinem Bauch auf Ihrem Bauch und mit der Wange in die Nähe der Brust liegt. Sinnvoll kann es sein, die Stirn des Babys abzustützen, damit es nicht zu stark in der Brust versinkt.

«Diese Position ist besonders geeignet für die Anfangs- und Kennenlernzeit», informiert die La Leche Liga. Hilfreich ist sie auch dann, wenn aus der Brust sehr viel Milch fliesst, also der Milchspende-Reflex stark ist. Denn in dieser Position kann das Baby nicht zu viel Milch auf einmal saugen. Die Gefahr, dass es sich verschluckt, ist also geringer als in anderen Stillpositionen.

Stillpositionen im Sitzen

Machen Sie es sich richtig bequem, wenn Sie im Sitzen stillen. So können Ihr Kind und Sie besonders gut entspannen. Vielleicht mögen Sie sich eine gemütliche Stillecke einrichten? Den Platz liebevoll zu gestalten lohnt sich, denn hier werden Sie mit Ihrem Baby viel Zeit verbringen. So freuen Sie sich beim Stillen im Sessel oder in der Sofa-Ecke sicher über viele Kissen, eine Decke, einen Hocker für die Füsse, Getränke, Knabbereien und ein paar Spucktücher.

Die Wiegehaltung

Die Wiegehaltung gehört zu den klassischen Stillpositionen. «Sie ist unkompliziert und kann fast überall angewendet werden. Wenn Sie Ihren Arm mit einem Kissen unterstützen, können Sie entspannt stillen», informiert die Stillförderung Schweiz. Halten Sie Ihr Baby mit einem Arm so, dass sein Kopf bequem in Ihrer Armbeuge und auf der Höhe Ihrer Brust und sein Bauch an Ihrem Bauch liegt. Gleichzeitig stützen Sie Rücken und Po.

Die Kreuzwiegehaltung ist für Babys mit Saugproblemen geeignet
Die Kreuzwiegehaltung eignet sich besonders für Babys, die Probleme mit dem Ansaugen haben. Foto: Marcin Balcerzak, Hemera, Thinkstock

Die Kreuz-Wiegehaltung

Babys, die Schwierigkeiten beim Ansaugen der Brust haben, kommen oft besser mit der Kreuz-Wiege-Haltung zurecht. Stillen Sie mit der linken Brust, liegt das Baby auf dem rechten Arm und dabei mit dem Kopf in dessen Hand. Trinkt das Baby an der rechten Brust, liegt es dagegen auf dem linken Arm. Dabei sollte das Baby Ihnen zugewandt sein. Mit der Hand lässt sich das Baby Mund direkt zur Brustwarze führen.

Die Seitenhaltung

Wer einen Kaiserschnitt hinter sich oder sehr grosse und schwere Brüste hat, fühlt sich beim Stillen mit der Seitenhaltung wohl. Sie ist auch bei einem Milchstau im äusseren Brustbereich empfehlenswert. Es gilt, das Stillkissen an einer Seite um die Taille herum zu legen oder ein Kissen auf dem Schoss und ein Kissen neben sich zu positionieren. Nun legen Sie das Baby so neben sich, das seine Hüfte an Ihrer Hüfte liegt. Der Unterarm hält den Rücken des Babys, während die Hand locker Nacken und Kopf des Babys umschliesst. «Wenn Sie sich anlehnen möchten, sollten Sie das Baby neben sich weit zurückziehen und das unterstützende Kissen sehr dick sein», rät die La Leche Liga.

So legen Sie Ihr Kind an

Einige Regeln sollten Sie beim Anlegen beachten:

  • Bringen Sie das Baby zur Brust – nicht umgekehrt.
  • Unterstützen Sie den Körper des Babys. Drehen Sie Ihr Baby zu sich (Bauch zu Bauch). Ohr, Schulter und Hüfte des Kindes bilden eine Linie.
  • Positionieren Sie Ihr Baby so, dass die Brustwarze gegenüber der Nase liegt. So kann das Baby mit dem Kopf etwas zurückgehen und erfasst mehr vom Warzenhof, der im Unterkieferbereich liegt. Die Zunge kann so besser arbeiten.
  • Unterstützen Sie die Brust, um dem Baby das Erfassen der Brustwarze zu erleichtern.
  • Achten Sie darauf, dass das Baby durch die Nasenflügel ohne Probleme atmen kann. Ziehen Sie den Po des Kindes etwas näher an Ihren Körper, sollte die Nase zu nahe in der Brust sein.

(Quelle: Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen)

Stillpositionen: Nachts stillen

Nachts aufstehen, um das Kind zu stillen? Das muss nicht sein. Wer ein Beistellbettchen für das Baby benutzt, kann das Kind schnell zu sich hinüber heben. Im Bett lässt es auch in liegend stillen, wenn Baby und Mutter beide auf der Seite, Bauch an Bauch, liegen. Wichtig ist, dass Brustwarze und Mund des Babys auf einer Höhe sind. Ein zusammengerolltes Handtuch oder ein Stillkissen gibt dem Baby im Rücken den notwendigen Halt. «In einer stabilen Seitenlage können Sie Ihr Baby sowohl an der nun unteren Brust als auch an der oberen Brust anlegen, ohne sich zwischendurch umdrehen zu müssen», so die La Leche Liga.

Stillen im Gehen

Manchmal ist das Baby so unruhig, dass es sich kaum anlegen lässt. Dann kann es sinnvoll sein, im Stehen zu stillen. Auch beim Stillen im Laufen ist es wichtig, dass Babyköpfchen ganz dicht an der Brust liegt. Nur so kann es die Brustwarze gut ansaugen. Ein Tragetuch entlastet Rücken und Arme.

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