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Katze und Baby - geht das gut?

Wenn sich ein Baby ankündigt, machen sich viele Katzenbesitzer Gedanken, wie das schnurrende Familienmitglied auf den Nachwuchs reagiert. Tipps wie das Zusammenleben von Katze und Baby gelingt.

Zusammenleben von Katze und Baby
Sobald das Baby zu Hause ist, sollte die Katze den Familienzuwachs gleich kennenlernen, damit die beiden sich schnell aneinander gewöhnen. (Foto: Aynur_sib/Thinkstock, iStock)

In jedem vierten Schweizer Haushalt lebt mindestens eine Katze, die ganz selbstverständlich zur Familie gehört. Wenn sich ein Baby ankündigt, müssen sich nicht nur die menschlichen Familienmitglieder umstellen. Auch der Alltag der Samtpfote kann ziemlich durcheinander geraten. Allerdings können die werdenden Eltern einiges dafür tun, damit die Katze nicht mit Eifersucht und Verhaltensauffälligkeiten reagiert.

Vorbereitung auf das Baby

Katzen sind Gewohnheitstiere und mögen keine Veränderungen in ihrem Zuhause. Auf die unerwartete Ankunft eines kleinen Menschenkindes würden viele Samtpfoten mit Verhaltensauffälligkeiten reagieren. Es ist deshalb wichtig, die Katze beizeiten auf den Familienzuwachs vorzubereiten. Am einfachsten geht das, indem das Babybettchen und die Wickelkommode schon einige Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin aufgestellt werden. Auch am Babypuder und Babyöl sollte die Katze schon einmal schnuppern können, damit ihr die Gerüche später nicht fremd sind.

Viele Eltern wollen nicht, dass die Katze überhaupt in das Babyzimmer geht. In diesem Fall muss das ebenfalls einige Zeit vor der Geburt eingeübt werden, damit sie dieses Verbot nicht mit dem Familienzuwachs in Verbindung bringt. Einer späteren Eifersucht auf das Baby können Eltern auch dadurch entgegenwirken, indem sie die Katze bereits während der Schwangerschaft gelegentlich vom Schoss heruntersetzen, statt zu warten, bis sie von alleine aufsteht.

Katze und Baby lernen sich kennen

Wenn schliesslich Mutter und Kind aus dem Spital kommen, kann eine Extraportion des Lieblingsfutters dafür sorgen, dass das Büsi gut gelaunt und entspannt ist. Ausserdem sollte die Katze natürlich den kleinen Neuankömmling gleich kennenlernen. Schon mit der Kliniktasche und der Babytrageschale kommen sehr viele ungewohnte Gerüche in die Wohnung. Die Katze sollte die Sachen deshalb ausgiebig beschnuppern können.

Falls sie darauf positiv reagiert, kann das Baby auf eine Kuscheldecke am Boden oder auch auf das elterliche Bett gelegt werden, wenn die Katze dort grundsätzlich sein darf. So befindet sie sich mit dem Familienzuwachs auf einer Ebene und kann seinen Geruch kennenlernen. Natürlich sollten die beiden dabei nicht alleine sein. Wenn die Katze dabei gestreichelt und gelobt wird, fühlt sie sich auch nicht zurückgesetzt, sondern kann positive Gefühle mit dem Baby verbinden.

Bei eher unsicheren Katzen kann es natürlich auch vorkommen, dass sie mit Angst reagieren oder anfangen, ihr Revier zu markieren. In einem solchen Fall können künstliche Katzenpheromone dafür sorgen, dass sich das Büsi wieder entspannt und sich leichter an das Baby gewöhnt, wie Ratgeber-Tierärztin Myriam Scherz gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) erklärt. Duftstoffe, wenn die Katze glücklich ist und absondert.

Zusammenleben von Katze und Baby

In der Folgezeit ist es ebenfalls wichtig, dass die Katze trotz Baby-Trubel nicht zu kurz kommt. Ihr Tagesablauf sollte möglichst unverändert bleiben. Insbesondere die Futterzeiten sollten beibehalten werden. Auch das übliche Spielen und Schmusen sollte keinesfalls ausfallen. Dabei ist es durchaus möglich, die Babyzeit mit Kuscheleinheiten für die Katze zu verbinden. Gerade beim Stillen, wenn das Baby ruhig ist, legen sich viele Samtpfoten gerne zu ihrem Menschen und geniessen es, dabei gestreichelt zu werden.

Wenn das Baby langsam selbstständig wird, müssen natürlich die Futternäpfe und das Katzenklo ausserhalb seiner Reichweite sein. Mit einem Türgitter lassen sich leicht die entsprechenden Räume in der Wohnung abtrennen, ohne dass der Katze der Weg versperrt wird. Ausserdem ist es wichtig, dass das Kind von Anfang an den richtigen Umgang mit dem Vierbeiner erlernt. Mit der Hilfe der Eltern kann es schon früh die Katze streicheln und dabei lernen, dass das Büsi aufsteht und weggeht, wenn es grob angefasst oder entgegen die Fellwuchsrichtung gestreichelt wird. Ausserdem verstehen auch kleine Kinder schon, dass Katzen beim Essen und Schlafen in Ruhe gelassen werden wollen.

So bleibt das Baby gesund

Haustiere fördern nachweislich die Gesundheit von Kindern. Besonders das Allergierisiko kann dadurch gesenkt werden, berichtet der Spiegel in Bezug auf eine amerikanische Langzeitstudie. Dennoch kann natürlich auch das Büsi Krankheiten übertragen. Tierheime in der Schweiz geben Katzen in der Regel nur ab, wenn sie gesund und kastriert sind, was auch in dem Vermittlungsvertrag festgehalten wird, der bei Katzen aus einem Tierheim in der Schweiz Voraussetzung für die Abgabe ist. Es ist aber wichtig, auch später noch alle empfohlenen Impfungen durchzuführen und die Katze regelmässig zu entwurmen und gegen Flöhe zu behandeln. Selbstverständlich sollte auch auf alltägliche Hygiene geachtet werden, ohne dabei zu übertreiben.

Beim Zusammenleben mit Katzen sollte niemals in Vergessenheit geraten, dass es sich dabei um kleine Raubtiere handelt, die auch kratzen und zubeissen können, wenn sie gestresst sind. Natürlich hat jede Katze eine ganz eigene Persönlichkeit und während eine die Ruhe selbst ist, reagiert eine andere mit Angst auf die Ankunft eines Babys. Deshalb sollten die frischgebackenen Eltern gerade in der Anfangszeit auf die erläuterten Anzeichen für Stress bei Katzen achten und Büsi und Baby nicht unbeaufsichtigt lassen.

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