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Obligatorischer Hundekurs: Was gilt?

Bis vor kurzem waren Hundehalter in der Schweiz verpflichtet, einen Sachkundenachweis zu erwerben. Er sollte sicherstellen, dass der Besitzer über genügend Kenntnisse hinsichtlich Erziehung und Haltung des Vierbeiners verfügt. Wie die Situation heute aussieht und was der Kurs bringt.

Sachkundenachweis Hunde: Ersthundebesitzer lernen den richtigen Umgang mit dem Vierbeiner
Gehorchen auf Kommando: Im Kanton Zürich müssen Besitzer grosser Hunde weiterhin einen Kurs absolvieren. (Bild: cynoclub/Thinkstock, iStock)

Seit 2008 mussten Hundehalter in der Schweiz per Gesetz einen Kurs absolvieren, der ihnen bescheinigte, dass sie den Hund genügend erzogen haben und das Tier artgerecht halten. Der sogennante Sachkundenachweis für Hunde (SKN) sollte vor allem vor Zwischenfällen zwischen Mensch und Tier mit Kampfhunderassen schützen. Im Januar 2017 wurde dieses Gesetz auf nationaler Ebene aufgehoben, jedoch steht es den einzelnen Kantonen frei, den SKN weiterhin zu verlangen.

So ist beispielsweise im Kanton Zürich nach wie vor für Besitzer von grossen, massigen Hunden der SKN Pflicht. Da eine derartige Grundausbildung aber ohnehin lehrreich und interessant ist, profitieren auch angehende Besitzer von Pudel, Dackel und anderen Rassen davon.

Was für Kurse gibt es und was lernen Sie?

Es gibt beim Kurs für den Sachkundenachweis zwei Teile: eine rein theoretische Einheit (meist 4 Stunden lang) und einen praktischen Lehrgang. Es hängt von der Hunderasse, der Erfahrung des Besitzers und der jeweiligen Kantonsvorschrift ab, ob beide Kurse nötig sind oder nur die Theorie.

Ersterer gibt einen Einblick in das Wesen des Hundes, wie er lernt, auf was man achten muss und wie man Probleme vermeidet. Auch Informationen über die Rassen und die richtige Fütterung werden besprochen. Der Fokus liegt auf dem täglichen Umgang mit dem Vierbeiner und die Integration in den Alltag. Von diesem theoretischen Teil profitieren vor allem Hunde-Ersthalter und er ist in einigen Kantonen für diese zwingend vorgeschrieben.

Im praktischen Kurs wird das richtige Verhalten in verschiedenen Situationen trainiert. Wie begegnen Sie einem anderen Hund, wie wird Stress in der Menschenmenge vermieden, auf was müssen Sie im Wald achten. Die Teilnehmer sollen lernen, gefährlichen Situationen vorzubeugen und im Ernstfall richtig zu handeln.

Was erwartet die Teilnehmer am Hundekurs?

Da sich der Lehrgang an Ersthundebesitzer richtet, werden sehr viele Inhalte zusammengefasst vermittelt. Begonnen wird meist mit einem allgemeinen Teil. In den weiteren Lektionen werden Sie gezielt auf das Leben mit dem Hund vorbereitet. Sie sollen die wichtigsten Regeln und Zusammenhänge kennenlernen, um Ihren Hund besser verstehen und führen zu können.

Der Aufbau ist je nach Anbieter verschieden, die Grunderfordernisse sind aber einheitlich geregelt. Es wird keine Prüfung verlangt, lediglich die Anwesenheit muss nachgewiesen und vom zertifizierten Kursleiter bestätigt werden. Der theoretische Kurs kann auch online absolviert werden.

Weiterführende Kurse

Für das Halten spezieller Rassen werden teilweise auch Zusatzkurse verlangt, wie eine Junghundeausbildung für Vierbeiner der Rasseliste 1 im Kanton Zürich. Das ist auf jeden Fall sinnvoll, da in der Ausbildung nur das nötigste Grundwissen vermittelt wird.

Wichtig ist gerade bei grösseren oder sensibleren Hunden, dass Alltagssituationen gut gemeistert werden können. Das lernen Sie am besten in der Gruppe mit anderen Hunden und Besitzern. Der SKN-Kurs ist ein guter Einstieg. Dadurch können viele Fehler während gefährlicher Situationen und bei Problemen mit dem Hund vermieden werden.

Erstellt im August 2017 / (red)

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