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5 Tipps, wie positives Denken den Familienalltag glücklicher macht

Happy? Wohlbefinden ist oft auch eine Frage der Wahrnehmung. Nehmen wir uns den optimistischen Blick der Kinder auf die Welt zum Vorbild und üben uns im positiven Denken.  

Positiven Denkeb hilft Probleme besser zu meistern.
Bleiben Sie beim Smiley. Mit positiven Gedanken lassen sich Probleme besser meistern. Bild: Unsplash


Ausgeschlafen? Davon kann keine Rede sein! Mit zwei Kindern im Bett bleibt schliesslich nur wenig Platz für einen entspannten Schlaf. Wie soll der Tag da nur zu schaffen sein? Und ausgerechnet heute muss im Büro so viel getan werden. Am Abend kommen noch die Schwiegereltern und hier ist sieht es schon wieder so chaotisch aus …

Wir alle neigen dazu, auf die negativen Seiten des Alltags zu fokussieren. Von inneren Ängsten getrieben sehen wir schwarz, verbohren unsere Gedanken in das, was misslich und schwierig erscheint. Wir suchen regelrecht nach der Made im Speck oder dem Haar in der Suppe. Wer sucht, der findet. Und so demontieren wir unsere Laune selbst.

Denken Sie es mal positiv

Die Methode des Positiven Denkens soll diesem destruktiven Mechanismus ein Ende setzen. Dabei geht es nicht darum, ausschliesslich die erfreulichen Seiten des Lebens wahrzunehmen, aber sie sollen auch wahrgenommen werden. Positives Denken lernen heisst, einen Blick für beide Seiten der Medaille zu entwickeln. Für das Ganze.

Eine der Vertreterinnen des modernen Ansatzes des positiven Denkens ist die Psychologie-Professorin Ellen J. Langer, die den Einfluss des Positiven Denkens jahrzehntelang an der Harvard Universität untersucht hat. Ihre viel beachteten Forschungen ergaben: Wer sowohl die hilfreichen als auch die schwierigen Zusammenhänge des Lebens achtsam begreift, kann tatsächlich gesünder, kompetenter und glücklicher werden. Der Alltagsstress lässt sich besser bewältigen und die Überzeugung wächst, dass Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen sind.

Fünf Tipps, wie Sie positives Denken in Ihren Familienalltag integrieren können

Nichts für Schwarzseher: Positives Denken.
Positives Denken heisst die schönen Dinge im Alltäglichen zu entdecken. Bild: kaboompics.com

1 Wörter wirken

Alexandra Karr Meng rät in ihrem Buch «Kinder achtsam erziehen», die eigene Wortwahl zu überdenken. «Es gibt Menschen, die sich unentwegt selbst antreiben: «Ich muss heute noch einkaufen, ich muss die Kinder um drei Uhr abholen, ich muss mit ihnen in den Schwimmkurs...». Wenn Sie all dies Dinge tun «müssen», wird Ihr Leben natürlich zur Qual.» Ihr Tipp: Das Wort «müssen» aus dem Wortschatz streichen und durch das Wort «möchten» ersetzen. Das nimmt sofort etwas Druck raus.

2 Kinder sind nicht zu vergleichen

Geniessen Sie Ihr Kind in vollen Zügen! Es bringt so viel Liebe und neue Ideen in Ihr Leben. Kinder müssen nicht perfekt sein, um Wert zu haben. Und Vergleiche mit Gleichaltrigen lohnen ohnehin nicht. Viel befreiender ist es, wertzuschätzen, was man tatsächlich alles hat.

3 Zutrauen

Skeptische Blicke und zu viele «Aber» demotivieren ein Kind. Aufbauend sind dagegen zuversichtliche Blicke und Worte wie «Ich traue dir zu, dass du eine Lösung findest“, wenn Zweifel vorhanden sind. Sinnvoll ist es auch, locker bei Misserfolgen zu bleiben – bei Ihren eigenen und denen Ihres Kindes. So lernen Sie beide: Eine Schlappe bedeutet nicht das Ende der Welt. Scheitern ist auch mal okay.

4 Die kleinen Dinge des Alltag geniessen

Nehmen Sie sich Zeit, um sich gemeinsam mit dem Kind zu freuen, wenn die erste Pusteblume des Sommers auf der Wiese steht oder ein Regenbogen am Himmel leuchtet. Denn die einzige Zeit, die Sie wirklich zur Verfügung haben, ist der Augenblick. «Unsere Verabredung mit dem Leben findet im gegenwärtigen Augenblick statt, und der Treffpunkt ist genau da, wo wir uns gerade befinden», soll Buddha einst gesagt haben.

5 Glücksmomente festhalten

Haben Sie Lust, mit der Familie ein Glückstagebuch zu führen? Liegt es stets präsent auf dem Wohnzimmertisch, kann jedes Familienmitglied aufschreiben oder malen, worüber es sich am Tag besonders gefreut hat. Sie werden staunen, wie viel Glück es in Ihrem Familienalltag gibt! Auch so lässt sich mehr Positives Denken lernen.

Positives Denken hat auch seine Grenzen

Wer nur den Blick auf die Sonnenseiten des Lebens richtet und sich alles schön redet, betrügt sich ebenso wie Schwarzseher. Luftschlösser zu bauen, ist nicht erfolgreich. «Träumer sind in den seltensten Fällen diejenigen, die wirklich handeln werden», schreibt Gabriele Oettingen von der Universität Hamburg in ihrem Fachbuch «Die Psychologie des Gelingens.» «Das blosse Träumen hindert uns eher, unsere Träume und Wünsche zu realisieren, wie es auch das blosse Grübeln über die Hindernisse tut.»

Einer der ersten Kritiker der Methode Positives Denken war der Psychotherapeut Günter Scheich, Autor des Buches «Positives Denken macht krank». Negative Gedanken und Gefühle seien für die Psychohygiene und die Orientierung in der Welt mindestens genauso wichtig wie positive, argumentiert auch er. Ausschliesslich positiv denken, bedeute, den Blick für die Realität zu verlieren. Und wer depressiv sei, werde durch die Forderungen des Positiven Denkens sogar unter Druck gesetzt.

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