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Fliegen mit Kleinkind: Tipps für eine entspannte Reise

Fliegen mit Kind ist eine Herausforderung. Aber eine, die sich meistern lässt. Mit etwas Geschick und guter Planung wird das Fliegen mit Kleinkind ein Kinderspiel.

Tipps zum Fliegen mit Kleinkind.
Der erste Flug mit Kleinkind ist kein Zuckerschlecken. Foto: Lisa5201, E+

Ich gebe es zu: Früher habe ich genervt mit den Augen gerollt, wenn Babys während des Flugs geschrien oder kleine Kinder getobt haben. Heute weiss ich, was Fliegen mit Kleinkind bedeutet:

Im schlimmsten Fall einen 12-Stunden-Horror-Trip, bei dem die lieben Kleinen nicht müde werden, über die schmalen Flugzeuggänge zu krabbeln, sämtliche Krümel vom fragwürdig hygienischen Boden essen, sich einfach nicht anschnallen lassen, vor lauter Aufregung in die Hose machen und erst todmüde einschlafen, wenn der Flieger zum Landeanflug ansetzt.

Nein, das ist kein Märchen. Das war ein Tatsachenbericht meiner ersten Familienreise - und gewiss die Strafe für meine bösen Blicke von früher. Heute weiss ich: Der erste Flug mit Kleinkind ist kein Zuckerschlecken. Aber inzwischen bin ich Profi darin. Diese Tipps zur Flugreise mit Kind sind selbst erprobt und unbedingt weiter zu empfehlen:

So wird die Reise entspannt

1 Tipp: Nuckeln gegen Ohrendruck 

Bei Start und Landung können die Druckverhältnisse einen unangenehmen Druck auf den Ohren hervorrufen. Erwachsene wissen, dass dieses Gefühl nicht schlimm und nur vorübergehen ist; Kinder können den Schmerz aber nicht einordnen und bekommen Angst. Vorbeugend nimmt man zum Fliegen mit Kleinkind daher immer etwas zum Trinken oder Nuckeln mit. Hat das Kind noch einen Schnuller, sollte es während Start und Landung daran nuckeln. Ansonsten hat sich eine Nuckelflasche mit dem Lieblingsgetränk des Kindes (z.B. Kakao oder Apfelsaft) bewährt.

2 Tipp: Jeder hat seinen Koffer

Kleinkinder wollen oft das haben, was die Erwachsenen auch haben. Ein kleiner Kinderkoffer mit Rädern zum Schieben ist daher nicht nur eine gute Lösung, um Kuscheltiere und kleines Spielzeug zu transportieren, sondern oft auch eine gute Möglichkeit, um Kinder auf dem Flughafen zu beschäftigen; wer nämlich seinen eigenen Koffer hinterherziehen darf, kommt nicht auf die Idee von Mama durch den Flughafen getragen werden zu wollen.

3 Tipp: Was darf ins Handgepäck?

Die Grösse des Handgepäcks ist von den Fluggesellschaften grundsätzlich limitiert. Und auch für Flüssigkeiten gibt es spezielle Regelungen. Eine Ausnahme machen Fluggesellschaften jedoch bei Babynahrung und Gerichten für Kleinkinder. Idealerweise meldet man vor Reiseantritt an, dass man bestimmte Nahrungsmittel im Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen möchte, um unnötige Komplikationen zu vermeiden.

Clevere Eltern packen zur Flugreise mit Kleinkind ruhig etwas mehr Vorräte ein als nötig; denn nur ein sattes Kind ist ein entspanntes Kind. Ausserdem hat man so bereits für den Rückflug vorgesorgt. Und noch ein Tipp: Idealerweise zögert man das Essen bis zum Flug hinaus; so gibt es im Flugzeug gleich etwas zu tun.

4 Tipp: Gepäck, weniger ist mehr

Zum Fliegen mit Kleinkind sollte man nur das Nötigste mitnehmen. Für sperriges Gepäck ist an Bord kein Platz. Ausserdem haben Eltern in der Regel bereits genug in den Händen; alles, was man zusätzlich tragen muss, stört unnötig. Zu den unverzichtbaren Utensilien gehören: Wickelzeug, Spielzeug, Schnuller oder Nuckelflasche, Schmusekissen oder Kuscheltier.

Idealerweise verstaut man diese Sachen in einem Rucksack als Handgepäck, so hat man selbst die Hände frei. Beim Fliegen mit einem Baby kann zudem ein Tragetuch praktisch sein, in welchem man das Baby vor dem Bauch tragen kann.

5 Tipp: Kinderwagen, Babyschale, eigener Sitz?

Beim Fliegen mit Kleinkind gilt grundsätzlich, dass ab dem zweiten Lebensjahr ein eigener Sitzplatz für das Kind gebucht werden muss. Kinder unter zwei Jahren sitzen auf dem Schoss der Eltern. Für Babys im Säuglingsalter ist im Flugzeug sogar oft ein eigenes Babybettchen vorgesehen.

Die Babyschale oder einen Kindersitz mit ins Flugzeug zu nehmen, macht nicht nur aus Sicherheitsgründen Sinn, sondern bietet dem Kind oft auch eine bequemere Sitzposition als im gewöhnlichen Sitz. Die meisten Airlines gestatten es auch, einen kleinen Buggy mit an Bord zu nehmen; das macht den Aufenthalt am Flughafen deutlich entspannter.

6 Tipp: Die Letzten sind die Ersten

Viele Fluggesellschaften bieten Familien mit Kind an, als erstes in Flugzeug zu gehen. Das ist nett, in der Praxis aber nicht unbedingt hilfreich. Denn jede Minute, die das Kind stillsitzen soll, ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Daher gilt: Je später man einsteigt, desto besser.

7 Tipp: Entertainment ist alles

Wer mit einem ganz jungen Baby fliegt, kann Glück haben, dass das Kleine noch viel Schlaf braucht und den Flug hindurch einfach schlummert. Doch spätestens ab dem Krabbelalter sind die Eltern gefordert: Das Kind will beschäftigt werden. Wichtigster Tipp hierfür: Nehmen Sie ein neues Spielzeug mit ins Flugzeug. Neue Sachen sind wenigstens für eine gewisse Dauer interessant.

Ausserdem gilt: Da im Flieger kein Platz zum Toben ist, braucht es hier Spiele, die leise und am Platz stattfinden können. Beispielsweise kann man gemeinsam Malen, Kneten oder Bilderbücher lesen. Wer vor dem Boarding Zeit hat, nutzt die Wartehalle des Flughafens für eines Lauf- oder Versteckspiel – natürlich vorausgesetzt, es stört die anderen Gäste nicht. Je ausgepowerter das Kind an Bord geht, desto besser.

8 Tipp: Entspannt bleiben

Fliegen mit Kleinkind versetzt viele Eltern in Stress. Sie fürchten die genervten Blicke anderer Passagiere, wenn das Kind doch mal laut ist oder weint. Eltern sollten sich jedoch nicht nervös machen lassen; die elterliche Angespanntheit färbt nur unnötig auf das Kleine ab. Klingt leichter gesagt, als getan?

Keine Sorge: Im Flugzeug gibt es einen grossen Bonus. Die Flugzeuggeräusche sind per se so laut, dass die kindliche Lautstärke erst dann zu hören ist, wenn es wirklich weint. Wimmern oder motzen wird hingegen von den Umgebungsgeräuschen überspielt. Lassen Sie sich also nicht vorschnell aus der Ruhe bringen. Abgesehen davon sind nicht alle Kindergeräusche störend: Kichern, lachen und singen klingt nach guter Laune und wirkt ansteckend – und das ist doch genau das Richtige für einen Flug in die Ferien! 

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