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Die besten Tipps gegen Sommergrippe

Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, vielleicht auch Fieber – ausgerechnet dann, wenn die anderen in der Badi liegen! Zum Glück lässt sich gegen eine Sommergrippe einiges tun.

Eine Sommergrippe bedeutet Husten, Schnupfen und ABgeschlagenheit.
Eine Sommergrippe ist unangenehm, doch es gibt Mittel, ihr entgegen zu wirken. Foto: Lisa5201, iStock, Getty Images Plus

Die Sommergrippe: Das Wichtigste in Kürze

  • Es handelt sich im Normalfall nicht um eine tatsächliche Grippe, sondern um einen grippalen Infekt.
  • Zu den Symptomen gehören wie bei der Grippe im Winter Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen.
  • Wenn sich die Symptome nach einer Dauer von etwa drei Tagen nicht bessern, gehen Sie zum Arzt.
  • Direkt zu Methoden, um das Immunsystem zu stärken.

Über eine Grippewelle im Winter wundert sich niemand, schliesslich ist bekannt, dass Kälte das Immunsystem schwächt. Aber im Sommer? Doch tatsächlich greifen auch Sommergrippen Jahr für Jahr um sich, nämlich dann, wenn andere sich draussen auf der Sonnenliege räkeln oder in den Pool springen.

Halsschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und Schnupfen, Bläschen im Mund, manchmal auch Magen-Darm-Probleme und Fieber – und dann diese Müdigkeit, diese Abgeschlagenheit – nein, Sommergrippe macht keinen Spass. Aber was genau bedeutet es, wenn ein typisches Symptom auftaucht?

Sommergrippe ist keine Grippe

Eine echte Grippe ist es glücklicherweise meist nicht, die im Sommer uns oder unsere Kinder so quält, sondern ein grippaler Infekt. Denn hier sind keine Influenza-Viren am Werk, sondern andere Viren wie Coxsackie-Viren und Entero-Viren.

«Diese Infekte können auch einmal über mehrere Tage andauern, aber ihr Verlauf ist generell eher leichter als bei einer echten Grippe», erklärt PD Dr. Stefan Kuster, Infektiologe am Universitätsspital Zürich auf den Seiten der USZ.

Übertragung durch Tröpfcheninfektion

Auch die Viren, die für eine Sommergrippe verantwortlich sind, werden durch Tröpfchen weitergegeben, die beim Husten oder Niesen eines Erkrankten in die Luft gelangt sind. Darüber hinaus wandern sie von Hand zu Hand. So breiten sie sich aus, auch durch Gegenstände wie Spielzeuge, Türklinken und Tastaturen, die viele Menschen berühren.

In der Hand an sich können Erkältungsviren zwar keine Infektion verursachen, wohl aber, wenn sie dann – beim Kratzen an der Nase oder beim Essen – an die Schleimhäute von Nase, Rachen, Mund oder Augen gelangen. Dort dringen sie ein, um sich zu vermehren und führen zu einer Infektion. Eine vorbeugende Behandlung ist wichtig, denn wer will schon die Ferien im Bett verbringen oder den Urlaub wegen kranker Kinder absagen? Denn leider kann auch eine Sommergrippe so lange dauern wie jede andere Grippe.

Nur nicht auskühlen!

Nicht nur im Winter, auch im Sommer können wir auskühlen. Dann ziehen sich die Blutgefässe der Haut zusammen, und die Schleimhäute, zum Beispiel in der Nase, werden schlechter durchblutet. Die Folge: Sie produzieren weniger Schleim, der als Schutzschild vor Krankheitserregern dient.

Viren und Bakterien haben es deshalb leichter, in den Körper einzudringen. Das passiert zum Beispiel, wenn automatisch eingestellte Klimaanlagen für zu viel Kälte sorgen. Die kalte Luft trocknet ausserdem die Schleimhäute aus. Zugluft hat den gleichen Effekt. Wer eine Grippe im Sommer vermeiden will, sollte also auf die richtige Temperatur achten.

Zu kalt kann uns auch werden, wenn Badehosen und Badeanzüge nach dem Planschen bzw. Schwimmen nicht gewechselt werden. Und wer Eiswürfel lutscht, geht das Risiko ein, dass die Mundschleimhaut so stark abkühlt, dass sie Krankheitserreger nicht abwehren kann.

Ein starkes Immunsystem ist wichtig

Für die präventive Behandlung eines grippalen Infekts, einer Erkältung oder einer Sommergrippe ist es stets sinnvoll, das Immunsystem zu stärken. Die ganze Familie profitiert, wenn sie folgende Regeln beachtet: Ein Apfel am Tag, überhaupt viel Obst und Gemüse, am besten fünf Mal über den Tag verteilt.

«Täglich fünf Portionen in verschiedenen Farben, davon drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte», empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). Darüber hinaus helfen moderate Bewegung und frische Luft, das Immunsystem fit zu halten.

Nur dort, im Sonnenlicht, wird durch den Einfluss der UV-B-Strahlung Vitamin D gebildet. Vitamin D ist nicht nur wichtig für den Aufbau stabiler Knochen, sondern stärkt auch die Abwehr gegen fiese Krankheitserreger.

Also raus in den Park und Federball oder Fussball spielen oder mit der ganzen Familie joggen! Auch Kneippen – auch für Kinder geeignet – hilft, Erkältungskrankheiten vorzubeugen.

Ansteckung vermeiden

Wer Kinder hat, kann sie und sich nicht immer vor einer Ansteckung der Erkältung schützen. Kinder sind impulsiv und brauchen körperliche Nähe, sodass es nicht lange dauern wird, bis Krankheitserreger übertragen werden.

Doch den ein oder anderen grippalen Infekt erspart sich, wer sich regelmässig die Hände wäscht. Händewaschen beim Hereinkommen und vor dem Essen – das können schon früh auch Kinder lernen. Ist das gerade mal nicht möglich, ist es sinnvoll, die Hände möglichst von Augen und Nase zu lassen, damit Krankheitserreger nicht in deren Schleimhäute und somit in den Körper gelangen.

Schonende, aber effektive Hausmittel

Manchmal erwischt unseren Körper die Sommergrippe trotz aller Vorsichtsmassnahmen. Dann brauchen wir zur Behandlung Mittel, die effektiv Symptome der Grippe lindern. Besonders schonend schaffen das Hausmittel wie Ingwertee und Hühnersuppe, Umschläge und Wickel, Dampfbäder und Essigsocken. Dadurch kann zumindest die Dauer und Intensität des grippalen Infekts beeinflusst werden.

Viel trinken!

Wasser trägt dazu bei, den Schleim in Nase und Bronchien zu verflüssigen. So kann er besser beim Naseputzen abfliessen und lässt sich leichter abhusten. Tee und Wasser ersetzen ausserdem die Flüssigkeit, die beim Schwitzen verloren geht. Fencheltee wirkt schleimlösend und auswurffördernd. Wichtig ist es, Babys, die eine Erkältung haben, öfter zu stillen.

Fieber senken

«Fieber sollte erst gesenkt werden, wenn der Allgemeinzustand schlechter wird und man merkt, dass das Kind unter dem Fieber zu leiden beginnt», informiert die Ärztegesellschaft Baselland. Erst ab 38 Grad bei Säuglingen und 38,5 Grad bei Kindern und Erwachsenen gilt eine erhöhte Temperatur als Fieber. Bei Babys und Kleinkindern gibt es verschiedene Methoden, mit dem Fieber umzugehen.

Mit Sommergrippe zum Arzt?

Wenn sich eine Erkältung nach einer Dauer von drei Tagen nicht bessert oder hohes Fieber hinzukommt, ist es Zeit, zum Arzt zu gehen. Er kann untersuchen, ob sich eine Zweitkrankheit wie zum Beispiel eine Bronchitis entwickelt hat und kann sie behandeln.

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