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Sicheres Online-Gaming ohne Zusatzkosten

Online-Gaming ist hoch im Kurs. Besonders kostenlose Spiele sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Doch auch bei Gratis-Spielen können Kosten anfallen.

Online-Gaming kann schnell teuer werden. Bild: GettyImages Plus, Sabrina Bracher

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Online-Gaming versteht man Videospiele die übers Internet gesielt werden und Interaktionen mit anderen Spielern ermöglichen.
  • Online-Games können entweder eine monatliche Gebühr kosten, sich über den Verkauf von Zusatzinhalten finanzieren oder aus einer Kombination der beiden Finanzierungsmöglichkeiten bestehen.
  • Die häufigsten Kostenfallen sind «In-Game-Käufe» und komplexe Spiel-Währungen.
  • Ein monatliches Game-Budget und Prepaid-Lösungen geben dem Kind Freiheit aber auch einen finanziellen Rahmen beim Gamen.

Online-Gaming ist für viele Kinder und Jugendliche Bestandteil des Alltags. Doch was zählt eigentlich alles zu Online-Gaming? «Unter Online-Gaming werden Videospiele verstanden, die man übers Internet spielt und die Interaktionen mit anderen Spielern ermöglichen», erklärt Renato Hüppi, Fachperson von GameInfo.info . Ganz gleich, ob das Game auf einer Konsole, dem Computer, über eine App oder einen Browser gespielt wird. Viele dieser Online-Games werden kostenlos angeboten – doch auch bei Gratis-Spielen können Kosten anfallen.

Wann kostet Online-Gaming, wann ist es gratis?

Die meisten Online-Spiele können in zwei Kategorien eingeteilt werden: Solche, die eine monatliche Gebühr kosten, und kostenlose. Gebührenpflichtige Spiele sind in der Regel transparenter bei der Preisgestaltung. Man zahlt jeden Monat einen Betrag und kann dafür so viel spielen, wie man will.

Bei kostenlosen Spielen ist mehr Achtsamkeit notwendig. Denn einerseits ist der Datenschutz bei vielen kostenlosen Spielen nur begrenzt gewährleistet. Und andererseits sind einige Gratisspiele absichtlich so aufgebaut, dass nach einiger Zeit Geld investiert werden muss, will man im Game weiterkommen.

Was sind die häufigsten Kostenfallen bei kostenlosen Online-Spielen?

«Allem voran ist es wichtig zu verstehen, dass Gaming-Anbieter Geld verdienen wollen», betont Renato Hüppi. Und zwar auch mit zunächst kostenlosen Games. Dafür werden immer wieder neue Mechanismen angewendet, damit Spieler in vermeintlich kostenlosen Games am Ende doch Geld ausgeben. Grundsätzlich gibt es zwei wichtige und wissenswerte Aspekte für Eltern:

«In-Game-Käufe»: Sie reichen vom Kauf zusätzlicher Kostüme für die Spielfigur, was keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat, bis hin zur Freischaltung des nächsten Levels – speziell kostenlose Spiele sind so konzipiert, dass Spieler für das Erreichen des nächsten Levels Zusatzkäufe tätigen. Die Kosten der einzelnen Erwerbe sind meist klein, dennoch können sich diese Kleinstbeträge ansammeln und zu hohen Rechnungen führen.

Komplexe Währungen im Spiel: Viele Spiele verwenden eine eigene und komplexe Währung. Damit werden die tatsächlichen Ausgaben undurchsichtig. Oftmals fehlt Kindern und Jugendlichen die Kostenübersicht und damit die Kostenkontrolle, weil im Monatsintervall über eine Kreditkarte oder das Handyabo abgerechnet wird.

Sicheres Online-Gaming ohne böse Überraschungen

Damit Kinder und Jugendliche sich der Kostenfallen von Online-Games bewusst werden, ist eine offene Kommunikation der Eltern wichtig. Denn bei den sogenannten Mikrotransaktionen besteht die Gefahr, dass der Nachwuchs den Überblick über die tatsächlichen Kosten verliert. Bei Smartphones und Tablets können Eltern solche «In-Game-Käufe» meist direkt in den Geräteeinstellungen sperren, und so auf Nummer sicher gehen.

«Wichtig ist auch», so Renato Hüppi, «nicht die elterliche Kreditkarte mit den Geräten beziehungsweise den App-Stores zu verknüpfen, auf welche Kinder und Jugendliche Zugriff haben». Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass es ansonsten immer mal wieder zu unbeabsichtigten oder unerwünscht hohen Abbuchungen kommt. Gründe dafür können unvorsichtiges Verhalten seitens der User sein, infolgedessen das Handy gehackt wird, oder aber auch ein fehlender Überblick über die Kosten sowie Impulskäufe.

Zwei Ratschläge des Gaming-Experten

Renato Hüppi im Umgang mit Kosten die beim Online-Gaming entstehen können:

Fragen Sie Ihre Kinder, welche Games sie spielen und informieren Sie sich über mögliche Kostenfallen und potenzielle Folgen von In-Game-Käufen.

Ein «Game-Budget» ist ein guter Zwischenweg, der für Transparenz und Klarheit sorgt. Diskutieren Sie mit Ihrem Kind darüber und entscheiden Sie gemeinsam. Allenfalls kann es sich lohnen, anstatt eines Handyabos eine Prepaid-Karte für Ihr Kind zu lösen, um unvorhergesehene Kosten zu vermieden.

Soll es dem Kind möglich sein, solche Käufe zu tätigen, bieten sich beispielsweise Prepaid-Abos oder Prepaid-Karten (Paysafecards) mit beschränktem Spielguthaben an. Zusammen kann dann ein monatliches Spielbudget vereinbart werden, was dem Kind zusätzlich die Möglichkeit gibt, den Umgang mit Geld zu üben.

Finanzen verstehen – Finanzen erklären

Die Rubrik «Finanzen» wird präsentiert von jugendbudget.ch. Der Elternratgeber bietet hilfreiche Tipps rund ums Thema Kinder und Geld.

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