Schwangerschaft > Geburt

Geburt im Spital: Ist eine stationäre Geburt das Richtige für dich?

Schon früh in der Schwangerschaft machen sich die werdenden Eltern Gedanken darüber, wo ihr Baby zur Welt kommen soll. Die meisten Eltern in der Schweiz entscheiden sich für eine Spitalgeburt. Die umfassende medizinische Betreuung in einer Klinik sowie die Nähe eines Arztes bei allfälligen Komplikationen sind gewinnende Argumente. Mögliche Nachteile einer Spitalgeburt sind die fremde Umgebung und verminderte Privatsphäre als Familie. Wer nicht tagelang im Spital bleiben möchte, kann eine ambulante Geburt in Betracht ziehen. Bei dieser verlässt du das Spital wenige Stunden nach der Entbindung.

Viele Schwangere möchten ihr Baby im Spital zur Welt bringen.
Viele Schwangere möchten ihr Baby im Spital zur Welt bringen. © Getty Images, ozgurcankaya

Geburt im Spital: Das Wichtigste in Kürze

Für viele Frauen ist schon vor der Schwangerschaft klar: Sie wollen im Spital gebären. Doch auch eine Spitalgeburt will wohl überlegt sein. Um die richtige Entscheidung für dich und dein Kind zu treffen, solltest du dich der Vor- und Nachteile bewusst sein. Wenn du dir Sicherheit des Spitals wünschst, dich aber trotzdem nach Geborgenheit sehnst, könnte eine ambulante Entbindung das Richtige für dich sein.

Geburt im Spital: Das sind die Vorteile einer stationären Geburt

1 Medizinische Versorgung und Beratung in jeder akuten Situation

Es ist wohl der entscheidende Vorteil einer Entbindung im Spital: Bei der Entbindung ist im Spital Tag und Nacht ein Arzt schnellstmöglich verfügbar - Operationssäle mit lebensrettender Krankenhaustechnik ebenfalls.

2 Stillberatung rund um die Uhr

Während Hebammen nach der Hausgeburt zwei Mal täglich zu den Müttern nach Hause kommen, haben Mütter im Spital jederzeit Ansprechpartner, wenn sie Hilfe beim Stillen brauchen.

3 Keine Fahrten mit dem Säugling

Für ärztliche Untersuchungen wie für den Guthrie-Test, mit dem nach den wichtigsten Stoffwechselkrankheiten gesucht wird, müssen Mütter nicht extra mit dem Säugling das Haus verlassen. Meist wird er im Spital noch vor der Entlassung vorgenommen.

4 Mehr Ruhe

Mütter, die auch ältere Kinder haben, finden im Spital möglicherweise mehr Ruhe als zu Hause. Im Spital können sie sich ganz auf das Neugeborene konzentrieren und sich erholen, ohne sich Gedanken über die Zubereitung von Mahlzeiten oder andere Hausarbeiten machen zu müssen.

Was kostet eine Geburt im Spital?

In der Schweiz werden die Kosten von Geburt, Nachkontrollen, die Stillberatung sowie Eingriffe bei allfälligen Komplikationen von der Krankenkasse übernommen. Bei weiteren Fragen zu den Kosten wendest du dich am besten an deine Versicherung.

Die Nachteile einer Geburt im Spital

1 Fremde Umgebung

Die Möglichkeiten, die Geburt ganz nach persönlichen Vorstellungen zu gestalten, sind im Spital weitaus geringer. Darüber hinaus ist die Atmosphäre im Spital anonymer als zu Hause. Dort hat man Menschen um sich, die fremd sind. Gerade weil das Spital wenig Privatsphäre bietet, sollte sich die werdende Mutter ein Spital aussuchen, in dem sie sich möglichst wohl fühlt. Die meisten Spitäler bieten regelmässig entsprechende Informationsveranstaltungen an.

2 Weniger Zeit als Familie

Bleibt die Mutter nach der Entbindung im Spital, ergibt sich für den Partner ein Nachteil: Er hat in diesen Tagen in der Regel weniger Kontakt zum Neugeborenen, als er zu Hause haben könnte. Jedoch bieten viele Spitäler inzwischen für einen Hotellerie-Aufschlag ein Familienwochenbett an.

Wie lange bleibt man nach einer Geburt im Spital?

Die meisten Frauen bleiben nach einer Geburt maximal fünf Tage im Spital. Nach einem Kaiserschnitt bleibt man etwa sieben Tage im Spital.

Nach der Geburt direkt nach Hause: Die ambulante Geburt

Wenn du die Sicherheit des Spitals geniessen willst, aber nach der Geburt zurück in die eigenen vier Wände möchtest, ist die ambulante Geburt etwas für dich. Dabei wirst du etwa vier bis sechs Stunden nach der Entbindung aus dem Spital entlassen.
Dafür gibt es aber zwei Voraussetzungen: Für die frühe Entlassung gibt es zwei Voraussetzungen: Zum einen müssen Mutter und Baby wohl auf sein. Zum anderen müssen die Eltern sich eine freipraktizierende Hebamme besorgt haben, die bis zu zehn Tage nach der Geburt die Familie betreut. Während der ersten fünf Tage sind jeweils zwei Hausbesuche pro Tag möglich.

Die Hausgeburt: Sicher oder verantwortungslos?

Nur wenige Paare entscheiden sich für eine Hausgeburt.
Nur wenige Paare entscheiden sich für eine Hausgeburt. © Getty Images, Jodi Hall Photography

In der Schweiz finden nach Angaben des Schweizerischen Hebammenverbandes etwa ein Prozent aller Geburten zu Hause statt. Für gesunde Frauen ist eine Hausgeburt in Anwesenheit einer erfahrenen Hebamme durchaus eine Möglichkeit. Einige Risikofaktoren wie Mehrlingsschwangerschaften oder diverse Krankheiten machen eine Hausgeburt jedoch zu gefährlich. Erfahre in unserem Artikel mehr über die Hausgeburt.

Neueste Artikel

Beliebte Artikel