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Keine Angst vor der Curettage

Eine Kürettage der Gebärmutterschleimhaut findet meist ambulant in einer gynäkologischen Praxis statt. Die kleine Operation ist ein häufiger Routineeingriff und gilt als harmlos. Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet Ausschabung oder Auskratzung.

Eine Curretage ist eine kleinere Operation, die ambulant durchgeführt wird.
Eine Curretage wird meist ambulant bei der Gynäkologin durchgeführt. Foto: Tatyana Sokolova, iStock, Thinkstock

Der Begriff bezieht sich nicht nur auf die Gebärmutterschleimhaut. In der Medizin wird damit ein Abkratzen – auch Abrasio genannt – von Gewebeteilen verstanden. Die Ausschabung geschieht auch bei zahnärztlichen, orthopädischen oder hautmedizinischen Behandlungen. Zur Unterscheidung lautet der vollständige lateinische Name für die Gebärmutterausschabung daher Abrasio uteri. Bei einer Ausschabung der Gebärmutter wird eine löffelartige Kürette benutzt. 

Die Gründe für eine Curettage

Die Ursachen für eine Kürettage sind ganz unterschiedlich. Unter die vielfältigen Gründe für eine Ausschabung fallen SchwangerschaftsabbrücheFehlgeburten, Zyklus- und Wechseljahrsbeschwerden, unklare Abstriche und Wucherungen am Muttermund oder in der Gebärmutterhöhle.

Nach einer Fehlgeburt oder einem erlaubten Schwangerschaftsabbruch wird eine Curettage vorgenommen, um das restliche Gewebe des Embryos vollständig zu entfernen. Andernfalls besteht das Risiko von Blutungen und Entzündungen. Der Eingriff ist somit in manchen Fällen aus medizinischer Sicht notwendig.

Junge Frauen erhalten selten eine Ausschabung. Wenn aber Gewebsuntersuchungen auf Zysten oder Myome, Polypen hinweisen, kann auch hier eine Curettage notwendig sein. Ebenso ist eine Endometriose, bei der die Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter wächst, ist ein Grund für eine Ausschabung. Dann wächst die Schleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle beispielsweise am Gebärmutterhals und muss mithilfe der Kürettage entfernt werden.

Vor allem bei Frauen in der Lebensmitte wird sie durchgeführt. Sie bekommen nach den Wechseljahren gelegentlich plötzliche Blutungen, die mithilfe des Eingriffs abgeklärt werden. Dies dient gleichzeitig dem Stillen der oft starken Blutung. Daher wird die Ausschabung der Gebärmutter häufig bei heftigen Regelblutungen vorgenommen.

Die Entnahme des Gewebes ist für die Gebärmutter unproblematisch, da sich beim Zyklus Ähnliches abspielt: Die aufgebaute Schleimhaut wird mit der Monatsblutung wieder abgestossen, sofern keine Schwangerschaft erfolgt.

Die Curettage: ein routinierter Eingriff

Der Ablauf der Behandlung passiert in der Regel unter Vollnarkose. Die Patientinnen liegen dabei auf dem gynäkologischen Stuhl, wie sie es von normalen Untersuchungen beim Frauenarzt gewohnt sind. Falls es aus krankheitsbedingten Gründen Komplikationen mit der Vollnarkose gibt, kann der Muttermund örtlich betäubt werden. Eine Narkose ist nötig, da die bei der Kürettage notwendige Dehnung des Gebärmutterhalses schmerzhaft ist.

Bevor die Curettage angewandt wird, schaut sich der Arzt per Gebärmutterspiegelung die Schleimhaut genau an. Er kann dann eventuelle Zusatzbehandlungen durchführen, beispielsweise die Entnahme von Gewebe für Untersuchungszwecke oder das Entfernen von kleinen Polypen und Myomen.

Der Eingriff dauert maximal 15 Minuten. Die Patientinnen sind danach rasch wieder ansprechbar, werden aber zu ihrer eigenen Sicherheit noch einige Stunden ärztlich überwacht. Anschliessend sollten sie sich abholen lassen oder ein Taxi nach Hause nehmen, denn sie dürfen nicht selbst Auto fahren oder am Strassenverkehr teilnehmen. Einige Tage nach dem Eingriff kommt es zu leichten Blutungen. Bei zu starken Blutungen und Fieber sollte der Arzt unbedingt vor dem vereinbarten Kontrolltermin konsultiert werden. Schwimmen, Baden, Sauna, Tampons und Geschlechtsverkehr sind für etwa zwei bis drei Wochen tabu, da sonst das hohe Risiko besteht, dass Infektionen in die Gebärmutter gelangen könnten.

Der Ablauf von Curettagen erfolgt normalerweise problemlos, sehr selten kommt es zu Verletzungen der Gebärmutter, zu Infektionen oder Thrombosen. Auch sind «starke Schmerzen nach der Operation [...] nicht zu erwarten», erklärt Dr. med. Catalin Teodosiu, Frauenarzt in Horgen auf seiner Website.

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