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Hormonfreie Langzeitverhütung mit der Kupferspirale

Wenn du hormonfrei und langfristig verhüten möchtest, ist die Kupferspirale eine gute Option für dich. Das kleine T-förmige Stäbchen aus Plastik ist mit einem feinen Kupferdraht umwickelt. Es wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt, wo es mittels Kupfer-Ionen eine Schwangerschaft verhindert. Es kann, je nach Modell, bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben. Kupferspiralen sind, bis auf wenige Ausnahmen, für alle Frauen geeignet und haben wenige Nebenwirkungen. 

Paar kuschelt
Mit einer Kupferspirale musst du dir über Verhütung keine Gedanken mehr machen. © Getty Images, Violeta Stoimenova

Die Kupferspirale: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kupferspirale ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, welches in die Gebärmutter eingesetzt wird. Sie sorgt bis zu fünf Jahre für einen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft.
  • Die Kupferspirale hat einen tiefen Pearl Index und ist somit ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Das Einsetzen der Spirale dauert nur wenige Minuten.
  • Jede Frau, egal ob sie bereits ein Kind geboren hat oder nicht, kann eine Kupferspirale verwenden.  Bei wenigen Ausnahmen ist eine Kupferspirale ungeeignet.
  • Die Kupferspirale hat nur wenige Nebenwirkungen, wie beispielsweise Unterleibsschmerzen oder eine stärkere Regelblutung. In seltenen Fällen kann die Kupferspirale mit der Periode ausgestossen werden.
  • Die Kupferspirale ist eines der günstigsten Verhütungsmittel.

Wer hormonfreie Verhütungsmittel bevorzugt, sollte über eine Kupferspirale nachdenken. Diese wirkt mit Kupfer-Ionen direkt in der Gebärmutter und hat keinen Einfluss auf den Monatszyklus. Darüber hinaus ist sie eines der sichersten Verhütungsmittel und kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben.

Was ist eine Kupferspirale?

Die Kupferspirale, im Fachjargon Intrauterinpessar genannt, ist ein hormonfreies Verhütungsmittel. Es besteht aus einem Kunststoffstäbchen in T-Form, welches mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Die Kupferspirale ist etwa 2 Zentimeter lang und wird von einem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt. Der Verhütungsschutz besteht direkt nach der Einsetzung.

Eine Kupferspirale kann drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben und verhindert während dieser Zeitspanne eine Schwangerschaft.

So sieht eine Kupferspirale aus.
So sieht eine Kupferspirale aus. © Getty Images, flocu

So wirkt die Kupferspirale

Die Kupferspirale gibt Kupfer-Ionen ab. Diese wirken auf zweierlei Weisen. Zum einen schädigen die Kupfer-Ionen die Spermien, um eine Empfängnis zu verhindern. Zum anderen sorgt der Kupferanteil der Spirale für eine Veränderung des Schleims im Gebärmutterhals. Eine veränderte Konsistenz ist auch im Sekret der Eileiter und in der Gebärmutter nachweisbar. Sollten also noch Spermien aktiv sein, so können sie die Eizelle kaum noch erreichen und die Einnistung einer befruchteten Eizelle ist nicht mehr möglich.

Bekomme ich trotz Kupferspirale meine Tage?

Die Kupferspirale ist hormonfrei. Sie beeinflusst den weiblichen Menstruationszyklus nicht. Du bekommst also weiterhin wie gewohnt deine Tage. 

Diese Kupferspiralen gibt es

Es gibt verschieden Modelle von Kupferspiralen. Je nachdem, wie deine Gebärmutter gebaut ist, passt ein anderes Modell zu dir. 

T-Spirale

Die T-Spirale ist die gängigste Form der Kupferspiralen. Diese wird in der Regel gut vertragen.

Kupferspirale mit Widerhaken an Seitenarmen

Dieses Modell hat zusätzlich zur T-Form kleine Ärmchen, die zur Seite abstehen. Studien weisen darauf hin, dass dieses Modell weniger Menstruationssbeschwerden auslöst sowie seltener verrutscht oder ausgestossen wird.

Gold- und Silberspiralen

Neben Kupfer haben diese Spiralen im Kern einen dünnen Faden aus Gold oder Silber. Dieses soll zusätzlich wirken. Beispielsweise vermindert Gold die Beweglichkeit und Orientierungsfähigkeit von Spermien. Auch wird ihnen eine zusätzliche antibakterielle und fungizide Wirkung nachgesagt, was das Infektionsrisiko senken soll.

Kupferspirale Pearl-Index: So sicher ist das Verhütungsmittel

Der Pearl-Index der Kupferspirale liegt bei 0,4 bis 1. Das heisst, dass von 1000 Frauen, welche ein Jahr lang mit der Kupferspirale verhüten, nur vier bis zehn Frauen trotzdem schwanger werden. Sie ist damit eines der sichersten Verhütungsmittel.

Kupferspirale einsetzen: So geht's

Die Kupferspirale wird durch eine Frauenärztin bzw. einen Frauenarzt durch den Muttermund in die Gebärmutter eingesetzt. Der Arzt nimmt dazu einen Einführungsstab als Hilfsmittel. Der Vorgang dauert weniger als fünf Minuten. «Neun von zehn Frauen empfinden das Einsetzen einer Spirale als leicht schmerzhaft», warnt Dr. med. Thomas Eggimann, Facharzt für Gynäkologie.

So sitzt die Kupferspirale in der Gebärmutter
So sitzt die Kupferspirale in der Gebärmutter © Getty Images, fruttipics

Kupferspirale entfernen

Du kannst dir deine Kupferspirale jederzeit von deiner Frauenärztin entfernen lassen. Dabei wird die Kupferspirale an einem Rückholfaden mit einem Hilfsmittel herausgezogen. Dies dauert nur einige Sekunden und kann etwas wehtun. Die Schmerzen klingen jedoch direkt danach wieder ab.

Unser Experte. Dr. med. Thomas Eggimann

Portrait von Experte Dr. med. Thomas Eggimann
Dr. med. Thomas Eggimann © zVg

Dr. med. Thomas Eggimann ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Er praktiziert in seiner Praxis für Frauengesundheit und ist ebenfalls als Generalsekretär der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig.

Erfahre mehr über Dr. med. Thomas Eggimann.

Für wen eignet sich die Kupferspirale?

«Die Kupferspirale eignet sich für Frauen, die kostenbewusst sind und hormonfrei verhüten möchten», erklärt Dr. Eggimann. Allgemein wird die Spirale aber eher Frauen empfohlen, die bereits Kinder haben, da das Risiko für eine Abstossung der Spirale bei diesen geringer ist. Da die Kupferspirale ohne Hormone auskommt, kannst du sie auch in der Stillzeit nutzen.

Wann ist die Kupferspirale ungeeignet?

«Für Frauen, die starke Monatsblutungen haben, ist die Kupferspirale eher ungeeignet», sagt Dr. Eggimann. Grund dafür ist, dass die Spirale die Monatsblutung noch verstärken würde. Wenn du Veränderungen in der Gebärmutter hast, wie beispielsweise Myome, ist eine Kupferspirale ebenfalls nicht geeignet.
Wer zu Unterleibsentzündungen neigt oder bereits eine Eileiterschwangerschaft hatte, muss auch auf die Kupferspirale verzichten. Solltest du an der Kupferspeicherkrankheit leiden, ist eine Kupferspirale ebenfalls keine Option für dich.

Diese Nebenwirkungen hat die Kupferspirale

Häufig treten nach dem Einsetzen einer Kupferspirale stärkere Regelblutungen oder Zwischenblutungen auf. «Dies passiert, weil die Gebärmutter aufgrund des Fremdkörpers eine erhöhte Krampfbereitschaft aufweist», erklärt Dr. Eggimann.
In seltenen Fällen wird die Spirale mit der Periode wieder ausgestossen.

In den ersten Wochen nach dem Einlegen ist das Risiko einer Infektion in der Gebärmutter und den Eileitern leicht erhöht. Die Verhütung mit einer Spirale bringt auch ein leicht erhöhtes Risiko für eine Eileiterschwangerschaft mit sich.

Kupferspirale Kosten: So viel kostet eine Kupferspirale

Der Preis beträgt in der Schweiz je nach Modell zwischen 150 und 350 Franken. Sie ist somit günstiger als die Hormonspirale. Da sie bis zu fünf Jahre lang Verhütungsschutz bietet, ist sie eine der günstigsten Verhütungsmethoden.

Weitere Möglichkeiten zur hormonfreien Verhütung

Der Zykluscomputer ist eine weitere hormonfreie Verhütungsmethode.
Der Zykluscomputer ist eine weitere hormonfreie Verhütungsmethode. © Getty Images, Toeps

Wenn du hormonfrei verhüten möchtest, die Kupferspirale aber keine Option für dich ist, gibt es noch weitere Möglichkeiten wie beispielsweise den Verhütungscomputer. 

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