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Schleimpfropf schützt vor Krankheitserregern

Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals schützt den Körper vor Krankheitserregern. Das Aussehen des Zervixschleims verändert sich im Laufe des Zyklus und der Schwangerschaft. Die wichtigsten Infos auf einen Blick.

Der Schleimpfropf gibt Auskunft über Fruchtbarkeit und ist auch in der Schwangerschaft wichtig.
An der Konsistenz des Schleimes können Sie viel über Ihren Körper erfahren. Bild: Ekaterina Morozova, Getty Images

Was Sie über den Schleimpfropf wissen sollten:

Der Schleimpfropf schützt vor Fremdkörpern

Eileiter, Gebärmutter und Scheide bilden die Verbindung der Bauchhöhle nach aussen. Damit durch die Scheide keine Keime eindringen können, hat der Körper verschiedene Schutzmechanismen entwickelt. Zu diesen gehört auch der Schleimpfropf, der den Gebärmutterhals fest verschliesst. Der Schleim wird von Drüsen im Gebärmutterhals abgesondert. Weil er klebrig und zäh ist, können Bakterien ihn nicht durchdringen. Allerdings verhindert er auch das Eindringen von Spermien.

Zyklus: Der Schleimpfropf verändert sein Aussehen

Um eine Befruchtung zu ermöglichen, verflüssigt sich der Schleimpfropf um den Zeitpunkt des Eisprungs herum. Auch die Menstruation darf durch den Zervixschleim nicht behindert werden. Menge und Beschaffenheit dieses Schleims werden durch den Östrogenspiegel beeinflusst, der in der ersten Hälfte des Zyklus ansteigt.

Das Aussehen des Schleimpfropfen verändert sich unter zunehmendem Hormoneinfluss. Er wird zunächst milchig und zum Zeitpunkt des Eisprungs ist er klar wie Eiweiss. Dann ist er dünnflüssig und bietet den Spermien mit seinem günstigen alkalischen PH-Wert Schutz. So können sie mehrere Tage überleben.

Wenn der Östrogenspiegel im Laufe des Zyklus wieder sinkt, sinkt auch der Wassergehalt des Schleims. Er trübt sich ein und verfestigt sich schnell. Kurz vor der Menstruation löst sich der Schleimpfropf wieder. Wenn bei jungen Mädchen der sogenannte Weissfluss auftritt, ist das oft ein Zeichen dafür, dass sich der Gebärmutterhalsschleim bereits zyklisch verändert und die erste Menstruation bald bevorsteht.

Der Zervixschleim gibt Auskunft über die Fruchtbarkeit

Die genaue Beobachtung des Zervixschleims (Billings-Methode) wird zur natürlichen Empfängnisverhütung eingesetzt. Dr. med. Catalin Teodosiu, Facharzt FMH für Gynäkologie u. Geburtshilfe in Horgen, schreibt dazu auf seiner Internetseite: «Die Temperaturmethode und Schleimstrukturmethode sollten immer zusammen angewandt werden. Sie ist eine der sichersten Arten, natürlich zu verhüten.» 

Hormonelle Verhütungsmethoden wie die Hormon-Spirale oder die Dreimonats-Spritze bewirken unter anderem, dass der Schleimpfropf erhalten bleibt. Paare mit Kinderwunsch wenden die Schleimbeobachtung häufig an, um die Wahrscheinlichkeit für eine Empfängnis zu erhöhen. Wie das geht, lesen Sie im Beitrag «Mit Zervixschleim die fruchtbaren Tage herausfinden»

Schleimpfropf-Abgang am Ende der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft bleibt der Gebärmuttermund fest verschlossen. Gegen Ende der Schwangerschaft ist bei den meisten, aber nicht bei allen Schwangeren der Abgang des Schleimpfropfen ein Zeichen für die bevorstehende Geburt. Der Schleim löst sich auf ein Mal oder nach und nach, verursacht durch die sogenannten «Übungswehen». Dieser Schleim ist in der Regel leicht blutig. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich der Gebärmuttermund langsam öffnet. Meistens beginnt die Geburt dann innerhalb von zwei bis drei Tagen, es kann aber auch noch länger dauern.

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