Elektroauto im Winter: Acht Tipps für ökologisches Fahren
Die Reichweite eines Elektroautos im Winter ist kein Problem. Klar gibt es ein paar Herausforderungen - die gibt es aber auch mit allen anderen Autos. Wenn man weiss, wie es geht, kann man auch im Winter den Energieverbrauch eines E-Autos senken und ökologisch durch die kalte Jahreszeit kommen.
Elektroautos sind die Zukunft. Wir möchten nachhaltiger unterwegs sein. Das gilt natürlich auch im Winter. Nun ist es so, dass Elektroautos in der kalten Jahreszeit mehr Energie verbrauchen. Laut «Fahr mit dem Strom» sind das durchschnittlich 10 bis 30 Prozent. Bei Minustemperaturen kann der Verbrauch sogar um 50 Prozent ansteigen. Was ist also zu tun, damit wir auch im Winter möglichst effizient und ökologisch unterwegs sein können?
Es gibt Vorurteile, dass Elektroautos im Winter versagen. Das stimmt aber nicht. Ein Blick in den Strassenverkehr in Skandinavien genügt und wir wissen: Elektroautos sind absolut wintertauglich. Wichtig ist nur, dass wir richtig mit den Autos umgehen.
So fährst du im Winter besonders ökologisch
Ja, es stimmt: Elektroautos verbrauchen im Winter mehr Energie. Dennoch sind die Autos auch bei kalten Temperaturen sehr zuverlässig. Mit diesen acht Tipps kann auch bei Eiseskälte nicht viel schiefgehen, wenn man mit einem Elektromotor unterwegs ist.
Zuhause vorheizen
Das Aufheizen eines unterkühlten Autos braucht mehr Strom als das Halten der Temperatur danach. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du deshalb den Innenraum deines Fahrzeuges etwa 15 Minuten vor der Abfahrt zuhause vorheizen, während es noch an der Wallbox angeschlossen ist. Diese Funktion ist in der Regel über eine App aktivierbar. So fährst du mit voller Batterie los und benötigst unterwegs weniger Energie.
Komfort statt Überhitzen
Nutze bevorzugt die Sitz- und Lenkradheizung. Das ermöglicht einen perfekten Komfort, selbst wenn die Heizung nur auf 17 oder 18 °C eingestellt ist. Der Strombedarf der Luftheizung beträgt das Zehn- bis Dreissigfache dessen, was das Temperieren von Sitz und Lenkrad benötigt.
Elektroauto warm einparken
Parkiere dein Elektroauto wenn möglich in der Garage oder in der Sonne. Wenn du keine Garage hast, decke dein Elektroauto ab, um ein extremes Auskühlen zu vermeiden. So braucht es weniger Energie für die Temperierung der Batterie und des Innenraums. Damit gewinnst du die gesparte Energie an Reichweite dazu.
Kleinere Felgen für Winterräder
Kleinere Räder sind billiger, leichter, komfortabler und sparen Energie. Pro Rad wiegen 18-Zöller rund fünf Kilo mehr als 15-Zöller – und dieses Gewicht muss bei jedem Anfahren immer wieder aufs Neue beschleunigt werden. Dazu kommt bei kleineren Reifen ein geringerer Rollwiderstand, weil beim Fahren auch der Luftwiderstand sinkt – bei 30 Millimetern Breitenzuwachs um etwa 6 Prozent. Und je kleiner die Fläche des Reifens ist, desto grösser ist die Kraft, die der Reifen auf die Schneedecke ausübt.
Kurze Fahrten mit voller Heizung vermeiden
Vermeide im Winter kurze Fahrten mit langen Standzeiten dazwischen. Denn wenn der Innenraum und die Batterie abkühlen, muss für die Rückfahrt erneut aufgeheizt werden.
Eco-Modus an
Was das ganze Jahr durch gilt, gilt im Winter speziell: Achte auf der Autobahn auf einen ökonomischen Fahrstil. Ein kleiner Tempoverzicht bewirkt schon viel. Bereits 110 anstatt 120 km/h verringern den Luftwiderstand des Elektroautos um 15 %. Zudem optimiert der Eco-Modus den Verbrauch aller on-board-Systeme, und die daraus resultierende geringe Leistungsreduktion minimiert sogar das Risiko von durchdrehenden Rädern beim Anfahren.
Schnellladen, wenn die Batterie bereits warm ist
Zum Schnellladen muss die Elektroautobatterie auf Betriebstemperatur sein. Du lädst also effizienter, wenn du das Auto gleich nach der Fahrt an der Schnellladestation anschliesst und nicht morgens direkt vor der Fahrt, wenn es ausgekühlt ist. Um die Lebensdauer der Batterie zu verlängern, bevorzuge langsames Laden an der Wallbox.
Wärmepumpe für Elektroautos
Wärmepumpen sind nicht nur im Hausbau im Trend, sondern auch bei Elektroautos. Immer mehr Hersteller bieten diese als Extra an. Das Fahrzeug zieht dann Wärmeenergie aus der Umgebungsluft, um den Fahrgastraum zu heizen. Für wen lohnt es sich, ein Elektroauto mit dieser Option zu bevorzugen? Wie viel genau eine Wärmepumpe im Elektroauto bringt, müssen erst entsprechende Tests zeigen. Im Moment ist die Datenlage dazu noch dünn. Es lohnt sich aber, sich darüber zu informieren.
