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Familienwappen und Stammbaum: Tipps zur Ahnenforschung

Wir kennen unsere Eltern, die Geschwister und Grosseltern. Aber bei den Urgrosseltern wissen wir oft nicht mehr weiter. Dabei kann es so spannend sein, durch Ahnenforschung herauszufinden, aus welcher Familie man stammt. Hier finden Sie Tipps zu Familienforschung, Familienwappen und Stammbaum.

Ahnenforschung betreiben und Stammbaum erstellen, kann der ganzen Familie viel Spass machen.

Wer Informationen über seine Vorfahren sammelt, kann spannende Familiengeschichten entdecken. Foto: iStock, Thinkstock

Kein Koch kann aus einem Ei und einer Gurke ein Dreigangmenü zaubern. Genauso verhält es sich bei der Familienforschung. Genügend Materialien und Anhaltspunkte sind die Grundvoraussetzung für eine aussichtsreiche Recherche. Als Leitsatz gilt: Immer nur von einer Generation zur nächsten forschen. Die wichtigsten Daten, die für jeden einzelnen Ahnen festgehalten werden sollten:

  • Name, Geburtsdatum und Geburtsort
  • Name der Eltern
  • Religionsangehörigkeit
  • ob die Person verheiratet war oder geschieden wurde
  • Namen der Kinder
  • interessant ist auch der Beruf
  • Sterbedatum und Ort der Beerdigung

Diese Daten sollten schriftlich dokumentiert sein, ansonsten stützen Sie sich möglicherweise auf falsche Anhaltspunkte und recherchieren in die falsche Richtung.

Am besten Sie machen als erstes Ihren Estrich unsicher. Gibt es alte Fotoalben, Briefe, zerfledderte Pappkisten mit alten Dokumenten? Kein Material sollte vorschnell aussortiert werden, wer weiss, wozu Sie es noch brauchen können. Dann sollten Sie sich bei Ihren Verwandten erkundigen, wer hat oder findet was, das zur Ergründung der Familiengeschichte beitragen kann?

Diese Unterlagen werden gesichtet und anschliessend geordnet: Wer gehört zu wem? Wer hat wen geheiratet? Wer ist in die USA ausgewandert? Machen Sie sich mit den einzelnen Familienmitgliedern vertraut. Legen Sie Ordner oder eine Computertabelle an. Wenn Sie viele ältere Verwandte haben, um so besser. Können Ihnen diese mit weiteren Anhaltspunkten und Erinnerungen weiterhelfen?

Am besten Sie gewöhnen sich an, ein Gesprächsprotokoll zu führen: Sie notieren das Datum des Gesprächs, den Gesprächspartner und die Informationen. So geht Ihnen kein Detail verloren und Sie können immer wieder nachschlagen.

Tagebücher, Briefe und Erzählungen

Wer seinen Fokus auf das Sammeln von trockenen Daten legt, wird wahrscheinlich an dem Hobby keine lange Freude haben. Erst durch persönliche Erzählungen von Verwandten, durchlesen von noch erhaltenen Tagebüchern über Eigenarten und besondere Erlebnisse der Ahnen ergibt sich ein lebendiges Bild.

Um weitere Informationen zu erhalten, kann bei der Heimatgemeinde der Familienschein der Eltern, Grosseltern oder Urgrosseltern angefordert werden. Es empfiehlt sich, eine Passkopie als Nachweis beizulegen. Archive, Bibliotheken und Ämter sind weitere Anlaufstellen. Im Staatsarchiv Ihres Kantons können Sie zum Beispiel Informationen zum Grundeigentum oder Gerichtsprotokolle erhalten.

Hans-Werner Hennes empfiehlt auf www.ahnenforschung.org: «Alle Forschungen müssen auf belegbaren Quellen beruhen. Seit dem 12. Jahrhundert gibt es die ersten schriftlichen Quellen, welche nicht nur Kirchenbücher sein müssen und heute in Archiven und Standesämtern zu finden sind.» Beispiele, wo laut Hennes geforscht werden kann, sind: Grundbücher, Testamente, Bürgerbücher, Kirchenbücher, Leichenpredigten, Volkszählungslisten und Einwohnermeldelisten.

Im Internet finden sich viele Informationen zum Thema Ahnenforschung, Familienwappen und Stammbaum.
Im Internet auf den Seiten der Staastarchive können Sie teilweise nach Familienwappen recherchieren.

Ahnennummerierung

Bleibt die Anzahl der erforschten Ahnen gering, braucht man kein System um diese zu kennzeichnen. Wird die Anzahl aber so langsam unübersichtlich, kommt das System von Stephan Kekulé von Stradonitz zum Tragen. Dieser entwickelte ein einfaches und logisches Nummerierungssystem für diesen Zweck.

Die Ausgangsperson (Proband) bekommt die Nummer 1, der Vater erhält stets eine Nummer, die doppelt so hoch ist wie sein Kind. Bei der Mutter wird die Nummer ihres Kindes ebenfalls verdoppelt und zusätzlich eine 1 addiert. Der Proband bleibt eine Ausnahme, denn alle männlichen Vorfahren bekommen gerade Nummern, die weiblichen die ungeraden. Bei der Frau ist die Nummer immer um 1 höher als die ihres Mannes. Beispiele finden Sie unter www.genealogienetz.de

Stammbaum

Eine weitere Möglichkeit seine Vorfahren zu ordnen, ist der klassische Stammbaum. Hier empfiehlt es sich, den Stammbaum am Computer mit einem bestimmten Programm anzulegen. Einen Stammbaum zu erfassen, ist eine komplexe Möglichkeit und kann so schneller und besser umgesetzt werden, als in Papierform.

Familienwappen

Dem Ursprung nach sind die ersten Wappen in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden. Zünfte, Staaten, Gemeinden aber auch Familien eigneten sich Wappen an. Ein Familienwappen ist eine Art Persönlichkeitszeichen, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dieses Privileg steht nicht nur Adelsfamilien zu, auch bürgerliche Familien führten und führen diese bis heute. In sogenannten Wappenbüchern können Wappen z. B. einer bestimmten Region eingesehen werden. Diese findet man in Universitäts- und Landesbibliotheken oder Staatsarchiven.

Link-Tipps zum Thema Familienforschung

  • www.verwandt.ch Hier kann der persönliche Stammbaum eingestellt und neue Verwandte entdeckt werden.
  • www.sgffweb.ch Schweizerische Gesellschaft für Familienforschung
  • www.hls-dhs-dss.ch Historisches Lexikon der Schweiz mit einer online-Suchmöglichkeit im Familiennamenbuch der Schweiz
 

Bücher zum Thema Familienforschung

  • Familienforschung leicht gemacht: Anleitungen, Methoden, Tipps von Helmut Ivo
  • Familienforschung: So erstellen Sie Ihre Ahnentafel von Pat Lauer
 

Links zum Thema Wappen

 

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