Kind > Neue Medien

Voice over Internet Protocol (VoIP) – Kommunikation der Zukunft

In der Schweiz ist der neue Kommunikationstrend längst angekommen: VoIP. Damit sind völlig neue Wege der Sprachkommunikation und Multimedia-Sitzungen möglich. Gerade für Familien kann das zu einer echten Bereicherung im Alltag werden.

Eine Frau telefoniert mit VoIP.
Videoanrufe über VoIP sind eine gute Möglichkeit, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben. © GerBar CCO Public Domain / Pixabay.com

Was ist VoIP?

Wie es der englischsprachige Begriff bereits vermuten lässt, geht es bei dieser Technologie um die Sprachübermittlung. Die Stimme, also die «Voice», wird via Internet, «IP», übertragen. Wie funktioniert das? Zunächst erfolgt die Umwandlung der Sprache in digitale Datenpakete. Sie werden über das Internet auf die Reise geschickt und am Ende wieder in hörbare Sprache umgewandelt. Verantwortlich dafür sind spezielle Protokolle.

VoIP für Familien: Endlich günstiger miteinander kommunizieren

Kommunikation ist essenziell in Familien. Die Gespräche dienen aber nicht nur zum Informationsaustausch, sondern stärken auch die emotionale Bindung. Immer mehr Eltern statten ihren Nachwuchs ausserdem aus Sicherheitsgründen mit einem eigenen Smartphone aus. Umfragen zeigen, dass mittlerweile mehr als 95 Prozent aller 12- bis 19-jährigen ein Smartphone besitzen. Das digitale Leben stellt die Familien jedoch vor neue Herausforderungen.

Es gilt nicht nur, eine angemessene Zeit für die Smartphone- und Internetnutzung zu finden, sondern auch die Kosten im Blick zu behalten. Durchschnittlich zahlen Handynutzer zwischen 30 und 40 Franken für ihren Mobilfunktarif. Spezielle Familienangebote schon in die Haushaltskasse und lassen die Kosten sinken.

Mit einem Angebot vom VoIP-Spezialist kann es sogar noch günstiger werden, vor allem bei internationalen Anrufen. Familien, die Angehörige in anderen Ländern haben, profitieren so von reduzierten Telefonkosten. Am Jahresende 2021 lebten mehr als 2,1 Millionen Zuwanderer in der Schweiz. Ein grosser Teil kommt aus Italien, Deutschland, Portugal, Frankreich, Spanien oder dem Kosovo. Telefonate mit den Daheimgebliebenen können mit konventionellen Mobilfunktarifen rasch teuer werden. Mit VoIP kostet es manchmal sogar gar nichts.

Um ein VoIP-Gespräch führen zu können, wird eine Internetverbindung benötigt. Die Schweiz bietet an immer mehr Plätzen kostenloses WLAN, vor allem städtischen Gebieten, Bahnhöfen, Flughäfen, Restaurants und Hotels. Das schweizerische Bahnunternehmen SBB stellt sogar gratis Internet-Hotspots an den über 70 Bahnhöfen und in zahlreichen Zügen bereit.

Ein lebhafter Austausch mit VoIP möglich

Neben Sprachanrufen ermöglichen viele VoIP-Dienste auch Videokonferenzen, SMS, Voicemail und Dateiübertragung. Da Menschen von Natur aus soziale Wesen sind, verursacht der Anblick eines Gesichts eine hochemotionale Reaktion. Das Sehen aktiviert verschiedene Gehirnregionen und schafft ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit. Kinder, die etwa durch einen Schulausflug von ihren Eltern getrennt sind, können über VoIP kostengünstig Vertrautheit fassen. Da lässt sich auch vermeintliches Fernweh leichter ertragen.

Videoanrufe bieten ein stärkeres Gefühl der «Anwesenheit» anderer Personen. Das ist besonders wichtig, wenn physische Treffen nicht möglich sind. Häufig leben die Eltern und andere Familienmitglieder vieler Zuwanderer im Ausland. Sogar ganze Familien können gleichzeitig miteinander kommunizieren. Das sorgt insbesondere bei speziellen Anlässen wie Geburtstagen für eine einzigartige Stimmung, wenn die physische Nähe gerade nicht möglich ist.

VoIP bringt berufstätigen Eltern mehr Gelassenheit

Gemäss Bundesamt für Statistik sind viele Eltern berufstätig. 2021 gingen mehr als 80 Prozent aller Mütter einer Tätigkeit nach. Oftmals sind sie nicht zu Hause, wenn die Kinder von der Schule kommen. Das macht vielen Eltern nicht nur ein schlechtes Gewissen, sondern kann auch die Organisation im Alltag erschweren.

Telefonate über VoIP sind eine gute Möglichkeit für beide Seiten, um unkompliziert im Alltag des anderen teilhaben zu können. Sind Eltern etwa auf Geschäftsreise oder haben unregelmässige Arbeitszeiten, helfen die Anrufe bei der Erhaltung der Bindung. Durch das Sehen ihrer Kinder können sich Eltern ebenso vergewissern, dass es ihnen gut geht (etwa, wenn sie bei einem Babysitter oder in einer Tagesbetreuung sind).

Screenshots von Videoanrufen mit ViOP.
Mit VoIP können Schweizer kostengünstig weltweit telefonieren. © geralt CCO Public Domain / Pixabay.com

Mehr Sicherheit bei Gesprächen dank VoIP

Viele moderne VoIP-Dienste bieten eine End-to-End-Verschlüsselung, um einen Schutz der Gespräche und Daten während der Übertragung zu gewährleisten. Zudem verwenden immer mehr Anbieter fortschrittliche Sicherheitsprotokolle und -funktionen, etwa sichere Anmeldeverfahren und Zwei-Faktor-Authentifizierung. 

Wird VoIP im Heimnetzwerk genutzt, sind die Bewohner für die Sicherheit verantwortlich. Das WLAN sollte bestmöglich, etwa mit einem starken Passwort und regelmässigen Updates der Router-Firmware, geschützt werden.

Auch öffentliche Hotspots avancieren zu einem Sicherheitsrisiko. Viele von ihnen bieten nämlich keine Verschlüsselung. Sämtliche Daten, die über das Netzwerk geschickt werden, können durch Dritte eingesehen werden. Angreifer nutzen ungeschützte öffentliche Hotspots auch gern, um Malware auf verbundene Geräte zu übertragen. Dies kann durch direkte Downloads, manipulierte Werbung oder infizierte Software-Updates geschehen.

Stadt Zürich geht mit gutem Beispiel voran

Eine Untersuchung des Bundesamts für Statistik BFU zeigt, dass sich die Zahl der Betroffenen durch Datenmissbrauch in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Die Stadt Zürich möchte ein Signal setzen und klärt mit gezielten Kampagnen auf. Zudem wird auf innovative Verschlüsselungstechnik nach neuesten Standards bei den kostenlosen Hotspots gesetzt.

Vor allem die jüngere Generation («Digital Natives») steht im Fokus der Aufklärung. Dafür leistet die Stadtpolizei Zürich präventive Arbeit. Spezialisierte Fachleute gehen in Schulen und lehren bereits ab der Mittelstufe den richtigen Umgang mit digitalen Medien. Solch eine Sensibilisierung empfehlen Experten auch in den Familien selbst. Nutzen Eltern und Kinder VoIP, sollten sie sich gemeinsam über die Risiken und den sicheren Umgang informieren. Das Ganze kann sogar spielerisch in einen Familiennachmittag integriert werden.

Meistgelesene Artikel

Neueste Artikel

Beliebte Artikel