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Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch: Es muss nicht immer Kuhmilch sein!

Milch tut Kindern gut. Doch zu viel Kuhmilch muss nicht sein. Vegane Pflanzenmilch wie Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch und Hafermilch schmeckt auch und lässt sich beim Kochen, Backen und im Kaffee bestens verarbeiten.

Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch: Vegane Pflanzen-Drinks
Es gibt einige vegane Alternativen zu Kuhmilch wie Mandelmilch und Co. Foto: Geo-grafika, iStock, Thinkstock

Kinder brauchen Milch. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) hält tierische Produkte für eine gesunde Ernährung von Kindern für unverzichtbar. Sie empfiehlt drei bis vier Portionen Milch bzw. Milchprodukte.

So viel Milch brauchen Kinder

  • Bei ein- bis dreijährigen Kindern entspricht eine Portion zum Beispiel 1 dl Milch oder 100 g Joghurt oder 15 g Halbhart-/Hartkäse oder 30 g Weichkäse.
  • Bei Kindern ab sieben Jahren reichen täglich zwei bis drei Portionen Milch bzw. Milchprodukte. Dann zählt als eine Portion 2 dl Milch oder 150–200 g Joghurt / Quark / Hüttenkäse oder 30 g Halbhart-/Hartkäse oder 60 g Weichkäse.
  • Kinder ab zehn Jahren brauchen täglich drei Portionen Milch bzw. Milchprodukte wie 2 dl Milch oder 150–200 g Joghurt / Quark / Hüttenkäse oder 30 g Halbhart-/Hartkäse oder 60 g Weichkäse.

Von Mandelmilch bis Sojamilch: Gute Gründe für Milch-Alternativen

Viele Eltern folgen den Empfehlungen der SGE, sie wollen ihren Kindern aber nicht mehr Milch als nötig ausschenken. Ihnen verderben Bilder der Massentierhaltung schnell den Appetit nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf ein Übermass an Milch. Auch Milch-Unverträglichkeiten und Allergien lassen über Milch-Alternativen wie Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch und Hafermilch nachdenken.

Darüber hinaus schadet nicht nur die Fleischproduktion, sondern auch die Haltung der Milchkühe dem Klima. Die Milchwirtschaft schadet dem Klima mit ihrem immensen Methan- und CO2-Ausstoss, dem Verbrauch von unverhältnismässig grossen Wassermengen und dem Anbau von Soja als Futtermittel in riesigen Monokulturen wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig, informiert Greenpeace Schweiz. «Die Schweiz mit ihren idyllischen Kuhweiden muss sich im Klaren darüber sein, dass sie durch ihre Leibspeise für einen gewaltigen CO2-Ausstoss verantwortlich ist, der in den Statistiken leider nur zu oft unterschlagen wird».

Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch: Einfach probieren!

Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch und Hafermilch nennen sich zwar Milch, doch streng genommen ist es keine, denn sie fliesst nicht aus dem Euter. Deshalb werden sie in der Regel «Drinks» genannt. Die Preise in den Super- und Biomärkten schwanken – je nach Anbieter, liegen aber tendenziell höher als bei Kuhmilch. Was schmeckt, gilt es herauszufinden.

Sojamilch ist die bekannteste pflanzliche Milch

Die Drinks aus pürierten Sojabohnen, die stark nach Getreide schmecken, finden sich mittlerweile sogar beim Discounter. Pur trinken mag sie nicht jedermann. So gibt es sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen, auch als Kakao und Vanille-Getränk, zu kaufen. Wer hier zugreift, sollte auf den Zuckergehalt achten. Beim Kochen und Backen lässt sich Sojamilch wie Kuhmilch verwenden, was vor allem Menschen freut, die Gluten und Laktose nicht vertragen. Pollenallergiker sollten sich allerdings vorsichtig an Sojamilch herantasten, denn viele von ihnen reagieren auch auf das Soja-Eiweiss allergisch.

Im Vergleich zu Kuhmilch enthält Sojamilch etwa ebenso viel Fett, dafür aber mehr wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Sojamilch gilt ein grosszügiger Spender an Folsäure, die Frauen besonders in der Frühschwangerschaft brauchen. Der Kalzium-Gehalt der Sojamilch ist allerdings geringer, deshalb sind manche Sojadrinks mit Kalzium angereichert. Vitamin B12 – wie in Kuhmilch vorhanden – fehlt. Wer beim Kauf sicher gehen will, dass die Sojamilch nicht genmanipuliert ist, hält sich an den Rat des World Wide Fund for Nature (WWF), auf Bio-Produkte zurückzugreifen. Labels wie «ProTerra» und RTRS «Runder Tisch für nachhaltiges Soja» helfen bei der Orientierung.

Getreidemilch: Alternative zu Kuhmilch

Getreidemilch wie Hafermilch, Reismilch, Roggenmilch oder Dinkelmilch schmecken süsslicher als Sojamilch, denn während der Herstellung verwandelt sich die Getreidestärke in Zucker. Der Getreidegeschmack ist in der Hafermilch besonders stark. Mit Hafermilch, Reismilch, Roggenmilch oder Dinkelmilch schmecken auch Kuchen und Pudding. Allerdings lässt sich Getreidemilch – ausser Reismilch – nicht gut schäumen, da sie relativ dünn ist. Getreidemilch enthält Eiweiss, Mineralstoffe und Vitamine. Insgesamt ist der Nährstoffgehalt aber eher gering. Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, kann auf Reismilch und Maismilch zurückgreifen. Für Menschen mit Laktoseunverträglichkeit sind alle Getreidemilch-Sorten geniessbar.

Mandelmilch der gesunde Genussdrink

Mandelmilch, die weder Gluten noch Laktose enthält, schmeckt lecker nussig, ist aber etwas dünn. Sie besteht aus Mandeln, Wasser, Salz und Süssungsmitteln wie Agavensirup oder Stevia. Aufgrund der Zusatzstoffe kann sie manche Kalorien verstecken. Mandelmilch ist ebenso wie die Getreidemilch nährstoffarm. Sie eignet sich aber gut zum Kochen, im Getränkemix, schmeckt auch im Müsli und Pudding, in Cremes und Torten.

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