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Wohlfühloase auf engem Raum: Kleine Kinderzimmer effizient und gemütlich gestalten

Spätestens im Kindergartenalter entdecken die meisten Kinder, dass das Kinderzimmer mehr ist als ein Ort zum Schlafen. Es wird zu ihrem eigenen Reich, zum Ort für fantasievolle Spiele, zum Toben und Entdecken und zum Zurückziehen und Träumen. Im Kinderzimmer spielt sich eine Menge Leben ab. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Raum besonders gross sein muss. Auch Kinderzimmer mit begrenztem Platzangebot können zum Entwicklungsraum und zur Wohlfühloase werden.

Ein Kinderzimmer muss nicht groß sein, um Kindern Raum zum Wachsen und Entwickeln zu geben.
Ein Kinderzimmer muss nicht groß sein, um Kindern Raum zum Wachsen und Entwickeln zu geben. © Kaese8rot (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Wie gross muss ein Kinderzimmer sein?

Das Leben als Familie ist kunterbunt und turbulent. So individuell wie jede Familie gestaltet sich auch das Familienleben. Das gilt sowohl für die alltäglichen Gewohnheiten und Rituale als auch für die Wohnsituation, für die Familien sich entscheiden. Während die Einen auf grosszügigen Wohnraum setzen, um viel Platz für die kleinen und grossen Dinge des Alltags zu haben, fühlen sich Andere auf begrenzterem Raum wohl und richten sich auf wenigen Quadratmetern häuslich ein.

Für Babys und Kleinkinder orientiert sich der Lebensmittelpunkt noch stark an den engsten Bezugspersonen. Ungefähr ab dem Kindegartenalter wird das eigene Reich als Ort für die persönliche Entfaltung und den Rückzug langsam wichtiger. Das bedeutet nicht, dass Kinder in diesem Alter bereits unbedingt ein Zimmer für sich allein brauchen. Auch ein gemeinsames Geschwisterzimmer hat Vorteile und kann das Familienleben bereichern. Mit dem Eintritt in das Schulalter, spätestens aber mit der beginnenden Pubertät wünschen sich die meisten Kinder einen eigenen Rückzugsort.

Genaue Richtlinien für die ideale Grösse eines Kinderzimmers gibt es nicht. Pädagogen empfehlen eine Fläche von 14 bis 18 qm, die den Kindern als ihr persönliches Reich eingerichtet wird. Kleiner als 10 qm sollte ein Kinderzimmer nach Expertenmeinung nicht sein, um sich auch den wachsenden Bedürfnissen der Heranwachsenden anpassen zu können. Weniger Platz bedeutet aber nicht weniger Spass und Wohnqualität. Ein Kinderzimmer kann auch auf kleinem Raum all das bieten, was die Kleinen brauchen, um gesund und glücklich aufzuwachsen. Mit diesen Tipps werden kleine Kinderzimmer zum Raumwunder und zur Wohlfühloase für kleine Weltentdecker.

Der Schlafplatz als Herzstück des Kinderzimmers

Ein fester Schlafplatz als Ort der Ruhe und Entspannung ist auch für Kinder wichtig. In den ersten Lebensmonaten ist dieser Schlafplatz meist noch sehr nah bei den Eltern. Mit wachsender Selbstständigkeit lernen viele Kinder aber auch ihren eigenen Rückzugsort für die Nachtruhe schätzen und geniessen den Luxus des eigenen Bettes. Als Ort für Entspannung und Mussestunden ist der Schlafplatz deshalb das Herzstück eines Kinderzimmers.

In kleinen Kinderzimmern sollte das Bett besonders sorgfältig ausgewählt werden. Hochbetten, Etagenbetten und andere Kinderbetten, die mehr als einen Schlafplatz oder besonders viel Stauraum bieten, entpuppen sich als wahres Raumwunder.

Eine praktische Lösung sind Mitwachsbetten, die immer nur so viel Platz in Anspruch nehmen, wie kleine Schläfer in ihrer aktuellen Entwicklungs- und Wachstumsphase gerade benötigen. Es gibt praktische Mitwachsmodelle, die sich nachträglich zu einem Etagenbett mit zwei Schlafplätzen umfunktionieren lassen, falls noch ein Geschwisterchen mit im Kinderzimmer einzieht.

Teilen sich Geschwister ein Kinderzimmer mit begrenztem Platz, sind Etagenbetten die ideale Lösung. Sie bieten jedem Kind einen individuellen Schlafplatz, ohne zusätzliche Stellfläche zu belegen. Wenn das Platzangebot es zulässt, können Familien auch ein Hochbett wählen, bei dem die untere Liegefläche breiter ist. So kann die untere Etage des Bettes tagsüber auch als Kuschel- und Spielzone genutzt werden oder bietet ausreichend Platz für Übernachtungsgäste.

Wird nur ein Schlafplatz benötigt, können Hochbetten mit darunter liegendem Stauraum oder Spielfläche eine gute Wahl sein. Für jüngere Kinder kann der Platz unter der Liegefläche mit Aufbewahrungsmöglichkeiten bestückt oder als Spielhöhle hergerichtet werden. Für ältere Kinder kann der Schreibtisch für die Hausaufgaben dort bequem Platz finden. Einige ebenerdige Kinderbettmodelle verfügen über grosszügigen Stauraum unter der Liegefläche, zum Beispiel in Form von ausziehbaren Schubfächern. Dort können Bettzeug, Kleidung oder Spielsachen platzsparend untergebracht werden. Es gibt auch Modelle, bei denen sich aus dem Schubfach unter der Liegefläche ein weiterer Schlafplatz herausziehen lässt. Bei dieser Variante finden zwei Schläfer bequem Platz und tagsüber kann ein Schlafbereich unter dem Bett verschwinden, um mehr Raum zum Spielen und Toben zu schaffen.

Stauraum sinnvoll ausnutzen

Im Kinderzimmer sammelt sich mit der Zeit so Einiges an. Unordnung kann im Alltag nicht nur anstrengend sein, sondern Räume optisch kleiner wirken lassen.

Damit möglichst viel freie Spielfläche vorhanden ist und auch kleine Kinderzimmer nicht überfüllt wirken, ist die Ausnutzung von vorhandenem Stauraum wichtig. Bereits bei der Planung der Kinderzimmereinrichtung sollten Eltern möglichst keinen Platz verschenken.

Schubfächer und Container sind praktische Helfer. Nicht nur der Raum unter dem Bett kann viele Habseligkeiten aufnehmen. In sehr kleinen Räumen können solche Schubfächer unter Umständen sogar den wuchtigen Kleiderschrank ersetzen und damit mehr freie Spielfläche schaffen. Flache Container mit Rollen, die sich idealerweise nach Bedarf stapeln lassen, sind besonders praktisch und können auch von kleinen Kindern beim Aufräumen mühelos genutzt werden.

Ein weiteres Raumwunder sind Sitzmöbel mit zusätzlichem Stauraum. Sitzbänke oder Hocker, in deren Innenraum sich Spielsachen verstauen lassen, helfen beim Ordnunghalten. Auch aus einzelnen Containern ist durch ein bequemes Sitzpolster oder Kissen schnell eine kuschelige Sitzgelegenheit gezaubert, die ausserdem jede Menge Krimskrams aufnehmen kann.

Eine ebenso platzsparende wie optisch ansprechende Lösung ist ein zusätzlicher Rahmen aus Regalbrettern um das Fenster oder die Tür. Diese Konstruktion nutzt Raum, der sonst kaum genutzt wird und bietet jede Menge Platz für eine gut bestückte Bibliothek, CDs oder andere Lieblingsstücke. Unter dem Fenster können Container oder eine Sitzbank mit Stauraum die gemütliche Leseecke als Raumwunder komplett machen.

Helle Farben und ein einheitliches Konzept wählen

Auch das farbliche Design trägt dazu bei, einen Raum optisch grösser wirken zu lassen. Im Kinderzimmer darf es zwar gerne etwas bunter zugehen, in kleinen Räumen sollten allerdings helle Farben dominieren und sich zu einem einheitlichen Farbkonzept zusammenfinden.

Statt einer gemusterten Tapete im gesamten Raum wirkt es optisch ruhiger und weitläufiger, wenn die Wände in weiss, creme oder anderen sanften Pastelltönen gehalten sind und nur einzelne Farbliche Akzente gesetzt werden, zum Beispiel durch eine einzelne Kontrastwand, eine Bordüre einzelne Ornamente. Eine fantasievolle Fototapete an der Wand hinter dem Bett wird zum Beispiel zu einem echten Hingucker. Bleibt der übrige Raum in dezenten, neutralen und passenden Farben, wirkt das Gesamtkonzept trotzdem nicht überladen und der Akzent kommt besonders gut zur Geltung.

Nach oben wandern statt in die Breite

Damit kleine Räume nicht zu gedrungen wirken, sollten die Wände lieber vertikal ausgenutzt werden statt horizontal. Kleine Zimmer wirken optisch größer, wenn Wandmöblierungen und Dekorationen bis unter die Decke fortgesetzt werden, dafür aber in der Breite freie Wandflächen lassen. Zusätzliche Weite entsteht, wenn Möbelstücke an der Wand schwebend angebracht werden und damit am Boden etwas Platz frei bleibt.

Hängende Wandregale können den Raum optisch vergrössern, weil die Stellfläche am Boden frei bleibt. Hier dürfen die Regalbretter gerne bis unter die Decke montiert werden. Ganz oben finden Dinge Platz, die im Alltag seltener benötigt werden, trotzdem aber sauber verstaut werden möchten. Der Platz über dem Bett oder über einer Sitzgelegenheit darf ebenfalls für zusätzlichen Stauraum in Form von Regalen genutzt werden. Bleiben dafür einzelne Wandbereiche komplett frei, wirkt der Raum optisch grösser und weniger überladen.

Kleine Kinderzimmer lassen sich mit ein paar Tricks in kuschelige Wohlfühloasen verwandeln und damit in den idealen Ort zum Spielen, Lachen, Toben, Träumen und Wachsen.

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