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Kinder verändern einen Mann

Väterbrief Nr. 5 meint: Im Alltag mit Kindern stellen sich neue Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, ist eine Absprache von Vater und Mutter wichtig, oftmals sind aber auch unmittelbare Entscheidungen gefragt. Einschreiten oder abwarten – trösten oder aufmuntern – erlauben oder verbieten?

Ein Vater muntert seinen Sohn mit einer Umarmung auf.
Ein Vater muss seine Kinder immer wieder trösten und aufmuntern. Foto: iStock, Denis Raev, Thinkstock

Ein ganz normaler Tag mit Kindern kann anstrengend sein. Die Erfahrungen, die man dabei als Vater macht, sind nicht nur für die Beziehung zum Kind von Bedeutung. Plötzlich entdeckt man ungeahnte Fähigkeiten und Stärken, bewältigt Situationen, vor denen man früher kapituliert hätte.

Das Mitwirken am Familienalltag fördert auch Verständnis, Toleranz und Kommunikation in der Partnerschaft, denn man teilt die praktischen Erfahrungen im Haushalt und in der Erziehung.

Ich kann heute unterschiedliche Bedürfnisse besser nachvollziehen und tolerieren.
Marco, 29

 

Um sich auf das Experiment Familie einlassen zu können, sind Väter auf Partnerinnen angewiesen, die loslassen können. Solange die Frau nämlich stets ein wachsames Auge auf den Mann hat, wird er sich nicht frei fühlen, die Sachen so zu machen, wie er es für richtig hält. Eine «mutterfreie» Zeit ist deshalb für beide Elternteile wertvoll: Der Vater kann sich im Umgang mit dem Kind üben und wichtige Momente mit ihm teilen. Die Mutter kann Vertrauen gewinnen, dass ihr Partner zwar anders vorgeht als sie, dass es aber so auch funktioniert. Das schafft nicht nur Entlastung, sondern auch Energie spendende Auszeiten.

Den Puls der Familie spüren

Nach wie vor gibt es nur wenige Männer, die mit der Geburt des Kindes für eine bestimmte Zeit ihr Arbeitspensum verringern oder sogar vollzeitlich die Verantwortung als Familienmann übernehmen. Meist bleiben die Mütter zu Hause oder sie reduzieren die Erwerbsarbeit. Für die Familienorganisation gibt es kein Patentrezept – diese muss auf die persönlichen Möglichkeiten und Vorstellungen abgestimmt werden.

Freiräume lassen sich auch bei einem Vollzeitjob schaffen, und bereits mit einem um einen Tag reduzierten Arbeitspensum spürt man den Puls der Familie mehr.

Vaeterbrief
     
 
Ein Engagement von
projuventute_140
 
     
Tipps
  • Reduzieren Sie Ihr Arbeitspensum temporär für das erste halbe Jahr nach der Geburt Ihres Kindes. Sie werden privat wie beruflich davon profitieren.
  • Reservieren Sie sich fixe Zeiten für Ihr Kind, für Ihre Partnerin und für sich selbst.


Text: pro juventute Elternbriefe in Zusammenarbeit mit www.avanti-papi.ch.
 

Die 6 Väterbriefe

«Gefühlswelten. Väter leben intensiver»
«Ein Kind. Das beste Fitnessprogramm für Männer»
«Im Netz. Kinder erweitern den Fokus ihrer Väter»
«Wenn der Nachwuchs die Väter zum Nachdenken bringt»
«Experiment Familie. Wenn Väter entscheiden müssen»
«Beruf und Familie. Väter sehen die Vorteile»

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