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Soll ich das Nabelschnurblut meines Kindes einlagern lassen?

Viele Eltern, die ihr Kind vor späteren Krankheiten schützen wollen, lassen das Nabelschnurblut einlagern. Sie versprechen sich davon bessere Behandlungschancen, sollte ihr Kind an einer schweren Krankheit leiden. In der Medizin ist die private Einlagerung von Nabelschnurblut jedoch umstritten, da es nur höchst selten genutzt werden kann. Die Spende an eine öffentliche Nabelschnurblutbank wird als sinnvoller erachtet, da die gewonnenen Stammzellen dann Erkrankten weltweit zur Verfügung stehen. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass jemandem geholfen werden kann.

Das Blut in der Nabelschnur enthält wertvolle Stammzellen.
Das Blut in der Nabelschnur enthält wertvolle Stammzellen. © Getty Images, Pixelistanbul

Nabelschnurblut: Das Wichtigste in Kürze

Nach der Geburt deines Babys bleibt in der Nabelschnur und der Plazenta Blut zurück, das sogenannte Nabelschnurblut. Dieses enthält Stammzellen, welche für die Therapie vieler Erkrankungen eingesetzt werden kann.

Warum ist Nabelschnurblut so wertvoll?

Das Nabelschnurblut ist besonders wertvoll, weil es Stammzellen enthält. Stammzellen sind in der Lage, neue Blutzellen zu bilden. Aufgrund dieser Eigenschaft können sie Leben retten.

Stammzellen werden bei der Behandlung von Krankheiten wie Leukämie eingesetzt. Sie sind notwendig für die Wiederherstellung eines neuen, gesunden Blut- und Immunsystems eines Patienten. Auch seltene erbliche Krankheiten und Immunkrankheiten können durch eine Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut behandelt werden.

Ein weiterer grosser Vorteil von Stammzellen aus Nabelschnurblut ist, dass sie von Empfängern seltener abgestossen werden und somit häufiger einen Behandlungserfolg erreicht wird.

Ist es sinnvoll, Nabelschnurblut einzulagern?

In der Medizin ist man sich nicht einig, ob es sinnvoll ist, das Nabelschnurblut für eigene Zwecke einzulagern. Je nach Erkrankung entscheiden sich Ärzte oftmals dagegen, bei erkrankten Kindern zur Therapie Stammzellen aus dem eigenen Nabelschnurblut zu verwenden. Die Gefahr, dass Anlagen der Krankheit in den Stammzellen vorhanden ist und diese somit wieder aufflammt, ist zu gross.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind jemals die eigenen Stammzellen aus seinem Nabelschnurblut benötigen wird, liegt bei 1:1000 – 1:200.000.

Nabelschnurblut einlagern in der Schweiz

Zahlreiche private Anbieter in der Schweiz bieten die Entnahme und Einlagerung von Nabelschnurblut an. Sie werben damit, mit den Stammzellen aus dem Blut potenzielle zukünftige gesundheitliche Probleme deines Kindes lösen zu können.

Was kostet es, Nabelschnurblut einzulagern? 

Je nach Anbieter und Angebot belaufen sich die Kosten für das Einfrieren des Nabelschnurbluts 2000 – 5000 Franken. Diese Kosten müssen selbst getragen werden, die Krankenkasse beteiligt sich nicht.

Nabelschnurblut zu spenden ist kostenlos. Es besteht danach jedoch kein Anrecht auf das gespendete Blut.

Nabelschnurblut spenden: Stammzellen retten Leben

Alternativ kann das Nabelschnurblut an eine öffentliche Nabelschnurblutbank gespendet werden. Dort steht sie kranken Personen weltweit zur Verfügung. Die Wahrscheinlichkeit, dass so jemandem geholfen werden kann, ist höher als bei einer privaten Einlagerung des Nabelschnurbluts.

Hier kannst du Nabelschnurblut spenden

Einige Schweizer Spitäler arbeiten mit öffentlichen Nabelschnurblutbanken zusammen. Wer hier entbindet, kann auf Wunsch das Nabelschnurblut spenden.

  • Frauenklinik Inselspital Bern
  • Frauenklinik Universitätsspital Basel
  • Universitätsspital Genf
  • Kantonsspital Aarau

Was kann man mit Nabelschnurblut machen?

Stammzellen aus Nabelschnurblut konnten bisher bei Therapien für über achtzig Erkrankungen eingesetzt werden. Am häufigsten werden sie bei Blutkrebs (Leukämie), Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose sowie kindlicher Zerebralparese eingesetzt.

Das Nabelschnurblut wird in einer Blutbank eingefroren.
Das Nabelschnurblut wird in einer Blutbank eingefroren. © Getty Images, Vital Hil

Kann Nabelschnurblut jederzeit genutzt werden?

Das eigene Nabelschnurblut, welches bei einem privaten Anbieter gelagert wird, kann jederzeit verwendet werden. Nabelschnurblut von fremden Spendern kann nur verwendet werden, wenn die Gewebemerkmale zu einem gewissen Grad übereinstimmen.

Wie lange hält Nabelschnurblut?

Korrekt eingelagert, kann Nabelschnurblut beliebig lange eingelagert werden. Die meisten privaten Anbieter bieten Packages für eine Einlagerung von bis zu sechzig Jahren an.

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