Schwangerschaft > Geburt

Schmerzfreie Geburt dank Periduralanästhesie? Wie dich eine PDA unterstützen kann

Eine Periduralanästhesie, kurz PDA, schafft Abhilfe bei Geburtsschmerzen. Der Wehenschmerz kann verringert oder sogar ganz abgestellt werden. Eine PDA ist im Normalfall nicht gefährlich: Sie verursacht bei den meisten Gebärenden keine Nebenwirkungen und wird in der Regel gut vertragen. Nur wenige gesundheitliche Vorerkrankungen schliessen den Gebrauch einer PDA aus. Für diese Frauen kommen natürliche Alternativen infrage. Was du wissen musst, damit du bei der Geburt entscheiden kannst, ob du eine PDA willst. 

Viele Frauen lassen sich bei der Geburt durch eine PDA unterstützen.
Viele Frauen lassen sich bei der Geburt durch eine PDA unterstützen. © Getty Images, kipgodi

Die Periduralanästhesie (PDA): Das Wichtigste in Kürze

Es gibt Geburten, bei denen irgendwann gar nichts mehr geht. Die Kräfte der Frau sind am Ende, aber der Wehenschmerz lässt nicht zu, dass sie sich erholt. Eine Periduralanästhesie (kurz PDA) kann dafür sorgen, dass sich die werdende Mutter entspannt und neue Energie für die Geburt sammelt. Natürlich muss es nicht erst so weit kommen: Wer die Geburtsschmerzen als sehr stark empfindet, kann mit einer PDA schmerzarm oder sogar schmerzfrei gebären.

PDA Geburt: So funktioniert eine PDA

Bei einer PDA wird ein Schmerzmittel in den Wirbelkanal gespritzt. Die Betäubungsmittel in der PDA blockieren die Nervenimpulse, die für den Wehenschmerz verantwortlich sind. . Die Gebärende spürt dann nur noch ein leichtes Ziehen und Drücken sowie das Hart-Werden des Bauches bei den Wehen. Der Wehenschmerz ist jedoch zum grossen Teil verschwunden.

Was spürt man trotz PDA?

Bei einer PDA spürst du deine untere Körperhälfte noch sowie ein leichtes Ziehen und Drücken des Bauches. Mit ein bisschen Hilfe könntest du beispielsweise auch noch aufstehen, um auf die Toilette zu gehen. Im Allgemeinen muss man nach einer PDA jedoch den Rest der Geburt im Bett verbringen.

PDA Durchführung: Das sind die Schritte zur PDA

1. Damit eine PDA verabreicht werden kann, muss der Muttermund mindestens zur Hälfte geöffnet sein. Auch die Geburtswehen müssen schon im vollen Gange sein.

2. Die Gebärende muss sich in liegender oder sitzender Position befinden und den Rücken nach vorne beugen. So kann der Arzt die richtige Stelle für den Einstich finden.

3. Die Einstichstelle wird desinfiziert und betäubt, damit das Einführen der Nadel schmerzfrei verläuft.

4. Die Nadel wird gesetzt. Der Arzt legt einen Katheter zwischen dem rückenmarksnahen Wirbelkanal. Darüber kann, falls nötig, Schmerzmittel nachgespritzt werden.

5. Die Wirkung der PDA setzt nach etwa 20 Minuten ein

PDA: Nebenwirkungen & Komplikationen

Es besteht die Möglichkeit, dass die PDA die Geburt verlängert, weil durch die Betäubung das Gefühl für den eigenen Körper etwas verloren geht. Dies muss aber nicht der Fall sein. Gerade wenn sich die Eröffnungsphase lange hinzieht und die Gebärende am Ende ihrer Kräfte ist, kann eine PDA dafür sorgen, dass sie wieder entspannter ist und so möglicherweise einen Kaiserschnitt verhindern.

Wie gefährlich ist eine PDA?

Eine PDA von den allermeisten Frauen gut vertragen. Eine seltene Nebenwirkung der PDA sind Kopfschmerzen in den Tagen nach der Geburt. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Nervenschäden oder eine Hirnhautentzündung kommen extrem selten vor. Solltest du dich vor Nebenwirkungen fürchten, sprichst du am besten mit deinem Arzt oder deiner Hebamme darüber. 

Spätfolgen: Hat die PDA Auswirkungen auf das Baby?

Die PDA hat keine Auswirkungen auf das ungeborene Baby. Die Dosierung der Schmerzmittel ist dafür zu gering. Allerdings schüttet der Körper durch die PDA weniger Endorphine aus, die als körpereigene Schmerzmittel funktionieren. Dies kann die Geburt für das Kind stressiger machen, da es von der natürlichen Endorphinausschüttung profitiert.

Für diese Frauen ist eine PDA ungeeignet

Bei Frauen mit Blutgerinnungsstörungen, Allergien auf Bestandteile der PDA oder einer Infektion im Injektionsgebiet ist eine PDA nicht möglich.

Eine Tätowierung am Steissbein kann auch ein Problem darstellen. Manche Ärzte wollen an tätowierten Stellen keine Injektion setzen, aus Sorge, dass sich Farbpartikel lösen und ins Rückenmark gelangen.

Der Unterschied zwischen PDA und Spinalanästhesie

Bei einer Spinalanästhesie wird mit einer sehr dünnen Nadel ein Betäubungsmittel direkt in die Rückenmarksflüssigkeit gespritzt und danach entfernt. Die untere Körperregion wird danach sehr schnell gefühllos, sodass eine Geburt komplett ohne Schmerzen möglich ist.

PDA: Diese natürlichen Alternativen gibt es

Alternative Wege, den Geburtsschmerz zu lindern, beinhalten Akupunktur, Hypnobirthing, Aromatherapie und Homöopathie. Diese Möglichkeiten werden meist an Spitälern, Geburtskliniken oder von der Hebamme vorgestellt. Frage einfach nach den verschiedenen Methoden. Auch empfiehlt es sich, die Hebamme oder den Geburtshelfer auf mentale Geburtsvorbereitungen anzusprechen. Viele Frauen kombinieren mehrere Methoden, um so auf natürlichem Weg eine schmerzfreie Geburt zu erleben.

Neueste Artikel

Beliebte Artikel