Nationalrat will Homosexuellen Adoption ermöglichen
Seit Jahren ist es ein Anliegen der LGBT-Gruppen: Regenbogenfamilien sollen rechtlich gestärkt werden. In der Sommersession 2016 hat sich der Nationalrat als Zweitrat über die Stiefkindadoption von gleichgeschlechtlichen Paaren beraten und einer entsprechenden Gesetzesrevision deutlich zugestimmt.

Bis anhin durften laut Partnerschaftsgesetz homosexuelle Einzelpersonen Kinder adoptieren, eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften aber nicht. Die absurde Rechtslage und die steigende Anzahl Regenbogenfamilien veranlasste die Rechtskommission des Ständerats vergangenen März zu einer Motion. Diese forderte, dass homosexuelle Paare in Zukunft Kinder adoptieren dürfen. Der Ständerat nahm die Motion im März mit einer knappen Mehrheit an. Der Text war zwar offen formuliert, es wurde aber deutlich, dass vor allem die Kinder des jeweiligen Partners damit gemeint waren. Dem Nationalrat war das nicht eindeutig genug.
Ein «ja» mit einem «aber»
Wie Medien berichteten, reichte der Nationalrat heute die Motion abgeändert zurück an den Ständerat: Im Klartext bedeutet das für Homosexuelle nun, dass sie adoptieren dürfen, aber nur das Kind des jeweiligen Partners. Eine Adoption nicht leiblicher Kinder ist für eingetragene homosexuelle Paare nach wie vor nicht möglich.